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Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
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einzelnen Tropfen fließen dem nächsten zu, es gibt einen größeren, dann entsteht ein ganz gro ßer, dann ein Rinnsal. In dem kleinen Sturzbach auf der Scheibe kannst du keinen einzelnen mehr erkennen. Und es mischt sich all der Staub vom Fenster unter das fließende Wasser. Dieser Staub, der ganz unauffällig das Wasser schmutzig werden lässt, das sind diejenigen, die die Szene nur als Deckmäntelchen für das Ausleben von Gewalt nutzen. Die Grenzen sind fließend, und so wie in meinem Beispiel häufig unkenntlich.“
    „ Verstehe!“, hatte Juliette genickt. „Normalerweise nennt man so was häusliche Gewalt, das ist schlichtweg Körperverletzung! Und du bist ausgerechnet an eines dieser Schmutzpartikelchen geraten!“
    „ J a“, antwortete Susanna, „ein Schmutzpartikelchen, das in der Brühe nicht besonders auffiel.“
    „ Trotzdem hast du dich nicht völlig abgewandt“, stellte Juliette fest. „Wie kommt das, was ist passiert?“
    Susanna hatte genickt. „Dass es eine ganz andere Welt im Sadomasochismus gibt, konnte ich mir damals nicht vorstellen. Weißt du, ich kenne meine Neigungen; ich weiß, dass es mir nicht möglich sein wird, glücklich zu sein, wenn ich sie ignoriere. Es hätte mir damals nichts Besseres passieren können, als Sarah zu treffen. Ihr Buch, das sie mir gab, zeigte mir diese andere We lt, u nd als ich sie damals anrief, hatte die Lektüre einen fruchtbaren Boden in meiner ausgebrannten Gefühlswelt gefunden. Alles, was danach ka m, hat meine Wunden geheilt.“
    Susannas bildhafte Erläuterungen waren spannend genug gewesen, Juliettes Neugier noch größer zu machen. Das, womit sie offenkundig abgeschlossen hatte, war ihr unangenehm, zutiefst unsympathisch, welches Heilmittel sie jedoch gefunden haben musste, um so dazustehen, so glücklich zu wirken, wie es Juliette jetzt erkennen konnte, das wollte sie genauer wissen.
    „ Du wirst ja wohl kaum nur mit Hilfe eines Buches in diesen strahlenden Zustand gekommen sein, oder? Nun komm schon, erzähl mal! Ich kann mir dich jedenfalls wirklich schlecht ohne Mann vorstellen. Hast du eines dieser 'seltenen Exemplare' gefunden von denen du sprachst?“
    „ Oh ja, Juliette! Robert ist das allerseltenste und wunderbarste Exemplar, das man finden kann. Ich werde ihn dir bei nächster Gelegenheit vorstellen.“
    „ Darum möchte ich aber auch gebeten haben. So, wie du glühst, wenn du von ihm redest, muss er ja wirklich sehenswert sein. Ich bin gespannt!“
    „ Das darfst du sein! Unsere Kennenlerngeschichte erzähle ich dir demnächst mal in Ruhe“, antwortete Susanna und schlug vor, sich auf den Heimweg zu machen.
    „ Kannst du so lieb sein, mir erst einmal das Buch zu leihen? Es interessiert mich einfach, was dir damals geholfen hat, deine grässliche Situation zu verwinden“, bat Juliette.
    „ Natürlich! Lass uns noch einen Wein bei mir trinken. Du nimmst es mit und dann sehen wir weiter.“
    Als sie die Rechnung bei dem mittlerweile entnervten Kellner bezahlt hatten, machten sie sich gut gelaunt Arm in Arm in die hereinbrechende Dunkelheit der kleinstädtischen Fußgängerzone auf.
    Juliettes eben noch ausgelassene Stimmung schlug um auf dem kurzen Weg zu Susannas hübscher Wohnung, die nur einen kleinen Fußmarsch entfernt, in einer ruhigen Seitenstraße lag. Die Wirkung der Martinis auf ihren grummelnd leeren Magen war nicht länger zu übersehen gewesen. Die Lichter der Straßenlaternen tanzten im Zickzack vor ihren Augen. Schon auf dem Weg bestellte sie sich ein Taxi. Ein gleichmäßig rauschender Landregen hatte eingesetzt
    „ Susanna, nimm es mir nicht übel, ich bin ziemlich fertig und komme nicht mehr mit rein. Lass uns das Weinchen ein andermal zusammen trinken . Bitte gib mir nur schnell das Buch. Ich hatte einen langen Tag. Noch eine Woche, dann habe ich Semesterferien, bis dahin ist in der Uni die Hölle los und ich muss morgen früh raus“, erklärte sie entschuldigend, während sie im milden Licht der kleinen Laterne über Susannas Eingangstür standen.
    Susanna hatte sie forschend angesehen und geläch elt, als sie ihr das schnell geholte Buch in die Hand drückte. „Ich sehe schon, Liebes, es ist Neumond. Mach, dass du ins Bett kommst und melde dich.“ Sie hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und drückte die, ob dieser Bemerkung etwas verdattert guckende Juliette kurz an sich, als schon das Taxi vorfuhr.
     

     

     

    Während in der Küche die Mikrowelle ein schnelles Singlemenü erwärmte und das

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