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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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angenehm. Ich konnte ihm nicht verdenken, dass er nervös und verletzt war. Jack stand nur da, die Arme vor der Brust verschränkt, und sah mich an. Ich setzte mich weiter auf und überlegte fieberhaft, was ich sagen sollte, doch meine Stimme versagte mir den Dienst.
    »Ich muss zugeben, ich war überrascht, dich nicht in Peters Zimmer zu finden«, sagte Jack schließlich.
    Seine Worte trafen mich wie Dolche, zumal Jack nicht dazu neigte, andere zu verletzen. Doch mir wollte er offensichtlich richtig wehtun.
    »Ich war nie mit ihm zusammen.« Mein Herz hämmerte in meiner Brust. »Was geschehen ist, war ein dummer Fehler. Es hatte nichts zu bedeuten.«
    »Was genau ist denn passiert?« Jacks ansonsten weiche blaue Augen stachen wie Eis.
    »Ich weiß es nicht.« Alle meine Reden, die ich einstudiert hatte, um ihm alles zu erklären, hatten sich in Luft aufgelöst. Ich konnte ihn nur hilflos anstarren.
    »Du weißt nicht, was passiert ist?« Er knirschte mit den Zähnen und atmete scharf ein. »Wie soll denn das gehen, dass du nicht weißt, was passiert ist, als du Peter geküsst hast? Küssen ist ja gar nicht besonders schwer. Ich denke mal, es hat damit angefangen, dass du ihm die Lippen auf ...«
    Ich hob abwehrend die Hand. »Nein, natürlich weiß ich, was passiert ist.« Ich rieb mir die Stirn und atmete zitternd aus. »Ich weiß nur nicht, warum.«
    »Tja, vielleicht kannst du mal damit anfangen, was genau passiert ist. Dann kann ich bei der Frage nach dem Warum vielleicht helfen«, schlug er kühl vor.
    »Wir haben uns geküsst!«, rief ich verzweifelt. Ich wollte endlich an die Stelle kommen, an der ich mich schluchzend entschuldigte und er mir vergab.
    »Wer hat wen geküsst?«
    »I... ich weiß nicht«, stammelte ich und starrte auf meine Bettdecke. Ich zog die Knie zur Brust und vergrub mein Gesicht in den Händen.
    »Wirklich? Du hast keine Ahnung? In der einen Sekunde ist gar nichts und in der nächsten machst du mit ihm herum? Das klingt ziemlich spontan.«
    »Wir haben nicht rumgemacht.« Ich konnte ihn nicht einmal ansehen. Es war alles viel schwerer, als ich gedacht hatte.
    »Also ... wer hat wen geküsst?«, wiederholte Jack, und als ich nicht antwortete, fragte er: »Alice?«
    »Ich glaube ... ich«, murmelte ich.
    Ich hätte lügen können, aber das hätte er gemerkt, und dann wäre alles noch schlimmer geworden. Ich legte mir die Hand auf die Stirn und stützte mich auf die Knie. Er brauchte eine Weile, bis er meine Worte verarbeitet hatte. Sein Schmerz war jetzt noch tiefer.
    »Liebst du ihn?« Seine Stimme war so leise, dass ich sie kaum hören konnte.
    »Um Himmels willen, nein!«, rief ich und sah ihm in die Augen. »Nein! Ich liebe dich, Jack!« Eine Träne lief mir über die Wange. Ich wäre am liebsten zu ihm hingekrochen und hätte ihn geküsst, doch ich fürchtete, dass er mich wegstoßen würde.
    »Warum hast ihn dann geküsst? Nach allem, was wir durchgemacht haben!« Sein flehender Tonfall brachte mich zum Weinen.
    »Ich weiß es nicht! Ehrlich, Jack! Ich wünschte, ich wüsste es!« Ich wischte mir über die Wangen. »Ich war furchtbar durstig und wollte mich ablenken, um meine Selbstkontrolle zu verbessern. Ich bin zu ihm ins Zimmer gegangen, um mich mit ihm zu unterhalten, und ... Ich weiß auch nicht. Wir haben uns unterhalten und da ... da habe ich ihn geküsst. Es hat nur kurz gedauert, dann habe ich aufgehört und gesagt, dass ich das nicht kann. Es tut mir so leid, Jack! Es tut mir schrecklich leid! Ich würde es ungeschehen machen, wenn ich könnte. Ich wollte dich doch nie verletzen!«
    »Ich habe immer wieder darüber nachgedacht.« Er rieb sich die Schläfen und sah zu Boden. Seine Augen waren feucht, doch er weinte nicht. »Ich habe mir überlegt, wenn du ihn wirklich geküsst hast, könnte ich dir vergeben? Und wenn du mit ihm geschlafen hättest, könnte ich dir vergeben?«
    »Ich habe nie mit ihm geschlafen!«, rief ich und setzte mich auf die Knie.
    »Nein, ich sage ja nur, was mir durch den Kopf gegangen ist.« Er schüttelte den Kopf. »Und weißt du, was mir klar geworden ist? Ich würde dir alles vergeben!« Seine Worte beruhigten mich zunächst, aber es ging ihm nicht gut dabei. Er war zutiefst verletzt und ich war schuld daran.
    »Das soll kein Freibrief sein, aber egal was du tun würdest, ich würde dir vergeben. Ich könnte gar nicht anders.« Jack starrte ins Leere und überlegte. »Ich weiß ja nicht, ob du dir vorstellen kannst, wie das ist. Sogar wenn das,

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