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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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drei Jahren sollte er endlich einmal darüber hinwegkommen! Das letzte Mal, dass Amanda ihn gesehen hatte, war auf einer Veranstaltung in der Stadt, die sie zusammen mit Sharna besucht hatte. Sie verfolgten den Wettbewerb um den Titel »Schnellster Scherer«, als Slay plötzlich auf Amanda zugekommen war, vor ihr stehen blieb und sie einfach nur anstarrte. Amanda hatte nicht gewusst, wie sie reagieren sollte, also hatte sie ihn lächelnd stehen lassen. Sein Verhalten hatte sie sehr irritiert.
    »Tja, ein Glück, dass ich nicht schon früher gekommen bin«, antwortete sie.
    »Du musst ihn wirklich sehr gekränkt haben. Egal, was kann ich heute für dich tun, Mandy?«
    »Ich möchte meine Zäune reparieren.«
    »Oh, gute Idee! Der Boden ist steinhart, der Draht wird sich in der Sonne so sehr aufheizen, dass du dir die Finger verbrennst, und wenn du die Nägel in das Holz schlägst, wird es sofort splittern, weil es knochentrocken ist.«
    »Warum sattelst du eigentlich nicht um und wirst Chirurgin? Das würde besser zu dir passen als Tierärztin, bei deinem Sarkasmus.«
    »Tut mir leid.« Sharna machte ein verlegenes Gesicht. »Das liegt an der Hitze.«
    »Das kann ich nachvollziehen. Aber hey, ich habe gute Neuigkeiten, die werden dich aufheitern.«
    »Ja? Was denn?«
    »Du hast mich doch mal gefragt, ob ich dich auf die Fuchsjagd mitnehme. Ich denke, nächsten Monat ist es so weit. Immer noch interessiert?«
    »Na klar!« Sharnas Stimmung hellte sich sichtbar auf. »Das wäre super. Gib mir Bescheid, wann es losgeht. Okay, nun zu deinen Zäunen: Was brauchst du alles?«
    In der Nacht lauschte Amanda dem Heulen und Jammern des Windes. Das Ernteverbot war verlängert worden, sodass man sich wenigstens keine Sorgen zu machen brauchte wegen der Brandgefahr durch überhitzte Maschinen. Unruhig strampelte Amanda das Laken von sich. Es war einfach zu heiß, um zu schlafen.
    Sie wusste, dass sie jederzeit zu Adrian in sein klimatisiertes und komfortables Haus gehen konnte. Er hatte angerufen, als sie gerade zu Abend aß, und sie gedrängt, rüberzukommen, aber wie ihm widerstrebte es ihr, ihre Farm zu verlassen, solange Mutter Natur gefährlich werden konnte. Sie wurde hier gebraucht.
    Zwei Tage später wachte Amanda bei strahlend blauem Himmel und Windstille auf. Sie sah aus dem Fenster. Im Hof lagen ein paar abgebrochene Äste, aber es war nichts beschädigt – ein kleines Wunder angesichts der Windstärke.
    Das Vieh stand als Erstes auf Amandas Aufgabenliste. Während sie an der Weide entlangfuhr, zog sich ihr Magen zusammen, als sie ihre wertvollen Zuchtschafe um eine Tränke versammelt entdeckte.
    Verdutzt hielt sie an und kletterte über den Zaun. Sie war sich sicher, dass sie den Hahn umgestellt hatte, um diese Tränke zu befüllen. Aber als sie hineinsah, enthielt sie nichts außer einer getrockneten Lehmschicht. Die Schafe, die sich um die Tränke scharten, waren halb verdurstet. So tief, wie ihre Augen in den Höhlen lagen, waren sie bereits dehydriert.
    »Ich weiß genau, dass ich das Wasser umgeleitet habe«, sagte Amanda laut, und sie spürte ein ungutes Gefühl. »Ich bin mir absolut sicher.« Sie lief zurück zum Wagen und fuhr rasch weiter zum Wassertank. Der Hebel am Hahn stand in der falschen Richtung.

Kapitel 27
     
    I ch weiß genau, dass ich den Hahn von rechts auf links gestellt habe, Ade.« Amanda fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, während sie in den Hörer sprach. »Ich habe noch gehört, wie das Wasser durch das Rohr gelaufen ist. Mir ist schleierhaft, wie das passieren konnte.«
    Adrian war der Erste, den sie angerufen hatte, nachdem sie die halb verdursteten Schafe an der Tränke entdeckt hatte – gerade noch rechtzeitig. Entsetzt hatte sie beobachtet, wie die trächtigen Schafe übereinander kletterten, um an das Wasser zu gelangen und ihren Flüssigkeitsspeicher aufzufüllen. Die runde Tränke war nicht groß genug, dass alle Tiere gleichzeitig daraus trinken konnten. Das verzweifelte Gedränge machte Amanda bewusst, wie ausgetrocknet die Muttertiere waren. Sie betete im Stillen, dass sie nicht ihre wertvollen Lämmer verloren. Der Gedanke, dass sie Fehlgeburten einkalkulieren musste, verursachte ihr ein flaues Gefühl im Magen.
    Amanda war zurück zur Scheune gerast, um einen Sack Salz zu holen und ihn in die Tränke zu schütten. Wenn sie die Schafe beliebig viel frisches Wasser trinken ließ, konnte sie damit mehr Schaden anrichten als Nutzen.
    »Vielleicht ist irgendein Tier an den

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