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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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hydraulischen Steuerung, um den Kran zum Umfüllen des Getreides genau über dem Silo zu platzieren, wobei sie auch noch aufpassen musste, dass das Silo nicht überlief. Es gab so viele Dinge, auf die man achten musste! Aber Amanda war keine, die schnell aufgab. Tom hatte sie getröstet, dass es ihr leichter fallen würde, je mehr Fahrpraxis sie sammelte. Auf diesen Effekt freute sie sich bereits!
    Während Amanda die Knöpfe und Schalter betrachtete, mit denen sie das Entladen steuerte, hatte sie plötzlich einen Blackout. Welchen Hebel musste sie denn jetzt betätigen? Sie schalt sich selbst, dass sie so erschöpft war, dass sie die einfachsten Instruktionen vergaß. Sie sah auf ihre Handfläche, wo sie sich einen Spickzettel notiert hatte, zog dann zuversichtlich den mittleren Hebel und beobachtete zufrieden, wie der Kran ächzend aus seiner Parkposition nach oben schwenkte. Sie rollte langsam mit dem Traktor vor, bis der Kran über der Siloöffnung stand, dann drückte sie den Knopf für Entladen. Sie beobachtete, wie das Getreide in den Speicher rauschte, ohne dass ein Korn danebenging, und machte im Geiste eine Siegerfaust. Dann wurde ihr bewusst, dass sie ziemlich verzweifelt sein musste, wenn sie sich so sehr darüber freuen konnte, ein Silo zu befüllen.
    Sie rollte rückwärts aus der engen Ladezone, dann wendete sie und fuhr zurück zum Erntefeld, in Gedanken bei den nächsten Tagen.
    Hannah und Jonno kamen an Weihnachten zu Besuch. In drei Tagen würde Amanda sie am Flughafen abholen. Sie hatte beim Metzger ein großes Brathuhn bestellt, gefüllt mit Zwiebeln, Aprikosen, Petersilie und Knoblauch, und einen Schweinebraten. Sie hatte Eier besorgt, um zum Dessert eine Pavlova zu machen. Und auf der Rückfahrt vom Flughafen konnten sie einen Abstecher zum Getränkeladen machen. Amanda freute sich sehr darauf, die Zwillinge wiederzusehen. Adrian würde am ersten Weihnachtstag zu ihnen stoßen.
    Sie freute sich auch, dass die Blitzableiteranlage am Tag zuvor geliefert worden war. Im letzten Winter hatte sie einen Fortbildungskurs besucht und gelernt, wie man seine Farm gegen Blitzeinschlag schützen konnte. Sie fand, dass die freiwillige Feuerwehr immer gute Arbeit geleistet hatte, wenn sie sie brauchte, und dass sie sich dafür revanchieren musste.
    Als Amanda auf das Feld fuhr, öffnete sie das Fenster, um die Außentemperatur zu schätzen. Sofort drang ein Hitzeschwall in ihre klimatisierte Fahrerkabine. Sie war froh, dass sie in Adrians Traktor saß und nicht in ihrem – denn der hatte keine Klimaanlage.
    Sie hielt Ausschau nach dem Mähdrescher und entdeckte das große Fahrzeug am anderen Ende des Feldes. Während sie darauf zusteuerte, sah sie, dass das Abtankrohr ausgefahren war, das Zeichen, dass der Korntank voll war und geleert werden musste.
    Wenig später stöhnte Amanda, als sie Adrians Geländewagen entdeckte. Er kontrollierte sie mindestens zweimal am Tag. Amanda vermutete, dass er am Funk mitgehört hatte. Nachdem der Anhänger wieder gefüllt war, wendete sie in einem großen Bogen und fuhr zurück in Richtung Hof. Da Adrian auf sie zufuhr, ging sie vom Gas und kam schließlich zum Stehen, während der Anhänger hinter ihr laut schepperte. Sie zwang sich zu einem Lächeln und beobachtete, wie Adrian mit dem Schwung eines Zwanzigjährigen aus seinem Geländewagen sprang. Rasch kletterte er die Trittstufen hoch und öffnete die Traktortür mit strahlendem Lächeln.
    »Du bist erlöst! Ich habe einen Erntefahrer gefunden. Er ist bereits auf dem Weg hierher. Wenn du magst, kannst du diese Fuhre noch abladen und anschließend nach Hause.«
    »Oh.« Amanda war erstaunt. »Sicher? Wo hast du den Mann gefunden?«
    »In der John-Deere-Agentur in der Stadt. Er hat dort nach einem Job gefragt. Er ist mit seiner Frau durch die Nullarbor-Wüste gefahren, weil sie Weihnachten bei ihrer Familie hier verbringen. Und jetzt sucht er für ein paar Tage Arbeit. Offenbar kommt er mit seinen Schwiegereltern nicht besonders gut zurecht. Joe hat sofort an mich gedacht und den Mann nach seinen Papieren gefragt. Dann hat er telefonisch Referenzen eingeholt, und nun ist der Mann auf dem Weg. Jetzt kannst du in Ruhe alles vorbereiten für Weihnachten!« Adrian wirkte so zufrieden mit sich selbst, dass Amanda nicht anders konnte, als zu lachen.
    Während Amanda Hannahs Kissen im Gästezimmer aufschüttelte, spürte sie vor lauter Aufregung ein Kribbeln im Bauch. Sie drückte das Kissen an ihre Brust, ließ sich rücklings

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