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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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haben es gerade erst erwähnt.«
    »Aber das ist jetzt keine Ölkatastrophe, oder?« Ich sah genauer hin, ob auf dem Wasser rund um den Tanker ein Ölteppich war. »Was ist dann so Besonderes daran? Warum denkst du dabei an das Ende der Welt?«
    »Wegen der Unglücksursache.« Er hörte auf zu zeichnen und starrte fasziniert in den Fernseher. »Die ganze Mannschaft ist gestorben.«
    »Wie meinst du das?«, fragte ich und richtete mich wieder auf. »Als das Schiff gegen die Klippen geknallt ist?«
    »Nein, da waren sie schon tot. Das Unglück ist passiert, weil niemand das Schiff gesteuert hat. Nachdem vor zwei Tagen die Funkverbindung abgerissen war, hatte man Schiffe hingeschickt, um nachzusehen. Aber niemand weiß, was genau passiert ist. Als die Küstenwache hinkam, hatte es schon geknallt. Das Schiff ist geradewegs auf die Insel aufgelaufen«, sagte Bobby und nickte zum Bildschirm hin. »Das ist das Unheimlichste, was ich je gehört habe. Das ist wie in Aliens , wo das verlassene Raumschiff gerettet wird, nur dass das hier wirklich passiert ist.«
    »Aber wie ist die Mannschaft denn gestorben? Haben sie vielleicht keine Nahrung mehr gehabt oder keinen Sauerstoff?«
    Bobby verdrehte die Augen. »Mit Sauerstoff hat das wohl kaum etwas zu tun. Wir sind hier auf der Erde, da geht einem nicht der Sauerstoff aus«, sagte er. »Niemand weiß, woran sie gestorben sind. Einige der Besatzungsmitglieder werden noch vermisst. Aber da beide Rettungsboote noch an Ort und Stelle sind, weiß niemand, wie sie vom Schiff gekommen sind. Die Behörden halten das noch unter der Decke, aber Gerüchten zufolge wurden die Männer verstümmelt, so richtig blutrünstig und horrormäßig. Aufgeschlitzte Kehlen und so weiter. Der Moderator hat sich gerade mit einem unterhalten, der an Bord gewesen ist, und der musste in dem Gespräch fast kotzen.«
    »Um Himmels willen.« Ich beugte mich vor und starrte in den Fernseher. »Keine Chance. So was gibt’s doch gar nicht im wirklichen Leben. Könnte denn die Besatzung selbst etwas damit zu tun haben?«
    »Vielleicht, aber man rechnet im Moment nicht mit Überlebenden«, sagte Bobby. »Es waren etwa dreißig Besatzungsmitglieder, aber man hat nur vierundzwanzig Leichen gefunden.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist ja wirklich krass.« Mir lief es kalt den Rücken herunter. »Gruselig.«
    »Ja, finde ich auch«, stimmte mir Bobby finster zu.
    »Wo kam der Tanker denn her?«
    »Weiß nicht«, sagte Bobby achselzuckend. »Ich glaube, aus Europa, Russland oder so.«
    »Also, seid ehrlich«, sagte Milo, der gerade ins Wohnzimmer kam und unsere düstere Stimmung durchbrach. »Wie sieht mein Haar aus?« Er fuhr sich mit der Hand durch den dunkelbraunen Schopf und drehte sich einmal im Kreis. Mir fiel kein großer Unterschied auf. Mae hatte es nur ein wenig gekürzt.
    »Sexy wie immer.« Bobby grinste ihn an. Er legte seinen Skizzenblock beiseite und vergaß für den Augenblick seine Hausaufgabe. Milo setzte sich neben ihn auf den Boden. Nachdem sie sich ausgiebig geküsst und miteinander geflirtet hatten, unterhielten sie sich über das Tankerunglück. Mir war das Ganze unheimlich. Um mich abzulenken, wollte ich mit Matilda zum Spielen in den Garten gehen. Ich musste sie erst mit drei Hundeleckerlis bestechen, um sie von Jack loszureißen. Ich kam nicht umhin, mir einzugestehen, dass sie Jack mehr liebte als ich.
    Die Terrasse war glitschig vom Schnee, der immer noch vom Himmel fiel. Es war November und der erste Schnee des Winters würde sicher nicht lange liegen bleiben. Matilda rutschte über den Steinboden, doch das schien ihr nichts auszumachen. Abgesehen von Jacks Abwesenheit konnte sie kaum etwas aus der Ruhe bringen.
    Mir ging die Geschichte mit dem Tanker nicht aus dem Kopf. Durch die zweiflüglige Terrassentür sah ich Mae und Jane miteinander plaudern und lachen. Ihnen zuzuhören, wäre wahrscheinlich fast so unheimlich gewesen wie die Geschichte von der toten Schiffsbesatzung. Ich ließ mir von den Schneeflocken den Kopf weiß tupfen und versuchte, die Sache zu vergessen.

Kapitel 29
    Jack übernachtete wieder im Arbeitszimmer, weckte mich aber vor Einbruch der Dämmerung und fragte, ob ich mit auf Wohnungssuche gehen wolle. Ich hätte ihn begleiten sollen, aber das Tageslicht tat meinen Augen weh. Dazu kam, dass mich der Gedanke an einen Umzug immer noch nicht begeisterte, obwohl ich so tat, als sei ich einverstanden. Ich bat Jack, viele Bilder zu machen, und schlief wieder ein.
    Ich

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