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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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beim Sturz wahrscheinlich irgendwo den Kopf angeschlagen. Tut ziemlich weh.«
    »Ja, Sie haben eine Platzwunde am Kopf. Die machen wir jetzt sauber. Nehmen Sie irgendwelche Medikamente?«
    »Nein …«
    Plötzlich tauchte eine Gestalt in Regenjacke und mit Hut aus der Dunkelheit auf und kniete sich neben Amanda. Überrascht erkannte sie, dass es Adrian Major war.
    »Amanda, geht es dir gut?« Adrian musterte sie besorgt.
    »Ich wollte sie gerade untersuchen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würden Sie bitte ein Stück zur Seite treten?«, sagte der Rettungsassistent.
    »Natürlich. Entschuldigung.«
    »Wo ist mein Vater, Mister … Adrian? Warum ist er nicht hier? Ich habe ihn gesehen.« Die Erinnerung kehrte zurück. Sie konnte im Geiste Brians Worte hören … Engelchen … Es tut mir so leid … war ein Ekel … »Ich habe ihn gesehen, Adrian, unten am Flussufer.« Panik kroch in ihre Stimme. »Dort drüben. Genau dort stand er. Aber dann war er plötzlich verschwunden. Wo ist er ?«
    Adrian starrte sie an. »Was meinst du damit, du hast ihn am Flussufer gesehen, Amanda?«, fragte er.
    »Ich sah ihn dort stehen. Oder zumindest glaube ich, dass er dort stand. Aber im nächsten Moment war er verschwunden. Ich erinnere mich, dass er mit mir gesprochen hat …« Sie unterbrach sich, als Adrian ihre Schulter berührte.
    »Ich bin gleich wieder da.« Er entfernte sich und nahm das Funkgerät von seinem Gürtel.
    »Okay, Amanda«, sagte Jeff. »Wir bringen Sie jetzt in den Rettungswagen. Da haben wir besseres Licht. Ich möchte mir Ihre Wunde genauer anschauen.« Er half ihr behutsam auf die Beine, aber Amanda löste sich von ihm. »Gleich. Ich muss zuerst Adrian zeigen, wo genau Dad stand«, sagte sie und stolperte los in Richtung Ufer.
    »Amanda, Sie kommen jetzt mit mir«, erwiderte Jeff bestimmt. Er hielt sie am Arm fest und führte sie zum Rettungswagen. Amanda stolperte vorwärts und sah immer wieder nach hinten in der Hoffnung, ihren Vater zu entdecken.
    »Wir werden den Fluss absuchen müssen, Matthew«, sagte Adrian zum Einsatzleiter des SES. »Wenn sie Brian am Ufer gesehen hat, ist nicht auszuschließen, dass er ins Wasser gefallen ist.«
    »Bitte, sag mir, dass ihr ihn gefunden habt«, flehte Amanda, als Adrian etwas später zu ihr kam. Ihr Kopf war bandagiert, und sie fühlte sich deutlich besser, seit das Schmerzmittel wirkte.
    Adrian machte ein düsteres Gesicht. »Leider noch nicht, Mandy«, antwortete er sanft. »Aber wir suchen weiter.« Er setzte sich neben sie, und der Regen tropfte von seiner breiten Hutkrempe auf seine Jacke. Das Geräusch beruhigte Amanda. Es klang vertraut.
    »Wir bringen Amanda jetzt ins Krankenhaus«, sagte Jeff.
    »Ich gehe nicht ins Krankenhaus«, widersprach Amanda entschieden. »Ich möchte hierbleiben, bis sie Dad gefunden haben.« Sie blickte Hilfe suchend Adrian an.
    »Mandy, es wäre aber ratsam, dass du dich gründlich untersuchen lässt«, wandte er ein.
    »Nein. Ich bleibe hier.« Sie zog die Decke eng um ihre Schulter und sah Jeff trotzig an, als würde man sie nur mit Gewalt in den Rettungswagen hineinbekommen.
    »Nun, ich kann Sie nicht zwingen. Aber ich empfehle Ihnen, sich untersuchen zu lassen. Es besteht Verdacht auf eine schwere Gehirnerschütterung und auf Unterkühlung.«
    Amanda schüttelte stumm den Kopf, während Adrian wissend lächelte. »Sie werden Sie nicht umstimmen können, Jeff. Machen Sie sich wieder auf den Weg. Ich kümmere mich um sie. Na los, Miss Unabhängig, ich bringe dich nach Hause, damit du dich aufwärmen kannst. Ich bleibe bei dir, bis wir was Neues erfahren.«
    Amanda sträubte sich zunächst, da sie nicht vom Flussufer wegwollte, aber nach vielem guten Zureden stieg sie schließlich in Adrians Wagen. Mingus sprang auf ihren Schoß, und sie legte die Arme um ihn.
    »Warum haben sie ihn noch nicht gefunden?«, fragte Amanda, als sie losfuhren.
    »Am Ufer gibt es viele Nischen und Verstecke, und außerdem ist es dunkel, was die Sache nicht einfacher macht. Sie suchen auch im Wasser, Mandy. Man hat am Ufer Rutschspuren entdeckt. Er könnte hineingefallen sein.« Adrian hielt an. Es war ruhig, bis auf den leichten Regen, der leise auf das Wagendach trommelte. Adrian strich Amanda sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Mandy, du musst die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie ihn nicht finden. Jedenfalls nicht lebend.«

Kapitel 15
     

Winter 1935
     
    M ichael las den Brief seiner Mutter ein zweites Mal mit wachsender Bestürzung.

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