Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal
ich die nötigen Unterlagen nicht sogar hier habe«, sagte Ezra und ging in sein Arbeitszimmer. Er hortete alle Arten von Schriftsätzen. Das machte es einfacher, wenn er etwas übertragen lassen musste, zumal es sich meist um Übertragungen auf verschiedene Versionen von ihm selbst handelte.
» Wenn du den Audi nicht magst, können wir dir auch ein anderes Auto kaufen«, missinterpretierte Jack mein Unbehagen.
» Nein, der Audi ist prima.« Ich schüttelte den Kopf. » Aber ich habe kein neues Auto verdient. Du musstest für deines arbeiten und das sollte ich auch.«
» Aber du arbeitest nicht.« Jack sah mich fragend an.
» Ich finde die Unterlagen nicht«, seufzte Ezra, als er kurz darauf mit einem Notizblock und einem Stift in der Hand wiederkam. » Ohne Mae finde ich überhaupt nichts mehr in diesem verdammten Arbeitszimmer.«
» Ich kann dir suchen helfen, wenn du willst«, bot ich an.
» Nein, ich notiere mir einfach die Daten und rufe morgen meinen Anwalt an«, sagte Ezra und setzte sich wieder an den Tisch.
» Braucht man einen Anwalt, um ein Auto auf jemanden umzuschreiben?«, fragte ich.
» Nein, aber mein Anwalt besorgt mir die nötigen Unterlagen.« Er kratzte sich im Nacken. » Also, was brauche ich von ihm? Die Eigentumsübertragung für dich und Milo. Und eine Versicherung für den Delorean.«
» Ja, ich denke, das ist alles.« Jack nickte.
» Sorry, aber ich muss mir das aufschreiben«, sagte Ezra mit einem traurigen Lächeln und schrieb weiter. » Ich kann mir in letzter Zeit überhaupt nichts mehr merken.«
Ich lehnte mich vor, um Ezras schöne Handschrift zu bewundern, während er Milos Namen und den Jetta notierte und dann den Audi, gefolgt von Alice Townsend anstatt Alice Bonham.
» Ähm, ich heiße Bonham«, korrigierte ich ihn. » Nicht Townsend.«
» Oh ja. Sorry. Das vergesse ich immer.« Kopfschüttelnd korrigierte Ezra seinen Fehler.
» Warum belassen wir es nicht einfach bei Townsend?«, schlug Jack vor und sah mich fragend an.
» Weil der Name nicht mit meinem Führerschein übereinstimmen würde«, entgegnete ich.
» Ich weiß, aber … warum lässt du nicht den ändern?«, fragte Jack.
» Nicht das schon wieder!« Ich verdrehte die Augen.
» Ach, komm schon, Alice. Es ist komisch!«
» Nein, das ist es nicht!« Ich stand auf und machte mich von Jack los, der versuchte, mich festzuhalten. » Weißt du, was wirklich komisch ist? Wenn man den Nachnamen seines Freundes und dessen ganzer Familie übernimmt.«
» Es ist auch der Nachname deines Bruders!«, betonte Jack. » Und ich verstehe nicht, was dich daran so stört. Es ist kein schlechter Nachname.«
» Nein, das ist es nicht.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust. » Ich habe ja auch gar nichts gegen deinen Nachnamen. Es ist einfach nur nicht mein Name.«
» Auch Mae hat Ezras Nachnamen angenommen«, konterte Jack, als würde das seinen Standpunkt rechtfertigen.
» Ich halte mich hier lieber raus«, sagte Ezra und erhob sich.
» Jack, wir sollten wirklich nicht mehr von ihr sprechen.« Ich benutzte Mae als Entschuldigung, um das Thema zu beenden.
» Es wird ihn schon nicht umbringen, ihren Namen zu hören«, sagte Jack barsch. » Vor mir redest du auch Gott weiß wie oft von Peter.«
» Okay. Ich gehe ins Arbeitszimmer.« Ezra verließ den Raum, und ich beneidete ihn darum, der Situation entkommen zu sein.
» Ich habe so gut wie nie vor dir über Peter gesprochen! Im Gegenteil: Ich beiße mir ja immer auf die Zunge, um nichts zu sagen!«, schrie ich und bemerkte zu spät, dass ich mit dieser Aussage alles nur noch schlimmer gemacht hatte.
» Immer?« Jack kniff feindselig die Augen zusammen und stand auf. » Sorry, Alice. Ich wollte dich nicht an deinen Schwärmereien für Peter hindern. Ich wusste nicht, dass es dir so schwerfällt, nicht von ihm zu sprechen.«
» So meinte ich das nicht«, seufzte ich. » Ich habe auf deine Gefühle Rücksicht genommen, und ich glaube, denselben Respekt solltest du auch Ezra entgegenbringen, wo du doch weißt, was in ihm vorgeht.«
» Nein. Ich weiß nicht, was in ihm vorgeht. Er hatte eine Frau, die ihn geliebt hat und den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen wollte, weshalb sie auch nichts dagegenhatte, seinen Nachnamen anzunehmen.«
» Sie hat ihn verlassen, Jack! Ihre Beziehung ist nichts, was wir anstreben sollten.« Ich wandte mich kopfschüttelnd von ihm ab.
» Du verstehst nicht, worum es geht.«
» Nein, du verstehst nicht, worum es geht«, erwiderte
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