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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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falsch gemacht«, seufzte ich. »Ich hätte dich nie küssen dürfen oder es Jack anschließend zumindest erzählen müssen. Ich hab’s vermasselt.«
    »Ich hätte dich damals gar nicht in mein Zimmer lassen dürfen. Oder vielleicht ...«, brach er ab. »Ich hätte gar nicht erst wieder zurückkommen dürfen.«
    »Nein, das ist dein Zuhause. Ich bin diejenige, die alles kaputt gemacht hat, aber das ist ja typisch für mich.«
    »Nein, Alice, du kannst wirklich nichts dafür«, sagte Peter und tat einen Schritt auf mich zu. Ich hielt abwehrend die Hand hoch.
    »Ich will allein sein, okay?« Aus dem Augenwinkel sah ich, dass er zögerte. Dann nickte er und ließ mich allein.
    Wenn ich eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft mit Jack haben wollte, musste ich Peter für den Rest meines Lebens aus dem Weg gehen. Zum ersten Mal leuchtete mir ein, warum Peter immer wieder das Weite gesucht hatte. Die Nähe tat uns einfach nicht gut. Anders war jetzt nur, dass statt Peter Jack gegangen war. Ich hoffte inständig, dass das nichts Schlimmes zu bedeuten hatte.

    Um mich herum schien sich alles aufzulösen. Bobby befand sich zwar auf dem Weg der Besserung, doch Milo war noch immer tief erschüttert. Peter streunte übellaunig durchs Haus Er nahm noch mehrere Anläufe, mit mir zu reden, doch ich schickte ihn jedes Mal weg. Mae und Ezra stritten unaufhörlich. Immer wieder hörte ich sie lautstark zanken. Mal ging es um Jack, mal um Daisy, mal um andere Differenzen. Matilda lag neben mir und winselte und ich vergrub unglücklich den Kopf unter dem Kissen. Ich konnte das alles nicht mehr ertragen.
    »Alice?« Als Milo leise an die Tür klopfte, wachte ich auf. Es war die zweite Nacht nach Jacks Verschwinden und ich hatte kaum geschlafen. »Alice, wach auf.«
    »Was habe ich davon?«, grummelte ich und steckte den Kopf unter dem Kissen hervor. Als ich Milo sah, kniff ich erst einmal kurz die Augen zusammen, weil ich dachte, ich träumte noch. Milo trug schwarze Engelsflügel und jede Menge Augen-Make-up und Glitter. »Was zum Teufel hast du da an?«
    »Es ist Halloween!« Milo kam grinsend an mein Bett. Matilda knurrte ihn an. Ich konnte es ihr nicht verübeln.
    »Was soll das sein? Ein Gruselelf?« Ich setzte mich auf, um mir sein schwarzes Kostüm genauer anzusehen.
    »Nein.« Milo lachte. »Ich wollte nur gern Flügel tragen und Schwarz passt zu Halloween. Und es macht schlank.«
    »Oh mein Gott. Kaum zu glauben, dass ich, als du noch kleiner warst, nicht gemerkt habe, dass du schwul bist«, sagte ich und ließ mich wieder ins Bett sinken. Jeder Feiertag hatte Milo einen Anlass geboten, sich zu verkleiden. Nun, da ich darüber nachdachte, hatten alle Anzeichen in dieselbe Richtung gewiesen.
    »Manchmal bist du eben ein bisschen schwer von Begriff«, stimmte er mir zu. »Aber jetzt komm schon. Steh auf und mach dich fertig. Wir gehen aus!«
    »Ich kann nicht ausgehen«, sagte ich. »Jack ist noch nicht wieder da.«
    »Ich bin mir sicher, du hast das Haus auch schon mal ohne Jack verlassen.« Er setzte sich neben mich auf den Bettrand. »Es ist Halloween! Du kannst dich nicht bis in alle Ewigkeit in deinem Zimmer verkriechen.«
    »Vielleicht nicht, aber ich kann nicht weg, solange Jack noch nicht wieder da ist. Es wäre nicht richtig.«
    »Er ist bestimmt bald wieder da«, sagte Milo wenig überzeugend. »Vielleicht auch nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Aber egal wie, du kannst nicht hier warten, bis er zurückkommt.«
    »Ich kann nicht mitkommen! Das wäre wie ... ich weiß auch nicht. Verrat oder so etwas.« Ich betrachtete ihn. »Ich meine, er hat mich hier zurückgelassen, um mich zu bestrafen. Ich sollte die Strafe besser über mich ergehen lassen.«
    »Das ist doch Quatsch - Jack bestraft niemanden«, widersprach Milo. »Er braucht nur Zeit, um den Kopf klar zu bekommen. Und er gibt dir Zeit, damit du den Kopf auch klar bekommst. Da du nicht aufhören kannst, seinen Bruder zu küssen, glaubt er wahrscheinlich, dass du dir darüber klar werden musst, was du eigentlich willst.«
    »Ich weiß, was ich will!«
    »Gut, dann hast du ja Zeit, mitzugehen!«, sagte Milo fröhlich. »Also komm schon! Steh auf! Zieh dir was an! Wir gehen tanzen!«
    »Nein, ich kann wirklich nicht«, wiederholte ich. »Nicht, solange Jack nicht da ist. Ich bleibe hier und warte auf ihn.«
    »Und was ist, wenn er nie zurückkommt?«, fragte Milo. Ich sah ihn finster an. »Tut mir leid. Aber was ist, wenn es richtig lange dauert?«
    »Dann warte ich

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