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Unter dem Weltenbaum - 01

Unter dem Weltenbaum - 01

Titel: Unter dem Weltenbaum - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Sohn? Und was schätzt Ihr, wieviel Zeit Euch die Reise zum Wald und nach Smyrdon kosten wird?«
    Axis dachte auch darüber nach und öffnete die Augen.
    Der Feuerschein hob die eigentümlichen goldenen Flecken in seinen blauen Augen hervor. »Wie viele Axtschwinger soll ich mitnehmen?«
    Der Bruderführer legte die gefalteten Hände an die Nase. »Den Großteil der Truppe, würde ich sagen. Es dürfte vollkommen ausreichen, eine Rumpfbesatzung im Turm des Seneschalls zurückzulassen. Nehmt also sieben Kohorten mit und laßt die achte bei uns. Je nachdem, was Ihr in Smyrdon vorfindet, müßtet ihr mehrere Einheiten dortlassen. Und mit dem Rest marschiert Ihr dann nach Gorken.«
    »Die sechs Kohorten, mit denen ich in Koroleas gekämpft habe, dürften morgen eintreffen. Sie sind dann über eine Woche unterwegs gewesen, und ich möchte, daß sie und ihre Pferde ein paar Tage ausruhen. Diesen Zeitraum will ich nutzen, Vorräte und alles andere für die Reise zusammenzustellen. Mit anderen Worten, wir könnten in fünf, längstens sechs Tagen aufbrechen. Bei durchschnittlicher Marschgeschwindigkeit erreicht man die Burg der Schweigenden Frau in zwei Wochen. Und vom Wald nach Smyrdon« – er berechnete die Entfernung – »dauert es ungefähr einen Monat, wenn wir über Arken kommen und den Bracken überqueren.«
    »Reicht das, um rechtzeitig zum Winterbeginn am Gorken-Paß einzutreffen?«
    »Die Reise von Smyrdon dorthin ist natürlich viel länger und anstrengender. Und wenn die Berichte zutreffen, daß über den Urqharthügeln Eis liegt, dürfte sie noch beschwerlicher werden. Immerhin sieht es ganz so aus, als käme der Winter in diesem Jahr früh.« 
    Jayme und Moryson, die am nächsten zum Fenster saßen, warfen besorgte Blicke auf die dickbauchigen Schneewolken. »Ich denke, wir könnten es in zwanzig Tagen schaffen. Wenn alles gut vonstatten geht und wir uns nicht zu lange in Smyrdon aufhalten, erreichen wir die Festung Gorken um die Mitte des Schneemonds.«
    Jayme wirkte unzufrieden. »Das ist sehr spät. Bis dahin könnte der Winter längst schon hereingebrochen sein.«
    Axis sah ihn ruhig an. »Bei so vielen Soldaten und der von Euch vorgeschlagenen Route kann ich Euch leider nichts Besseres bieten.«
    Moryson schaltete sich wieder ein. »Könnte man nicht ein oder zwei Kohorten vorab über den Nordra nach Gorken schicken, Bruderführer? Sie würden Wochen vor der Hauptstreitmacht anlangen, die ja aus Smyrdon vorstößt.«
    »Die Truppe bleibt beisammen und bei mir«, erwiderte der Axtherr.
    Jayme zögerte kurz, dann nickte er. »Das will ich Euch gern zugestehen, mein Sohn. Bornheld stehen dort oben mehr als genug seiner eigenen Truppen zur Verfügung. Außerdem werden Jorge und Roland ihn nach Kräften unterstützen. Nein, alle sieben Kohorten marschieren mit Euch, Axis.«
    Der junge Mann wirkte erleichtert. »Gut. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen wollt, Bruderführer, ich habe eine Expedition zu organisieren.«
    Der Kirchenfürst nickte und erteilte Axis mit der Rechten den Segen. »Furche weit, Furche tief, Axtherr.« »Furche weit, Furche tief, Bruderführer«, entgegnete der junge Mann und erhob sich. Die Katze sprang ihm vom Schoß und hockte sich vor das Feuer. Axis verbeugte sich vor den beiden Männern und legte die rechte Faust über den gekreuzten Äxten an die Brust. Dann schritt er aus dem Raum, und seine Stiefel knallten auf dem Steinboden.
    »Und?« fragte Moryson leise, nachdem der Axtherr sie verlassen hatte.
    »Alles ist gut«, antwortete Jayme ebenso leise.
    »Können wir ihm vertrauen?«
    Der Bruderführer atmete tief durch. »Ja, das können wir. Es schmeckt ihm zwar nicht, seine Soldaten Bornheld zu unterstellen, aber am Ende wird er sich fügen. Sähe ja auch zu eigenartig aus, wenn der Seneschall seine Axtschwinger nicht zur Verteidigung Achars aussenden würde. Erst recht, wenn der Axtherr nicht an ihrer Spitze marschierte.«
    »Was wird der junge Mann herausfinden?« fragte der Ratgeber.
    Jayme verlagerte sein Gewicht auf dem Stuhl. Die Katze hörte auf, sich zu putzen, und sah ihn an. »Hoffentlich nichts. Mit etwas Glück werden seine Rivalität mit dem Herzog und die Unaussprechlichen ihn die ganze Zeit über beschäftigt halten. Und, Moryson …«
    »Ich weiß, alter Freund. Priams Neuigkeiten haben mich ebenso bestürzt wie Euch. Warum wollten die Kreaturen unbedingt Rivkahs Leichnam?«
    Der Kirchenfürst hob den Kopf und sah seinem

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