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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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abgelenkt hätte. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und sie wehrte sich gegen Dodge, so gut sie es vermochte, konnte aber nichts ausrichten.
    »Ich werde ihr nichts tun!«, sagte ich und starrte Gunnar böse an. »Du kannst mich nicht zwingen!«
    »Das ist wahr, aber ich kann dir einen zusätzlichen Anreiz geben.« Er nickte Dodge zu, der Jane zu Boden gleiten ließ.
    »Alice, es tut mir so leid!«, schrie Jane. Sie war barfuß und hatte das kurze grüne Kleid an, das sie aus meinem Schrank mitgenommen hatte. Sie fiel auf das gefrorene Gras. »Ich wollte dich nicht anrufen, aber sie haben mich gezwungen!«
    Ihr Kleid war zerrissen, Knie und Wangen waren zerkratzt und verschmiert. Sie kniete auf dem Boden, die Hände in dem eisigen Matsch.
    Sie musste frieren wie ein Schneider, war aber zu schwach und zu verängstigt, um aufzustehen.
    »Ist gut, Jane. Mach dir keine Sorgen«, versicherte ich ihr. Ich wäre gern zu ihr gegangen, doch das hätte Gunnar nicht zugelassen. Jack und Milo wussten ebenso wenig, was sie tun sollten. So standen wir nur da und warteten darauf, dass Gunnar uns erklärte, was er eigentlich von uns wollte.
    »Dodge, mach das Essen appetitlicher«, befahl Gunnar. Dodge griff in die Hosentasche, und ehe ich wusste, was geschah, hatte er sich zu Jane hinuntergebeugt und ihr den Arm vom Ellbogen bis zum Handgelenk aufgeschlitzt.

Kapitel 33
    »Jane« Ich wollte zu ihr stürzen, doch Jack schlang die Arme um mich und hielt mich auf.
    »Alice, nein«, flüsterte er mir ins Ohr, als ich mich gegen ihn wehrte. Aber gegen seinen eisernen Griff konnte ich sowieso nichts ausrichten. Verzweifelt musste ich feststellen, dass ich noch schwächer war, als ich befürchtet hatte.
    Ich hätte mich wohl noch weiter gegen ihn gewehrt, wenn mir nicht der Duft von Janes Blut in die Nase gestiegen wäre. Obwohl sie den Arm hochhielt, um die Blutung aufzuhalten, floss das Blut weiter warm und süß. Mein Hunger wurde stärker und ein schmerzhaftes Brennen schoss mir durch den ganzen Körper.
    Ich schloss die Augen und schluckte das Gefühl herunter. Auf keinen Fall wollte ich Jane beißen. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich mich so weit im Griff, dass Jack mich hätte loslassen können, was er jedoch nicht tat.
    »Du musst die Wunde abbinden«, sagte ich zu Jane und war überrascht, wie gelassen ich klang. »Zerreiß das Kleid und mach einen Druckverband um den Arm, sonst verblutest du.«
    Jane tat, was ich sagte, tränenüberströmt und mit zitternden Händen. Sie hatte Schwierigkeiten, den Verband festzuziehen. Als Dodge sie daran hindern wollte, sagte Gunnar: »Nein, lass sie nur.« Dodge richtete sich wieder auf. Er stand direkt über ihr und beobachtete sein schluchzendes Opfer. »Es ist nicht so lustig, wenn sie verblutet.«
    »Ich werde sie nicht beißen«, sagte ich. »Das werden wir alle nicht tun.«
    »Ich glaube fast, jetzt wird es so langsam spannend.« Gunnar grinste mich an und entblößte dabei seine Zähne. Als ich hinter mir Schritte hörte, drehte ich mich zum Weg um. Keiner der Lykane hätte so einen Lärm veranstaltet. Es musste ein Mensch sein, der mitten in der Nacht völlig ahnungslos durch den Park stolperte.
    Der junge Mann war mollig, um die zwanzig mit einer dunklen Brille. An der Leine hatte er einen dieser lächerlichen Puggle, eine Kreuzung zwischen Beagle und Mops. Der Hund witterte die Gefahr vor seinem Herrchen. Er hatte die Nase am Boden gehabt, doch als er uns sah, bellte er uns an. Kaum hatte der Mann uns gesehen, da tauchte aus dem Nichts Stellan auf und stürzte sich auf ihn.
    Ich wollte schreien, doch als ich den Mund öffnete, brachte ich keinen Laut heraus. Der Typ hatte keine Chance, denn Stellan schlitzte ihm sofort die Kehle auf. Jane schrie. Der kleine Hund bellte wütend, doch als er spürte, wie groß die Gefahr war, drehte er sich um und rannte über den Pfad davon.
    Stellan hatte sich über die Kehle des Mannes hergemacht. Ich konnte das Blut riechen, das aus seiner Gurgel spritzte. Der Körper des Mannes zuckte und krampfte, und ich hörte das Knirschen brechender Knochen, als Stellan ihm das Genick durchtrennte. Der Mann blieb reglos liegen.
    Noch nie in meinem Leben hatte ich so etwas Entsetzliches gesehen. Obwohl es mich ekelte, konnte ich den Blick nicht abwenden. Fast hätte ich mich übergeben, und ich hasste mich dafür, dass der Geruch des Blutes meinen Durst noch steigerte.
    Als Milo mir die Hand drückte, zuckte ich vor Schreck zusammen. Ich zwang mich, den

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