Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
Vom Netzwerk:
lange.
    Ich warf einen Blick über das Treppengeländer und starrte in die Tiefe. Das Erdgeschoss lag zwanzig Stockwerke unter mir, doch ich konnte nicht warten.
    Ich sprang über das Geländer in die Tiefe. Beim Aufprall auf den Betonboden brach mein Knöchel und der Knochen trat aus der Wunde hervor. Ich biss die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien vor Schmerz, und drückte ihn wieder hinein. Ich dachte an Jonathan und das, was er getan hatte. Das machte es leichter, den Schmerz zu verdrängen.
    Im hinteren Teil des Clubs befand sich ein Labyrinth von Zimmern, in die sich Vampire zur Nahrungsaufnahme zurückziehen konnten. Es hätte mich Stunden kosten können, um Jonathan hier zu finden, doch das würde es nicht. Ich blieb am Eingang des Labyrinths stehen, schloss die Augen und konzentrierte mich auf sein Blut. Ich hatte es an meinen Hosen und konnte so seine Witterung aufnehmen.
    Als ich den Gang entlangeilte, drohte mein Knöchel mir den Dienst zu versagen, doch ich zwang mich weiter. Ich musste drei verschiedene Korridore entlangrennen, bevor ich sein Zimmer fand.
    Das Erste, was ich sah, als ich die Tür aufstieß, war Jonathan, der zusammengesackt an der Wand lehnte. Sein Kiefer war immer noch übel zugerichtet, aber er heilte eindeutig. Sein Gesicht und seine Brust waren von Blut bedeckt und sein Herz schlug laut und heftig. Er war voll.
    Dann schaute ich zu dem Mädchen. Es lag seltsam verdreht auf dem Bett, das Kreuz nach hinten gebogen und der Kopf zur Seite gedreht. Von ihrem Hals tropfte Blut auf das weiße Laken, doch nur durch die Schwerkraft gefördert, denn ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen. Jonathan hatte sich an ihr sattgetrunken und sie vollkommen ausgesaugt.
    » Du verdammter Dreckskerl!«, brüllte ich und warf mich auf ihn. Ich zog ihn an seiner Jacke hoch und donnerte ihn so heftig gegen die Betonwand, dass sein Schädelknochen brach.
    » Warum musst du mich immer beim Essen stören?«, fragte Jonathan und verzog seinen geschwollenen Mund zu einem Grinsen. » Du bist ein sehr ungezogenes Mädchen.«
    » Ich bringe dich um«, flüsterte ich, mein Gesicht dicht vor seinem.
    » Du kannst sie nicht retten, weißt du«, sagte Jonathan müde. » Die Menschen. Sie werden alle sterben. Du tust ihnen keinen Gefallen.«
    Ich packte ihn erneut am Kragen und schleuderte ihn hart gegen die gegenüberliegende Wand, wo er unter höhnischem Lachen zu Boden sackte. Er versuchte nicht einmal, sich aufzurichten, sondern gluckste, schlaff an die Wand gelehnt, vor sich hin, wobei ihm das Blut stoßweise aus dem Mund schwallte.
    » Warum Jane?«, fragte ich. » Warum ausgerechnet Jane?«
    » Weil sie mir gehörte«, knurrte er böse und unterbrach sein wahnsinniges Gekicher. » Sie war ein Stück Fleisch. Und sie glaubte, sie könne einfach so aufhören und gehen. Aber so funktioniert das nicht. Menschen glauben, sie könnten tun und lassen, was sie wollen. Aber Jane war ein helles Köpfchen und hat verstanden«, fuhr er grinsend fort. » Ich habe sie sogar dazu gebracht, diese Klinik zu verlassen. Ich brauchte sie nur anzurufen und sie daran zu erinnern, wer ich war und was ich für sie tat. Und als sie zu mir zurückkam, flehte sie mich an, sie zu beißen. So wie es alle Menschen tun sollten. Wir sind an der Spitze der Nahrungskette, und es wird Zeit, dass sie das begreifen!«
    » Das werden sie aber nicht«, sagte ich, und diesmal war es an mir, zu grinsen. » Ich werde dich töten, hier und jetzt, und alle werden glauben, ein Mensch hätte diese Mädchen getötet. Ein dummer, schwacher Mensch. Und niemand wird jemals erfahren, dass es dich gegeben hat.«
    Das hatte gesessen. Er sprang auf und knallte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Als ich ihn von mir stieß, schmerzte mein Knöchel höllisch. Er holte zu einem Faustschlag aus, doch ich tauchte weg, sodass seine Faust gegen die Betonwand schlug. Ich wich vor ihm zurück in Richtung Bett.
    » Weißt du, ich bin stärker, als du glaubst«, grinste Jonathan. » Ich habe schon stärkere Schlampen als dich getötet.«
    » Da bin ich mir sicher«, sagte ich.
    Das Bett, auf dem das tote Mädchen lag, bestand aus einem alten Metallgestell mit langen, rostigen Streben, und ich bückte mich und brach mit Leichtigkeit eine davon ab.
    » Was hast du vor?«, fragte Jonathan lachend. » Willst du mir damit ein Auge ausstechen?«
    » Nee.« Ich hielt den Metallstab hoch und zeigte ihm die spitze Bruchstelle.
    » Wenn du glaubst, du könntest mich damit pfählen,

Weitere Kostenlose Bücher