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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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wäre zufällig meins gewesen.«
    »Auch wenn das stimmen würde, wusste ich ja nicht, dass es das letzte Kissen war. Und wenn es deins gewesen wäre, hätte sie es mir nicht geben dürfen«, sagte Peter. »Ich glaube übrigens, man nennt sie Flugbegleiter.«
    »Aber du hättest mir das Kissen ja gehen können, als du es gemerkt hast«, sagte Jack, ohne auf Peters Einwurf zu achten. »Sie war vielleicht eine miese Stewardess, aber du hast doch gesehen, was passiert ist. Du hättest einmal in deinem Leben das Richtige tun können.«
    »Warum denn? Ich wollte ein Kissen und habe eins bekommen. Es stand kein Name drauf. Warum hätte ich es dir geben sollen?«, fragte Peter. »Oder bist du der Einzige, der sich alles nehmen darf?«
    »Ich habe es mir nicht einfach genommen!«, fauchte Jack ihn an. »Ich hatte eine Decke und kein Kissen. Was hätte ich mir schon nehmen können?«
    »Ich weiß es nicht, Jack. Was, um Himmels willen, hättest du dir wohl nehmen können, das nicht dir gehörte?«, erwiderte Peter in eisigem Tonfall, und ich spürte, wie beider Puls sich beschleunigte.
    »Könnt ihr beiden jetzt bitte endlich aufhören?«, sagte Ezra müde. Soweit ich hören konnte, waren sie nicht weit vom Fuß der Treppe entfernt, vielleicht in der Küche. Ezra ging weiter in sein Zimmer. »Hier schlafen Leute und ich habe die Sache mit dem Kissen wirklich satt.«
    »Es geht nicht um das verdammte Kissen«, sagte Peter.
    »Warum sagst du mir dann nicht, worum es wirklich geht?«, fragte Jack, der genau wissen musste, worum es ging. Ich hatte es jedenfalls verstanden.
    »Ich weiß, dass ihr beiden euch ... uneins seid, aber lasst euch gesagt sein, wenn einer von euch Mae aufweckt, wird es euch noch leidtun. Habe ich mich klar ausgedrückt?«, fragte Ezra warnend.
    Es herrschte Schweigen und dann hörte ich Ezra durch den Flur in sein Zimmer gehen. Jack und Peter warteten, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ehe sie weitersprachen.
    »Du bist ein Arschloch«, sagte Jack.
    »Du bist ein Arschloch!«, flüsterte Peter.
    »Ich wollte nur ein Kissen haben!«
    »Ich wollte nur, dass du sie in Ruhe lässt!«, schrie Peter.
    Die Stille, die nun folgte, war zum Schneiden. Es war gut, dass mein Herz langsam schlug, denn sie sollten nicht wissen, dass ich zuhörte. Ich überlegte, ob ich eingreifen sollte, aber irgendwann mussten sie die Sache schließlich klären. Es hatte sich eine Menge aufgestaut.
    »Aber das habe ich nicht. Und was willst du dagegen machen?« Obwohl sich Jack um einen ruhigen Tonfall bemühte, war die Schärfe in seiner Stimme zu hören. »Sind wir wirklich quitt, indem du mir das Kissen stiehlst?«
    »Gott verdammt noch mal, Jack! Hörst du jetzt endlich mit dem bescheuerten Kissen auf?«
    »Was soll ich denn machen? Was passiert ist, ist passiert!« Jack schrie es heraus, dachte dann aber wohl an Ezras Warnung und senkte die Stimme. »Mal ernsthaft. Ich weiß nicht, was du jetzt von mir erwartest. Ich kann nicht ändern, was passiert ist, und ehrlich gesagt will ich das auch gar nicht. Damit ist ja wohl alles erledigt.«
    »Ich erwarte gar nichts von dir«, seufzte Peter. »Sei’s drum. Das nächste Mal sorge ich dafür, dass du im Flugzeug das verdammte Kissen bekommst.«
    Damit war das Gespräch, für mich schneller als erwartet, beendet. Peter ging die Treppe hinauf, die Reisetasche über der Schulter, und ich hatte keine Chance, mich zu verstecken. Er sah mich ausdruckslos an. Ich lächelte ihn verlegen an, doch er ging einfach weiter.
    »Guten Morgen, Alice«, sagte er lauter als nötig, damit Jack wusste, dass ich sie belauscht hatte. »Du hättest doch herunterkommen und Hallo sagen können.«
    »Ich bin gerade erst aufgewacht.«
    »Mhm, ja, klar.« Als er die Tür zu seinem Zimmer öffnete, hielt ich ihn auf.
    »Peter, es tut mir wirklich leid«, sagte ich.
    »Du bist nicht diejenige, die sich entschuldigen muss.« Er sah mich einen Moment lang mit einem für ihn untypischen, verletzlichen Blick an. Unten knallte die Terrassentür. Jack war wahrscheinlich mit dem Hund hinausgegangen. »Entschuldige mich, ich muss mich ein bisschen hinlegen. Das war ein ziemlich langer Flug.«
    »Klingt so.« Es sollte ein Witz sein, aber er drehte sich nur um, ging in sein Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
    Ich seufzte und ging nach unten. Jacks Wut richtete sich womöglich nicht mehr nur gegen Peter. Dass ich mich bei ihm entschuldigt hatte, war ein Affront gegen Jack. Mir gefiel nicht, dass

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