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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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konnte es natürlich nicht behalten. Ich hatte es vom Bett genommen und zusammen mit anderem Kram von Peter in einer Kiste verschwinden lassen und ein T-Shirt und ein paar alte Platten darübergelegt.
    Mittlerweile hatten die Jungs den leeren Raum in ein Spielzimmer verwandelt. Jack und Bobby hatten vor Weihnachten bei Toys R’ Us ein riesiges Angebot an Star-Wars -Lego entdeckt und » mussten« natürlich gleich alle Modelle auf einmal kaufen.
    Ihr Großeinkauf stapelte sich nun in Peters Zimmer. Bis jetzt hatten sie den Todesstern und einen AT - AT -Walker zusammengebaut, die bereits die Bücherregale zierten, und arbeiteten nun an einem riesigen Millennium Falcon. Bobby saß im Schneidersitz auf dem Boden und ging sorgfältig die Legoteile durch, während Milo, bäuchlings auf dem Boden liegend, in einem Schulbuch las.
    Im Hintergrund spielte leise die neue CD der Silversun Pickups. Durch die offene Balkontür wehte eine winterlich kühle Brise herein, und obwohl Bobby mittlerweile an die Kälte in unserem Haus gewöhnt war, hatte er die Kapuze seines Sweatshirts tief in die Stirn gezogen.
    Trotz aller Veränderungen betrat ich Peters Zimmer immer noch mit einem seltsamen Gefühl im Bauch. Ich atmete tief ein und konnte immer noch entfernt seinen Duft wahrnehmen. Ich schlang die Arme um meinen Körper und versuchte, die Gedanken an ihn zu verdrängen.
    » Was macht ihr?«, fragte ich.
    » Nichts Besonderes«, sagte Bobby steif und rückte seine dicke schwarze Brille zurecht. Er trug sie normalerweise nie, aber für die kleinen Legoteile brauchte er sie.
    » Bobby hat einen harten Schultag hinter sich«, informierte mich Milo, ohne von seinem Buch aufzusehen. » Er hat einen Lehrer bekommen, der ihn nicht leiden kann. Aber er will nicht darüber sprechen.«
    » Verstehe.« Ich ging zu Milo hinüber und warf einen Blick auf sein Buch, das in einer anderen Sprache geschrieben war. » Was lernst du?«
    » Französisch«, sagte Milo. » Wie fändest du es, wenn wir diesen Sommer in Frankreich Urlaub machen würden?«
    » Von mir aus«, sagte ich schulterzuckend und ging ein paar Schritte durch den Raum. Er wirkte so groß und leer ohne Peters antike Möbel.
    Für meine Beziehung mit Jack war es gut, dass Peter ausgezogen war, das wusste ich. Trotzdem mochte ich die Leere nicht, die er hinterlassen hatte. Und es war nicht nur seine Abwesenheit, die das Haus leer erscheinen ließ. Mit Mae hatte das Haus viel an familiärer Wärme verloren und machte nun eher den Eindruck einer Junggesellenbude.
    Da keiner der beiden an einer Unterhaltung interessiert zu sein schien, ging ich nach unten, um nach der Wäsche zu schauen. Unter normalen Bedingungen war Ezra ein sehr ordentlicher Mensch, doch seit ihn Mae verlassen hatte, ließ er sich zunehmend gehen. Überhaupt schien Milo der Einzige im Haus zu sein, der sich um sein Zeug kümmerte, und ich hatte das Gefühl, dass auch ich mich mehr anstrengen musste.
    Der Wäscheraum quoll derart über, dass Mae bei seinem Anblick sicherlich in Ohnmacht gefallen wäre. Jack hatte tatsächlich so viele Klamotten im Schrank, dass er monatelang damit auskommen konnte, ohne zu waschen. Und das nutzte er auch aus.
    Ich stopfte so viel Wäsche wie möglich in die zwei Waschmaschinen und schaltete sie ein. Doch als ich mir danach das Haar aus der Stirn strich und mich im Raum umsah, schienen die Wäscheberge praktisch unverändert. Da ich im Augenblick nichts daran ändern konnte, wandte ich mich seufzend zum Gehen, blieb jedoch im Türrahmen stehen.
    Mein Blick fiel auf Ezras Arbeitszimmer am Ende des Flurs. Die Tür stand ein wenig offen und ich konnte das schwache bläuliche Licht des Computers sehen. Er hatte sich dort drin verkrochen, seit Mae gegangen war.
    Auf meiner Unterlippe kauend, ging ich langsam den Gang entlang auf das Arbeitszimmer zu. Ich griff nur ungern in seine Privatsphäre ein, aber ich konnte einfach nicht mehr mitansehen, wie er sich in seinem Selbstmitleid vergrub. Mae hatte das Haus vor Monaten verlassen, und es war Zeit, dass Ezra sich damit abfand und nach vorne schaute.
    » Hallo?«, sagte ich unsicher, als ich die Tür aufstieß. Ich hatte erwartet, Ezra vor dem Computer anzutreffen, stattdessen lag er, den Arm über die Stirn gelegt, auf dem Sofa.
    » Brauchst du etwas?« Ezra hob den Arm von seinen Augen und sah mich an.
    » Nein, ich wollte nur …« Ich zuckte mit den Schultern und lehnte mich gegen den Türrahmen. » Was machst du?«
    » Ich weiß es nicht«,

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