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Unter Den Augen Tzulans

Unter Den Augen Tzulans

Titel: Unter Den Augen Tzulans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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erreicht hat.« Der König kraulte sich die Bartlöckchen. »Und damit wären wir bei dir, mein Kind. Hatte dieser Energieblitz, der mir beinahe die Haare vom Kopf brannte, etwas Gutes?«
    Soscha nickte. »Ich bin, zusammen mit Euren Cerêlern, Majestät, auf dem besten Wege, ein wenig Licht in das geheimnisvolle Dunkel, in das die Magie sich hüllt, zu bringen. Wenn Ihr etwas nicht auf Anhieb versteht, fragt einfach. Sicher ist, dass die offensichtlich angeborenen Fertigkeiten aller Heiler von mir als grünes Leuchten gesehen werden.«
    »Das heißt, jegliche Magie wird von dir als Leuchten wahrgenommen, habe ich das richtig verstanden?«, erkundigte sich Perdór vorsichtig »So ist es, Majestät«, bestätigte sie die Vermutung. »Bisher gehe ich davon aus, dass die heilende Magie die Farbe grün besitzt. Und je stärker ein Farbton ist, desto intensiver, größer ist ihre Wirkung. Die älteren Cerêler leuchten in einem Schattengraston, die jüngeren in leichten Lindfarben. Es gibt aber auch jüngere Heiler, die Zugriff auf stärkere Formen der Heilmagie haben. Es muss also nicht zwangsläufig vom Alter abhängen.«
    »Jedenfalls bei der grünen Magie«, warf der Herrscher ein und setzte sich in Bewegung, um nach den Bällen zu suchen. Die Gruppe folgte ihm.
    »Gut erkannt, Majestät. Momentan kann ich sagen, ich habe die Cerêler, was das Wissenschaftliche angeht, am Weitesten erforscht. Das liegt aber leider nur daran, dass sie die Einzigen sind, bei denen das magische Potenzial am Bekanntesten ist. Alle anderen muss ich erst suchen, und damit habe ich Wochen verbracht.« Soscha spazierte neben dem König her, vergaß dabei immer mehr die Zurückhaltung, wie sie gegenüber einem so hochrangigen Mann angebracht gewesen wäre. Es war ein Gespräch zwischen zwei Gleichgestellten, so hatte es den Anschein. »Als Ergebnis der monatelangen Suche entdeckte ich Sabin, der eigentlich ein Minenarbeiter in Tersion war. Sein Unglück bestand darin, dass man ihn als verflucht ansah, weil er über Magie verfügte. Die Leute wollten ihn schon aufknüpfen, weil er im betrunkenen Zustand eine Schänke mit seinen Kräften zerlegt hatte.«
    »Ganz hervorragend«, freute sich Perdór, der inzwischen bei seinem Ball angelangt war und das Fähnchen anpeilte.
    »Ich weiß nicht, ob das so hervorragend ist«, meinte Soscha nachdenklich.
    »Ich meinte die Position meines Balls.« Der Herrscher wies nach unten und schlug das geformte Leder weg. »Das war gut.« Er verfolgte den Flug mit den Augen, nur um sich dann etwas zerstreut an die junge Frau zu wenden. »Verzeiht mir. Fahrt fort.«
    »Um es kurz zu machen«, begann Soscha ein wenig ungehalten. »Er kann seine Magie nicht wirklich kontrolliert einsetzen. Unterbewusst hält er sie einigermaßen unter Verschluss, aber sobald diese Sperren durch irgendetwas aufgehoben werden, wie Alkohol oder starke Emotionen, suchen sich die Energien ihren Weg.«
    »Ich erinnere mich«, meinte Fiorell und tat es dem Herrscher nach. Sein Bällchen landete besser, näher an der Markierung des Lochs, was er mit einem Grinsen quittierte. »Der Kabcar hatte anfangs ähnliche Probleme. Man sprach davon, dass er Funken sprühte und dergleichen.«
    »Der Umgang will also gelernt sein«, schloss Perdór daraus.
    »So ist es. Dummerweise haben wir einen Nachteil«, sagte die junge Frau.
    »Nesreca«, grummelte Stoiko. »Er verleiht Lodrik eine Effizienz, von der wir nur träumen können.«
    Die Gruppe setzte ihren Weg über die Rasenfläche fort.
    »Weil du vorhin die Farbe der Magie angesprochen hast, vermute ich, dass unser lieber Sabin nicht grün schimmert?«, hakte der König von Dfaris nach. »Oder war das ein Heilungsblitz?«
    »Ich sehe, Ihr erkennt die Logik, die anscheinend hinter der Sache steckt. Der Minenarbeiter leuchtet für mich in einem schwachen Blauton, so zart wie ein Sommerhimmel, deshalb hätte ich ihn wohl übersehen, wenn es nicht die Geschichten über ihn gäbe«, gestand Soscha und ließ sich Kakao nachschenken. »Er kann, das haben wir herausgefunden, zerstörerische Energien aus seinen Fingerspitzen abfeuern, wenn man das so sagen darf. Ich erkenne es daran, dass die Personen neben dem …«, sie suchte nach dem passenden Wort, »Standardleuchten, kurz bevor sie ihre Magie aktiv einsetzen, wie eine Kerze im Dunkeln aufflammen. Wenn diese Magieeruption abgeschlossen ist, verfallen sie wieder zurück in das übliche Glühen.«
    »Das ist ja alles hochinteressant«, meinte

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