Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)
Zeitlupe nahm sie wahr, dass sie in Richtung Ufer geschleudert wurde. Mingus sprang gerade noch rechtzeitig herunter, bevor die Maschine im Dreck landete, nur wenige Meter von Amanda entfernt. Sie lag am Ufer, ein Arm baumelte über dem Wasser. Blut quoll aus einer klaffenden Wunde an ihrem Kopf, mit dem sie bei ihrem Sturz gegen einen Felsen geprallt war.
Kapitel 14
D a war eine leise Stimme im Hintergrund, beharrlich und lästig. Amanda versuchte, sie zu ignorieren, aber die Stimme blieb hartnäckig.
»Amanda? Großer Gott! Amanda? «
Trotz ihrer Benommenheit kam ihr die Stimme bekannt vor, aber ihr Gehirn funktionierte nicht richtig, und ihr Kopf tat weh.
»Amanda? Sprich mit mir, Engelchen. Bitte, sag was.« Die Stimme brach.
Sie versuchte, die Augen zu öffnen, aber alles verschwamm sofort, und ihr wurde schlecht. Rasch schloss sie die Augen wieder und wollte etwas sagen, aber ihr Mund war völlig trocken, und ihre Zunge klebte am Gaumen. Es gelang ihr nicht, sie zu lösen, um Worte zu artikulieren.
»Oh, Mandy. Es tut mir so leid, Engelchen. Es tut mir so wahnsinnig leid. Ich weiß, ich war ein Ekel. Bitte, wach auf.«
Wer auch immer das war, klang verzweifelt. Sie spürte, wie ihr Kopf sanft angehoben und auf den Boden gebettet wurde, und hörte das Rascheln von Stoff. Sie wurde zugedeckt, dann breitete sich Stille aus.
Amanda verspürte plötzlich Angst und versuchte erneut, die Augen zu öffnen. Diesmal konnte sie eine Gestalt am Flussufer erkennen, mit einer Jacke, die im Scheinwerferlicht eines Geländewagens reflektierte. Dann verschwamm wieder alles. Sie blinzelte und konzentrierte sich wieder auf die Gestalt, aber sie war verschwunden. Der Schmerz pochte in ihrem Kopf, und es gelang Amanda nicht, ihren Blick scharfzustellen. Es war einfacher, in die Dunkelheit abzutauchen.
Ein Hund bellte, und Amanda spürte eine feuchte Nase im Gesicht. Sie verzog den Mund und hob eine schlammverkrustete Hand, um Mingus wegzuschieben. Gleich darauf hörte sie schnelle Schritte und Stimmen. »Hier entlang! Sie ist dort drüben. Folgt dem Licht.«
»Oh, mein Kopf«, stöhnte Amanda. Mingus stupste sie wieder mit seiner Nase an, aber diesmal wandte Amanda rechtzeitig das Gesicht ab. Sofort durchzuckte sie ein heftiger Schmerz. »Au!«
»Amanda? Sind Sie okay?« Ein fremder Mann ging neben ihr in die Hocke.
»Mein Kopf tut so weh«, murmelte sie.
»Der Krankenwagen kommt gleich. Bleiben Sie einfach ruhig liegen.« Er drehte den Kopf nach hinten und rief: »Wir brauchen eine zweite Decke!« Dann wandte er sich wieder Amanda zu. »Können Sie sich erinnern, was passiert ist? Danke.« Er nahm die Decke entgegen und breitete sie sorgfältig über Amanda.
Amanda konzentrierte sich auf die Umgebung. Im Scheinwerferlicht des Geländewagens sah sie, dass es immer noch nieselte, und sie konnte den Fluss rauschen hören. Plötzlich fiel ihr alles wieder ein. Die Schafe, das Motorrad, das unter ihr wegrutschte …
»Ich bin gestürzt«, sagte sie schleppend. »Meine Schafe – alle tot.« Sie tastete nach den Lämmern unter ihrer Jacke, aber die waren nicht mehr da. Sie waren sicher herausgefallen. Zwei weitere tote Tiere.
»Keine Sorge, Engelchen, wir bringen Sie wieder auf die Beine.«
Seine Worte weckten eine Erinnerung in ihr. »Dad? Wo ist Dad?«
»Wir wissen es nicht genau, aber er muss hier in der Nähe sein. Er hat Sie gefunden und uns verständigt, um Hilfe anzufordern. Sieht so aus, als hätten Sie die tatsächlich nötig. Keine Angst, der Krankenwagen wird gleich hier sein. Ah, da kommt er ja schon.«
Männer in gelben Jacken mit fluoreszierenden Streifen und weißen Helmen suchten das Flussufer mit Taschenlampen ab, die wie helle Punkte in der dunklen Nacht leuchteten. »Wer sind Sie?«, fragte Amanda und versuchte, sich aufzusetzen.
»Wir sind vom SES, Engelchen. Hierher, Jungs«, rief er laut und schwenkte seinen Arm. Als die Sanitäter anhielten und aus dem Rettungswagen sprangen, erklärte er ihnen: »Sie ist noch ein wenig benommen, glaube ich. Keine Ahnung, wie lange sie schon hier draußen liegt. Ihr alter Herr hat uns vor etwa einer Stunde benachrichtigt.«
»Wie heißt sie?«, fragte der Fahrer.
»Amanda Greenfield. Das hier ist die Farm ihres Vaters, Brian Greenfield.«
Amanda setzte sich auf und hielt sich den Kopf.
»Ganz vorsichtig, Amanda. Hallo, ich bin Rettungsassistent und heiße Jeff. Können Sie mir sagen, was passiert ist?«
»Ich bin mit dem Motorrad weggerutscht. Hab mir
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