Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen
was du tust, mich umbrächte, würde ich ...« Ich musterte ihn mit angehaltenem Atem. Er sah mir ins Gesicht. »Du könntest mich umbringen, Alice. So viel bedeutest du mir. Das ist blödsinnig und masochistisch, aber du bedeutest mir so viel, dass ich sogar mit dir zusammen sein wollte, wenn ich daran zugrunde gehen würde! Es ist mir egal, warum du ihn geküsst hast oder was du genau getan hast. Ich will es gar nicht wissen. Aber ich bitte dich inständig: Tu so etwas nie wieder! Ich liebe dich so sehr, und ich vertraue dir blind, weil ich einfach nicht anders kann! Du ... darfst mir das nicht noch mal antun, okay? Bitte.«
»Ich verspreche es! Nie wieder!« Ich sprang aus dem Bett und stürzte zu ihm, unfähig, mich noch zusammenzureißen. Ich legte ihm meine Hände auf die Wangen und sah ihm in die blauen Augen. »Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht und ich werde es nie wieder tun. Ich verspreche es dir. Ich liebe dich so sehr, Jack.«
»Das will ich doch hoffen«, flüsterte er.
Endlich küsste er mich. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und schmiegte mich an ihn. Sein Mund war warm und wunderbar. Nichts auf der Welt schmeckte besser als er.
Ich ignorierte, dass in mir schon wieder der Durst brannte und mein Herz hungrig in meinem Brustkorb hämmerte. Ich wollte nur bei ihm sein, den Moment festhalten.
»Geh mit mir weg.« Er legte seine Stirn auf meine und vergrub seine Finger in meinem dichten Haar.
»Wie bitte?« Ich dachte, ich hätte ihn falsch verstanden.
»Geh mit mir weg«, wiederholte er und trat einen Schritt zurück, um mir in die Augen zu sehen. »Ich will hier nicht mehr bleiben. Jeder hat mich angelogen. Peter ist immer noch hinter dir her und Mae hat mich fast umgebracht. Es gibt nichts, was mich hier hält. Lass uns zusammen Weggehen.«
»Was ist mit Milo?« Meine Gedanken überschlugen sich. Die Vorstellung, mit Jack allein zu sein, war aufregend, doch ich wollte nicht einfach alles stehen und liegen lassen. »Und mit Jane?«
»Jane?« Er legte die Stirn in Falten. »Was ist mit Jane?«
»Sie ist hier, in Peters Zimmer.« Ich hatte ganz vergessen, dass Jack das nicht wissen konnte. »Milo hat sie an Halloween im V gesehen. Es ging ihr richtig dreckig, deshalb haben wir sie mitgenommen.«
»In Peters Zimmer?« Jack war entsetzt.
»Ja, Peter schläft im Arbeitszimmer. Es ist ein bisschen wie bei Reise nach Jerusalem «, wischte ich seine Bedenken beiseite.
»Das Haus ist einfach zu klein für so viele Leute«, erklärte Jack. »Noch ein Grund mehr, auszuziehen.«
Mir erschien es übertrieben, einfach davonzulaufen. Ich hatte keinen Job und wollte Milo nicht verlassen. Außerdem bezweifelte ich, dass Jack uns alle vier versorgen konnte, denn Bobby war ja auch noch da. Wenn wir uns aus dem Staub machten, musste er seine Arbeit mit Peter und Ezra womöglich aufgeben.
Dazu kam, dass ich meine Blutgier noch nicht im Griff hatte, ein Problem, das jederzeit tödlich enden konnte.
»Was meinst du?«, fragte er und strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn.
»Ich habe kein Problem damit, Abstand zu Peter zu gewinnen. Aber ich glaube, ich schaffe es noch nicht, die anderen einfach zurückzulassen«, sagte ich schließlich.
»Ich kann mit Peter nicht mehr unter einem Dach leben, und ich glaube, du solltest es auch nicht«, sagte Jack. »Und ich will weg von Mae.«
Ich biss mir auf die Lippen und sah ratlos zu ihm auf. Er war gerade erst zurückgekommen und ich wollte ihn nicht gleich wieder vor den Kopf stoßen. Aber ich konnte auch nicht einfach alles für ihn opfern.
»Na gut«, sagte er. »Wie wäre es damit? Ich arbeite weiter mit Ezra zusammen, und wir sehen uns nach einer eigenen Wohnung in Minneapolis um, in der auch genug Platz für Milo und Bobby ist. Dann können sie bei uns sein, so viel sie wollen. Wir wären noch in der Nähe und Milo könnte mal hier und mal dort wohnen. Aber du und ich, wir hätten endlich so etwas wie eine Privatsphäre.«
»Okay.« Ich nickte, obwohl ich mich noch nicht an die Vorstellung gewöhnt hatte.
Ich hatte mitansehen müssen, was Milo mit Bobby und was Jonathan mit Jane angestellt hatten, und war nicht besonders erpicht auf Privatsphäre. Natürlich wollte ich nichts mehr, als mit Jack endlich intim zu werden, aber ich liebte ihn zu sehr, als dass ich es riskieren wollte, ihn umzubringen.
»Ich habe in den letzten drei Tagen kaum ein Auge zugemacht«, sagte Jack gähnend. »Und es ist noch nicht einmal Mittag. Was sagst du? Sollen
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