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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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eben so lange, wenn es sein muss«, sagte ich entschieden. »Wie Schneewittchen. Du kannst mich in einen Glassarg legen, bis Jack kommt und mich wachküsst.«
    »Ach, Schneewittchen, das wäre ein gutes Kostüm für dich.« Er berührte mein Haar. »Bei der blassen Haut und dem dunklen Haar würde das ganz gut hinkommen.«
    »Milo!«, stöhnte ich.
    »Kommt sie mit?«, fragte Bobby, der gerade hinter Milo im Flur auftauchte. Er trug ein weißes Hemd, aufgeknöpft bis zur Brust, mit einer schwarzen Weste und engen Hosen. Ich wollte gerade auf Pirat tippen, als ich die Laserwaffe in seinem Gürtel sah.
    »Bist du Han Solo?«, fragte ich stirnrunzelnd.
    »Ja, ich wollte eigentlich, dass Milo als Prinzessin Leia geht, aber er wollte nicht«, sagte Bobby und zog einen Schmollmund. Unwillkürlich war ich erleichtert, dass Jack nicht da war, denn er hätte diese Idee sicher gleich an mich weitergereicht. Als mir erneut bewusst wurde, dass Jack nicht da war, wurde ich gleich wieder traurig.
    »Ich trage doch keinen goldenen Bikini!«, sagte Milo. »Dafür bin nicht einmal ich schwul genug!«
    »Dein Kostüm ist also sozusagen die andere Hälfte?«, fragte ich Bobby.
    »Stimmt. Eigentlich wollte ich als Andy Warhol gehen, aber mit einer weißen Perücke sehe ich echt schrecklich aus. Ich habe dafür einfach nicht den richtigen Teint«, sagte Bobby und deutete auf sein Gesicht.
    Dann kam ihm eine Idee und er lächelte mich spitzbübisch an. »Hey, wenn du kein Kostüm hast, kannst du doch als Leia gehen!«
    »Kommt gar nicht in die Tüte!« Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin zwar gerade in der Stimmung, mich umzubringen, aber dazu würdest du mich niemals bringen. Kein goldener Bikini, keine zimtfarbenen Haarschnecken.«
    »Na gut. Kostüm oder kein Kostüm, du solltest wirklich mitkommen«, sagte Milo, der mich mittlerweile besorgt ansah. »Es tut dir nicht gut, dauernd nur im Bett zu liegen. Du hörst keine Musik und siehst nicht einmal fern. Du liegst nur hier im Dunkeln herum. Das ist ungesund.«
    »Ist mir doch egal.« Ich lächelte meinen Bruder schwach an. »Mir geht’s gut. Ehrlich. Heute Abend stehe ich auf und mache etwas. Nur Weggehen kann ich nicht. Aber danke für die Einladung. Das ist wirklich nett.«
    »Na gut«, gab Milo nach. »Aber wenn wir zurückkommen, darfst du nicht im Bett liegen.«
    Milo lächelte mich im Weggehen traurig an. Auf meinem Bett hinterließ er eine Spur aus Glitter und schwarzen Federn.
    Am liebsten wäre ich liegen geblieben, doch bei Jacks Rückkehr wollte ich auch keine müffelnde Couchpotato sein. Daher kam ich zu dem Schluss, dass ich mich zumindest um meine Körperhygiene kümmern sollte. Ich duschte, föhnte mir das Haar, legte Make-up auf und zog mich an. Zur Feier des Tages lackierte ich mir sogar die Nägel grün. Ich wusste nicht recht, wofür ich mir die Mühe gab, aber so hatte ich zumindest etwas zu tun.
    Da Matilda dringend Gassi musste, ging ich mit ihr nach draußen. Sie war der einzige Trost, den ich hatte. Jack mochte noch so sauer auf mich und alle anderen sein, aber Matilda hätte er nie verlassen. Nicht endgültig.
    Während Matilda im Garten ihr Geschäft erledigte, spähte ich in den Flur. Die Tür zum Arbeitszimmer stand offen und Ezra saß am Computer. Der Bildschirm warf einen blauen Schimmer auf sein Gesicht. Wahrscheinlich hatte er wieder auf der Couch geschlafen. Ich fragte mich, ob er und Mae sich je wieder versöhnen würden. Es sah ganz danach aus, als würde einer von ihnen bald gehen.
    Als mein Handy klingelte, setzte mein Herz einen Schlag aus. Da erst merkte ich, dass es nicht Jacks Time Warp , sondern Milos Klingelton war. Ich zögerte, das Gespräch anzunehmen. Wahrscheinlich wollte mich Milo überreden, doch noch loszuziehen. Da er aber auch in Schwierigkeiten stecken konnte, ging ich dran.
    »Hallo?«, sagte ich und hielt den Hörer sofort auf Abstand, weil die Musik so laut war.
    »Hallo?«, rief Milo. »Hallo?«
    »Milo?«, brüllte ich. »Milo? Wo bist du?«
    »Ich bin im V!«, rief Milo. Im Hintergrund konnte ich leise Bobbys Stimme hören. »Du musst herkommen!«
    »Nein, ich habe dir schon gesagt, dass ich nicht kommen werde«, seufzte ich. Ich ließ Matilda rein, die vor der doppelflügligen Terrassentür stand und bellte. »Aber danke.«
    »Nein, ich meine, du musst wirklich kommen!«, sagte Milo.
    »Sie geht mit ihm ins Zimmer!«, schrie Bobby Milo zu. »Sag ihr, sie soll sich beeilen! Wir müssen etwas unternehmen!«
    »Ich lass dich da

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