Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
nicht links liegen lassen kann. Das letzte Mal ist gut zwei Jahre her und entstand aus einer sehr sinnlichen Situation. Einmalig. Du bist da etwas ganz anderes, denn du bist jahrelang meine beste Freundin gewesen und bist es jetzt wieder. Dich möchte ich nicht wieder verlieren und das weiß er.“
„ Oh, ich fürchte, wir müssen später weiterquatschen“, bremst Juliette ihre Rede, „unsere Herren sind im Anmarsch. Guck mal, die Gesichter gefallen mir aber gar nicht!“.
„ Ach , da werden wir durch müssen“, bestätigt Susanna lächelnd und steht auf. „ Werden wir denn die Nacht überstehen?“, fragt sie die Männer provozierend.
Um einen möglichst undurchdringlichen Ausdruck bemüht, antwortet Robert, eines Orakels würdig: „Den Vogel, der zu früh am Morgen singt fängt am Abend die Katz'.“
Der Nachmittag ist so weit fortgeschritten, dass sie beschließen, sich zum Haus aufzumachen, um sich für den versprochenen spannenden Abend vorzubereiten.
Zu Juliettes Bedauern verabschiedet sich Georg vor ihrer Zimmertür mit einem atemraubenden Kuss, die Hand unter ihre dünne seidene Tunika geschoben. „Sarah wird dir wieder helfen. Gebt euch Mühe, bis später.“
Juliette nutzt die Zeit für ein ausgiebiges Bad und sieht, als sie das duftend ölige Wasser ablässt, eine beachtliche Menge weißen Seesandes kreiselnd im Abfluss verschwinden.
Susanna klopft an, kaum dass sie sich für eine halbe Ruhestunde auf ihrem Bett ausgestreckt hat, und bringt allerhand Informationen von Lena mit.
„ Stell dir vor, d u hattest tatsächlich recht mit deinem Traum“, erzählt sie. “Fernando hat mit Hinrich und den Kindern eine Bodenklappe im Keller gefunden, die in den Gang hinunter führt. Von unten besehen ist die Tarnung wohl so perfekt durch die Webstruktur der Holzlattung an der Decke, dass kein Mensch ohne genaueres Hinsehen auf die Idee gekommen wäre, es könnte da nach oben weitergehen.“
„ Das war ja eigentlich klar, dass Freibeuter es ihren Verfolgern nicht allzu einfach gemacht haben, nicht wahr?“, erwidert Juliette und fragt nach Lenas Medaillon.
„ Das hat sie wiedergefunden, und so glücklich, wie sie darüber ist, habe ich das gute Gefühl, dass ich ihr wirklich wieder wichtig bin. Weißt du, es war damals ein ganz spezielles Geschenk von mir, und dass sie es die ganze Zeit getragen hat, beweist doch auch, dass sie mich eigentlich nie wirklich ganz abgeschrieben hatte.“
Es wird mehr als klar, auf wie tönernen Füßen Susannas Sicherheit in Bezug auf die Haltbarkeit der Beziehung zu ihrer Tochter noch steht, und Juliette beeilt sich, die Deutungen der Freundin zu bestätigen.
„ Ihr habt Jahre aufzuholen und es wird euch guttun, euch viel miteinander zu beschäftigen. Ich glaube nur, du darfst nicht vergessen, dass du es jetzt nicht mehr mit einem Kind, sondern mit einer jungen Frau zu tun hast. Das hat allerdings den Vorteil, dass ihr nun die Möglichkeit habt, an einem ganz anderen Startpunkt anzusetzen, der euch einfach zu guten Freundinnen machen kann. Ich finde das alles sehr positiv. Als Mütterlein mit Erziehungsgewalt hättest du sicher mehr Schwierigkeiten gehabt“, grinst Juliette und sieht in Susannas Gesicht, dass ihre Überlegungen zu zünden scheinen.
„ Du, auf den Gedanken, das so zu sehen, bin ich noch gar nicht gekommen. Aber klar, das stimmt! Du hast doch gar keine Kinder, wie gelingt es dir eigentlich, solche Dinge so nachvollziehen zu können? Bei Michel hast du ja auch so einen Stein im Brett. Apropos Michel: Bevor wir morgen abreisen, musst du unbedingt noch einmal bei ihm vorbeischauen, er hat doch vergessen, dir seine Geschichte mitzugeben!“
„ Ja, glaubst du vielleicht, ich würde wegfahren, ohne mich bei ihm zu verabschieden?“, fragt Juliette empört. „Michel ist doch nun wirklich der Größte! Ich möchte sehr gern den Kontakt zu ihm aufrechterhalten. Ich mag ihn sehr und würde ihn gern etwas fördern. Vielleicht so wie eine Patentante. Aber sag mal, morgen schon? Dann ist heute wirklich unser letzter Abend?“
„ Ja, morgen Nachmittag! Wir nehmen dich wieder mit, wenn du magst. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll Georg Fernando nach Argentinien begleiten und wird für ein paar Tage bleiben müssen. Die Erkenntnis ist allerdings anscheinend ganz neu. Ich habe die beiden reden hören, als ich vorhin in unser Zimmer ging.“
Juliette schießen diese neuen Informationen scharfe Pfeile in die Brust, körperlich macht sich Schmerz
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