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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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dadurch Schwierigkeiten bekommst, sag mir einfach Bescheid. Ich kümmere mich dann darum.«
    Amanda ging lächelnd auf ihn zu und drückte ihn. »Ein Kümmerer! Genau das, was ich brauche.«
    »Ich weiß«, sagte er und schlang die Arme um sie.

Kapitel 21
     
    M andy, hier ist Adrian. Ich fahre für ein paar Tage nach Perth – was Geschäftliches. Es tut mir leid, aber ich muss unsere Verabredung heute Abend absagen. Ich melde mich, wenn ich in Perth angekommen bin. Dann können wir in Ruhe reden. Bis später.«
    Amanda vernahm die Nachricht mit einer gewissen Erleichterung. Sie hatte keine große Lust gehabt, diesen Abend auf Paringa zu verbringen mit der glänzenden neuen Scheune, dem ebenso neuen John-Deere-Traktor und dem hochmodernen Schafgehege, für das sie ihren rechten Arm geben würde. Ganz zu schweigen von dem Herrenhaus. Obwohl es bereits viele Jahre auf dem Buckel hatte, war es immer instand gehalten und in guten Zeiten modernisiert worden und stellte alle anderen Farmhäuser in den Schatten. Errichtet auf einer Anhöhe, blickte man von der großzügigen Veranda auf das weite Land, das Adrians Vater im Laufe der Jahre erworben hatte. Der Salon hingegen zeigte auf gepflegte Gärten und Wiesen. Aber dieser ganze zur Schau gestellte Reichtum verursachte Amanda Unbehagen.
    Sie ließ den Blick über ihr eigenes Reich schweifen und fragte sich, warum Adrian immer hierher kam, wenn er solchen Luxus gewohnt war. Warum verbrachte er seine Zeit in ihrem dunklen, kalten, moderigen Haus? Er musste sie wirklich gern haben.
    Amanda beschloss, dass es mal wieder Zeit war, zur Karru-Koppel rauszufahren. Dort war die Stelle am Fluss, die sie regelmäßig besuchte, um ihres Vaters zu gedenken.
    Während sie durch den Busch zum Fluss stapfte, Mingus wie immer dicht hinter ihr, musste sie an die erste Zeit unmittelbar nach dem Verschwinden ihres Vaters denken. Sie hatte stundenlang das Ufer abgesucht nach einer Spur von ihm – ein Kleidungsstück, seine Uhr, irgendwas. Doch sie hatte nichts gefunden. Irgendwann hatte sie erkannt, dass die Suche Teil ihrer Trauerbewältigung war. Dabei hatte sie ganz neue Schönheiten von Kyleena kennengelernt, von deren Existenz sie bisher nichts geahnt hatte. Wie zum Beispiel die kleine Höhle an der Grundstücksgrenze zu Paringa oder das duftende Mariengras, das zwischen den Granitfelsen am Ufer wuchs. Sie hatte wilde Orchideen entdeckt und australische Kiefern, ein Blätterdach aus Mallee-Eukalyptus, durch das man den blauen Himmel nur bruchstückhaft sehen konnte und unter dem das Zwitschern der Vögel viel lauter und voller klang. Hin und wieder sah sie Kängurus, die sich im Schatten der Bäume ausruhten. Einmal erspähte sie sogar einen Ameisenigel, der schnüffelnd durch das Gebüsch raschelte und im dichten Unterholz verschwand.
    Die Vegetation war längst nicht mehr so dicht wie zu jener Zeit, als ihr Großvater, Michael Greenfield, zum ersten Mal seinen Fuß auf das Land gesetzt hatte. Die Viehherden hatten Wege freigetrampelt und die jungen Pflanzentriebe gefressen. Amanda liebte den Weg zu ihrem Platz am Fluss, wo sie so oft hinging, wie es ihre Zeit erlaubte. Hier konnte sie in Ruhe nachdenken und mit ihrem Vater Zwiesprache halten, überlegen, was er bei bestimmten Problemen getan hätte. Sie fühlte sich immer sehr entspannt und ausgeglichen, wenn sie wieder aufbrach.
    Das Einzige, was ihr an diesem Ort Unbehagen bereitete, war der Umstand, dass sie an der Grube vorbeimusste, in der ihre Schafe begraben waren. Die sie auf dem Gewissen hatte. Selbst erfahrene Farmer hatten ihr gesagt, dass sie es nicht hätte verhindern können, aber Amanda war anderer Meinung. Sie hätte die Tiere zum Beispiel in die Scheune bringen können. Aber das hatte sie nicht getan, und jedes Mal, wenn sie an der Grube vorbeikam, überkam sie ein Gefühl der Ohnmacht. Die Angst davor, dass so etwas erneut passieren konnte, dass sie wieder hilflose Tiere dem Tod auslieferte, war überwältigend. Sie wurde die Schuldgefühle einfach nicht los, was ihr eine neue Sicht verschaffte auf die Reaktion ihres Vaters nach dem Tod ihrer Mutter. Wenn Amanda der Verlust der Schafe schon zutiefst quälte, was musste ihr Vater dann durchgemacht haben als Fahrer des Unfallwagens, in dem seine geliebte Frau umkam?
    Das ließ sein Verhalten nachvollziehbarer erscheinen. Amanda fragte sich, ob Brian an einer Depression gelitten hatte. Stoisch, wie er war, hätte er niemals über sein Gefühlsleben gesprochen. Amanda

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