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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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die beiden so etwas wie gegnerische Teams waren. Ich musste mich immer für einen von ihnen entscheiden, wenn ich nicht als Fan der Gegenseite gelten wollte.
    Da Jack die Jalousie an der Terrassentür hochgezogen hatte, um hinauszugehen strömte Sonnenlicht ins Haus. Ich hatte nicht viel geschlafen, und beim Anblick der Sonne hätte ich mich am liebsten gleich wieder ins Bett gelegt.
    Jack stand auf der Steinterrasse, die Hände in die Taschen gesteckt, und beobachtete Matilda. Sie folgte der Spur eines Tiers, das unlängst seiner Wege gegangen war. Es war herrlich kalt, als ich aus dem Haus trat, viel kälter, als es die freundliche Herbstsonne vermuten ließ.
    »Es war also ein langer Flug?«, fragte ich. Ich hatte die Arme um den Oberkörper geschlungen und ging auf ihn zu.
    »Ja, aber ich bin mir sicher, dass es Peter schon viel besser geht, nachdem du dich bei ihm entschuldigt hast.«
    »Er verdient eine Entschuldigung«, sagte ich.
    »Wie kommst du dazu, so etwas zu sagen?« Jack wirbelte zu mir herum, das Gesicht vor Schmerz und Betroffenheit verzogen. »Nach allem, was du durchgemacht hast ...«
    »Wir wissen beide, was passiert ist. Du musst es nicht jedes Mal wiederholen, wenn ich Peters Namen erwähne.« Eine kühle Brise blies mir eine Haarsträhne ins Gesicht. Ich steckte sie hinters Ohr.
    »Das ist ja lachhaft!« Er schüttelte den Kopf. »Es sind Sachen passiert, über die ich nicht einmal reden kann, aber sie sind passiert. Trotzdem bist du losmarschiert und hast dein Leben riskiert, um ihn zu retten, und ich war einverstanden. Aus irgendeinem bescheuerten Grund habe ich dich gehen lassen.«
    »Ich entscheide immer noch selber, was ich mache, das weißt du genau.« Ich starrte ihn finster an.
    »Wie auch immer. Ich habe nicht widersprochen. Du hast gesagt, du wolltest gehen, weil ... guter Gott, warum eigentlich, Alice? Warum hättest du das tun wollen? Warum verteidigst du ihn andauernd? Er verdient keine Entschuldigung! Er verdient es nicht einmal, am Leben zu sein! Du bringst ihn einfach wieder mit, als wäre nichts gewesen, und dafür soll ich mich bei ihm entschuldigen?« Jack sah mich ungläubig an. »Das ist ja so was von beschissen! Warum soll ich ihm sagen, dass es mir leidtut, wenn es gar nicht stimmt?«
    »Weil er mich auch geliebt hat und ich nicht für dich bestimmt war!«, rief ich.
    Er zuckte zusammen und blinzelte in die Sonne. Ich war mir nicht sicher, ob ich das hätte sagen sollen. Er rieb sich den Hals und schwieg eine Minute lang.
    »Ich habe dich zuerst gesehen«, murmelte Jack.
    »Das ist doch kein Argument.« Ich verdrehte die Augen. »Ich bin nicht das letzte Stück Pizza, sondern eine eigenständige Person, und ich habe mir dich ausgesucht. Du hast mich. Er nicht. Peter hat nichts und er ist dein Bruder. Ich weiß, dass du ihn, ehe das alles passiert ist, gemocht hast. Also hat er mich verloren und dich auch. Es tut mir nicht leid, dass ich dich liebe, aber es tut mir leid, dass er dabei zu Schaden gekommen ist.«
    »Ich weiß, dass du recht hast«, sagte Jack mit belegter Stimme. »Aber ich kann ihm nicht verzeihen. Dass er für dich kämpft, verstehe ich, dass er versucht, mich zu töten, ist für mich völlig logisch. Aber dass er versucht hat, dich umzubringen ... Das kann ich ihm nicht verzeihen. Das kannst du nicht von mir erwarten.«
    Ich berührte ihn sanft am Arm, und als er mich ansah, waren seine blauen Augen feucht. Ich biss mir auf die Lippe, weil ich nicht wusste, ob ich es ihm sagen sollte. Es kam mir vor, als würde ich Peters Vertrauen enttäuschen, aber wenn es dazu führte, dass die beiden sich nicht mehr hassten, war es das vielleicht wert.
    »Peter hat nie versucht, mich umzubringen.«
    »Ich war doch dabei!«, sagte Jack aufgebracht. »Du kannst mir nicht erzählen, dass es nicht passiert ist.«
    »Es ist ja auch passiert, aber nicht so, wie du glaubst. Als Peter mich biss, wusste er genau, dass du im Haus warst. Ihr wart schon vorher aneinandergeraten, weil du dachtest, er würde mir wehtun. Er wusste, dass du das nicht zulassen würdest«, erklärte ich ruhig. »Er hat damit gerechnet, dass du hereingestürmt kommst und mich rettest. Und er dachte, du würdest so wütend sein, dass er das nicht überleben würde. Peter hat nicht versucht, mich umzubringen. Er hat versucht, sich umzubringen.«
    »Nein ...« Jack schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist nicht ... wenn er das getan hätte, dann würde das bedeuten, dass er ...«
    Seinem Gesicht war

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