Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)
auf das Bett fallen und betrachtete die Decke, während sie sich vorzustellen versuchte, wie es als Hausfrau in Adrians großem Herrenhaus sein würde.
Es war so viel passiert, seit die Zwillinge das letzte Mal hier waren, und Amanda konnte es kaum erwarten, die beiden zu sehen. Schmunzelnd dachte sie an Hannah mit ihren schwer zu bändigen Haaren und an Jonno mit seinem breiten Grinsen und den muskulösen Armen. Sie kicherte leise bei der Erinnerung an die lustigen Zeiten, die sie mit den beiden erlebt hatte. Plötzlich nahm sie das Quietschen des Gartentors wahr. Mistding, dachte sie und versuchte, das Nerven zersägende Geräusch zu ignorieren. Ich muss das Scharnier unbedingt ölen. Einmal war Amanda mitten in der Nacht aufgewacht und furchtbar erschrocken, weil sie ein unheimliches Quietschen und Knarren hörte. Sie hatte stocksteif im Bett gelegen, bis ihr schließlich dämmerte, woher das Geräusch kam.
Plötzlich hörte sie ein seltsames Knurren, bevor Mingus sich mit den Vorderpfoten auf ihr Bein stützte und sie ansah.
»Mingus! Du hast mich erschreckt!« Amanda setzte sich auf und kraulte seinen Kopf. »Du willst mir bestimmt sagen, dass ich nicht rumtrödeln soll. Ich dachte, du kennst das mittlerweile. Hausarbeit gehört nun einmal nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.«
Sie legte das Kissen zurück und sah auf ihre Uhr. Verdammt, ich sollte mich wirklich beeilen. Die Zwillinge landen in wenigen Stunden.
Kapitel 23
H annah saß im Schneidersitz auf Amandas Bett und hielt ein Glas Wein in der Hand, während Amanda sich gegen die Kissen lehnte. Obwohl sie bereits seit fünf Stunden redeten, während sie nebenher Vorbereitungen für das Weihnachtspicknick am folgenden Mittag am Strand getroffen hatten, fanden sie immer noch kein Ende. Jonno hatte sich bereits zwei Stunden zuvor ins Bett verabschiedet.
»Übrigens«, sagte Amanda. »Ich habe dir doch von der Lichtung mit der versteckten Hütte unten am Fluss erzählt. Sie ist auf keiner Karte eingezeichnet. Das ist seltsam, denn die Karten, die ich bei meinem Brandschutzseminar bekommen habe, sind sehr genau. Das Naturschutzgebiet ist zwar dokumentiert, aber nicht als Teil von Kyleena, und die Hütte taucht nirgendwo auf. Ich stehe wirklich vor einem Rätsel.«
»Hast du mal ein paar von den alteingesessenen Farmern gefragt? Irgendeiner weiß bestimmt was darüber.«
»Nein, ich bin noch nicht dazu gekommen. Aber ich weiß, dass das Areal zu Kyleena gehört. Dad hat mir das mal vor Jahren erzählt.«
»Dann ist es auch dein Land«, stellte Hannah kurzum fest. »Wir sollten besser ins Bett gehen, Mandy. Sonst verschlafen wir noch das Weihnachtspicknick.«
»Ja, du hast recht. Es ist nur so schön, dich bei mir zu haben. Ihr beide fehlt mir sehr. Es ist nicht so, dass ich hier keine Freunde hätte, aber die sind alle älter als ich – überwiegend aus Adrians Bekanntenkreis. Und ich bin diese dämlichen Dinnerpartys allmählich leid!« Sie grinste. »Einmal hat Adrian eine Grillparty veranstaltet. Als ich dort ankam, waren da all diese feinen Damen in ihren eleganten Sommerkleidern und mit ihren Klunkern, voll aufgetakelt. Rate mal, was ich anhatte. Richtig: Jeans, Stiefel und ein Poloshirt. Mich hat es nicht gestört, aber ich glaube, dem armen Adrian war das ein bisschen peinlich.«
Hannah kicherte, dann sagte sie: »Trotzdem schade, dass du die langen Haare abgeschnitten hast. Ich sage es dir nur ungern, aber du siehst aus wie ein Kerl. Du solltest ein bisschen weiblicher werden. Bestimmt ist Adrian derselben Meinung. Hey, vielleicht solltest du dir Brustimplantate machen lassen!«
Amanda blinzelte. »Brustimplantate? Was für eine Idee – aber keine gute! Anscheinend hast du zu tief ins Glas geschaut. Marsch, ab ins Bett!«
Hannah kletterte vom Bett und ging rückwärts zur Tür. »Denk darüber nach: große, pralle Silikonmöpse.« Sie fasste mit den Händen unter ihre eigenen Brüste und wackelte damit. »Ha! Wir machen einen völlig neuen Typ aus dir. Und deine Haare färben wir blond … Autsch!« Hannah war mit der Schulter gegen den Türrahmen gestoßen. »Tja, das war wohl die prompte Strafe … Gute Nacht!«
»Ja, sehe ich auch so. Außerdem, den Schafen ist meine Oberweite egal. Schlaf gut.«
»Wo ist die Getränkebox?«, fragte Jonno, während er eine große Kühltasche hochwuchtete, die bis obenhin mit leckeren Sachen für das Weihnachtspicknick gefüllt war. »Bei der Hitze sollten wir sie vorn verstauen. Und wo ist
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