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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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stehen, um ihre Augen an das Dämmerlicht zu gewöhnen, und konzentrierte sich auf die Geräuschkulisse. Ein Schaf nieste, und eine Kette klirrte gegen das Stahlgeländer des Geheges. Ein anderer Bock bewegte sich, und Amanda musste lächeln, als sie das vertraute Geräusch von Schafkötteln hörte, die in die Streu plumpsten. Sie atmete den Geruch ein, der vom Boden aufstieg und den sie gerne roch. Heu, Urin und Schafkot ergaben zusammen eine Duftmarke, die zu jeder Viehauktion gehörte. Plötzlich hörte sie Schritte und öffnete die Augen.
    Adrian stand vor ihr. Er lächelte, aber sein Gesicht wirkte angespannt.
    »Was ist?«, fragte Amanda und spürte ein nervöses Flattern im Magen.
    Adrian zog eine Augenbraue hoch. »Nichts. Warum?«
    »Du siehst gestresst aus.«
    »Nein, es scheint alles in Ordnung zu sein. Obwohl es mir lieber gewesen wäre, du hättest dir eine Elite-Auktion ausgesucht statt eine gewöhnliche Versteigerung. Es ist nicht klug, so übereilt vorzugehen, um deine ersten Jährlingsböcke zu verkaufen. Ein langsamer Einstieg wäre besser gewesen.«
    Amanda nickte. »Ich kenne deine Bedenken, aber Graham hat mir eindeutig zugeraten. Tut mir leid, wenn du anderer Meinung bist.«
    Adrian legte einen Arm um ihre Schulter. »Ich hoffe doch nur, dass deine harte Arbeit anständig belohnt wird heute, mehr nicht. Ah, da ist Graham.« Er nahm den Arm von Amandas Schulter und streckte Graham die Hand entgegen. »Graham, wie geht’s? Ich hoffe auf zahlreiche Interessenten, damit die Böcke hier zu einem guten Preis weggehen.« Adrian machte einen Schritt auf den Viehagenten zu und nahm Amanda die Sicht.
    Sie verdrehte die Augen und stellte sich neben Adrian, um Graham die Hand zu geben, wobei sie plötzlich wahrnahm, dass Hannahs Miene sich verfinsterte. Hinter Hannah entdeckte sie Jonno. Sofort bekam sie Schmetterlinge im Bauch. Er sah so gut aus, so … geerdet in seiner ausgewaschenen Jeans, dem gestreiften Polohemd und den staubigen, ausgetretenen Rossi Boots. Adrian hingegen sah aus, als wäre er einem Katalog für Country-Mode entstiegen mit seinem Sakko, seiner Krawatte und den polierten R. M. Williams Boots. Jonno zwinkerte ihr zu, als er bemerkte, dass sie ihn beobachtete. Er reckte den Daumen hoch und schenkte ihr ein breites Lächeln. Er hatte keine Ahnung, dass sie ihn seit Jahren heimlich begehrte.
    »Graham«, sagte sie, während sie sich von Jonnos Anblick losriss. »Ich bin zufrieden mit der Ausstellungsfläche. Sind Sie denn zufrieden mit meinen Jährlingsböcken? « Adrian schien sich darüber zu ärgern, in die Nebenrolle gedrängt zu werden, da der Viehagent nun seine ganze Aufmerksamkeit auf Amanda richtete.
    »Ich bin sehr beeindruckt, Amanda. Sie haben ganze Arbeit geleistet. Das sind richtige Prachtexemplare. Wir müssen uns nur noch über ein paar Dinge unterhalten wie den Mindestpreis, die Lieferung und so weiter. Haben Sie ein paar Minuten Zeit?«
    »Sicher, kein Problem.«
    »Okay. Kommen Sie, wir setzen uns in meinen Wagen und besprechen alles Weitere.«
    »Mandy, soll ich nicht besser mitkommen? Nur falls du Unterstützung brauchst«, warf Adrian ein.
    Amanda legte die Hand auf seinen Arm. »Ich komme schon zurecht, Ade. Ich weiß ja, was ich will.« Dann folgte sie Graham zu seinem weißen Pick-up.
    Während die Besucher der Auktion nach und nach eintrudelten, wurde Amandas Nervosität immer größer. Hannah befahl ihr, endlich aufzuhören, ständig an ihrem Hemd herumzunesteln. Dann drückte sie Amanda fest an sich. »Du hast das bis jetzt super hingekriegt!«
    »Ja, Mandy-Mands.« Auch Jonno nahm sie nun in den Arm. »Schätze, du kannst wirklich stolz sein auf das, was du in den letzten Jahren geleistet hast. Du warst ganz unten in der Hölle und hast dem Teufel die Hörner gezogen. Starke Leistung.«
    Amanda atmete Jonnos Aftershave-Geruch ein und gestattete sich, ein paar Sekunden in seinen Armen zu schwelgen, bevor sie sich von ihm löste. »Nun ja, ihr zwei habt schließlich dafür gesorgt, dass ich nicht auf die schiefe Bahn gerate …« Plötzlich zuckten alle zusammen, als ein Schaf aus der Box springen wollte und mit einem Bein zwischen den Gitterstäben hängen blieb.
    Die Umstehenden eilten herbei, um zu helfen, aber Adrian war schneller. Er stützte den Oberkörper des Tieres, um den Druck auf das Bein zu mindern, während Amanda versuchte, es zu befreien. Aber kaum hatte sie es geschafft, hörte sie mit Bestürzung das unverwechselbare Geräusch von splitterndem

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