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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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zusammengenagelt, und das Fenster war nur ein Loch, verhängt mit einem Stofffetzen, der aussah wie ein alter Getreidesack. Auf der Vorderseite gab es eine schmale Holztür. Amanda spähte durch die Ritzen zwischen Rahmen und Tür. Am liebsten hätte sie sich drinnen umgesehen, aber die Angst, auf ein Nest von Giftschlangen zu stoßen, war größer.
    Sie erkundete stattdessen das Gelände. Nach einigen Minuten wurde ihr bewusst, dass sie den Fluss hören konnte. Sie folgte dem Geräusch.
    Der Rückweg zum Wagen war einfacher, weil sie nun dem Flussufer folgen konnte, worüber sie froh war. Die Sonne begann bereits zu sinken. Ihr fiel ein, dass sie sich immer noch nichts zum Anziehen für Adrians Dinnerparty am Wochenende besorgt hatte. Außerdem nahm sie sich vor, Näheres über die Hütte in Erfahrung zu bringen, die sie entdeckt hatte.

Kapitel 22
     
    B ist du auf Empfang, Amanda?«, meldete sich über Funk Adrians Vorarbeiter Damo.
    »Ich höre«, antwortete sie, während sie mit angehaltenem Atem den Traktor mit dem großen grünen Anhänger langsam durch das Tor manövrierte. Ihr Ziel waren die silbernen Gerstensilos, und das war bereits ihre fünfte Fuhre heute, aber trotzdem wurde sie immer noch nervös, wenn sie enge Hindernisse passieren musste. Sie hatte Angst, am Torpfosten hängen zu bleiben und den Anhänger zu beschädigen. Sie hatte sich erst bei den letzten beiden Touren getraut, etwas flotter zu fahren.
    »Was soll dieses Schneckentempo? Noch langsamer, und du kannst gleich zu Fuß gehen, verdammt!«, hatte Damo zuvor geschimpft.
    »Ich muss mich erst an das Fahrzeug gewöhnen«, hatte Amanda sich verteidigt. Daraufhin hatte Damo etwas gemurmelt von der »Freundin vom Boss«. Amanda hatte sich auf die Zunge gebissen und sich so sehr angestrengt, sich zu beeilen, dass sie nun völlig erledigt war.
    »Bist du schon auf dem Rückweg?«, fragte Damo jetzt.
    Amanda unterdrückte einen Frustlaut. »Nein, Damo, ich bin doch gerade erst losgefahren. Ich muss erst diese Fuhre hier abladen. Ah, da kommt Tom«, sagte sie, als sie den anderen Traktor sah, der ihr entgegenrumpelte. »Alles klar, Tom?«, rief sie.
    »Ja. Ich bin in drei Minuten da, Damo, also reg dich nicht auf, okay?«, sagte Tom über Funk. »Für die nächsten Tage ist kein Regen angesagt, und jeder gibt hier sein Bestes.«
    Amanda dankte Tom im Stillen, dass er das Offenkundige aussprach, aber sie wusste auch, dass während der Ernte bei allen die Nerven blank lagen. Ähnlich wie bei der Schur. Amanda dachte voller Wehmut an ihren Vater.
    Sie stieß die angehaltene Luft aus, während sie im Schritttempo durch das Tor rollte. Sobald sie auf dem Wirtschaftsweg war, beschleunigte sie den Traktor und fuhr zu dem Wendekreis, wo fünf große Silos darauf warteten, mit dem goldenen Korn gefüllt zu werden.
    Amanda wunderte sich immer noch, dass es ihr gelungen war, Adrian zu überreden, dass sie die große Zugmaschine mit Anhänger fahren durfte, um ihm bei der Ernte zu helfen. Zuerst wollte er nichts davon hören, aber dann hatte der frühe Novemberregen ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht und eine Schmeißfliegenplage im Distrikt ausgelöst. Auch Amanda hatte mehrere Tage opfern müssen, um die befallenen Tiere in ihrem Bestand zu behandeln.
    Schließlich hatte auch noch einer von Adrians Arbeitern gekündigt, weil er zu seinem schwer erkrankten Vater nach Victoria musste. Adrian hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen Ersatzmann zu finden, doch offenbar waren alle Saisonarbeiter bereits vergeben. Also hatte er widerwillig zugestimmt, dass Amanda versuchsweise einsprang.
    Kaum war sie in den Traktor gestiegen, hatte sie sich gefragt, ob sie sich diesmal nicht zu viel zutraute. Diese neue Zugmaschine war riesig, verglichen mit ihrem Trecker, der schon einundzwanzig Jahre auf dem Buckel hatte. Der Anhänger rumpelte in leerem Zustand wie ein Donnergrollen hinter ihr, und in beladenem Zustand schwankte er bei jeder Bodenunebenheit so stark, dass Amanda bereits mehrmals befürchtet hatte, einen platten Reifen zu haben, oder, schlimmer noch, ein Rad weniger oder eine gebrochene Achse. Adrians Warnung, dass der Anhänger umkippen konnte, wenn man tiefen Schlaglöchern nicht auswich, bescherte ihr schweißnasse Hände, einen Kloß im Hals und Magenflattern. Und dann noch Damo, der sie ständig drängte, schneller zu fahren, als sie sich zutraute. Und das war noch nicht alles! Das ständige Manövrieren vor und zurück, die Bedienung der

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