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Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
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nicht nur mit Hunden, die es mittlerweile gewohnt sind, die langen Flüge in Transportboxen über sich ergehen zu lassen, sondern bringt gelegentlich für ausgedehnte Aufenthalte sogar seine bevorzugten Poloponys mit, die mit Cargo-Maschinen herübergeflogen werden.
    Die Hunde kommen ihnen über den weitläufigen, gepflegten Rasen, der sich bis an den Wald erstreckt, entgegen. Begeistert empfangen sie ihren Herrn, springen ausgelassen an ihm hoch. Einen schuldbewussten Eindruck, wie er Hunden eigen ist, die etwas ausgefressen haben, machen beide nicht.
    Juliette bleibt einen Moment stehen, denn der Anblick, den das Haus in der Nachmittagssonne bietet, ist einfach bezaubernd.
    Die glänzenden Ziegel des Daches, kunstvoll gelegt und glasiert, sind in polnischen Spezialbetrieben handgefertigt worden. Die Villa steht unter Denkmalschutz, nichts darf verändert werden, und die Renovierungsarbeiten mussten nach klar festgelegten, strengen Regeln erfolgen, berichtet Fernando, der erfreut Juliettes Interesse bemerkt. „Die polnischen Handwerker haben eine lebendige Tradition, sind erfahrene Meister, die auch in ihren eigenen zerbombten Städten viel Altes gerettet haben und zu neuem Glanz wieder auferstehen lassen konnten. Besonders gute Beispiele sind die im Krieg zerstörte Hansestadt Danzig und Kraka u“, erlä utert er. „Sieh mal, die wundervollen Fenster! Die bleiverglasten Buntscheiben waren in völlig desolatem Zustand. Sie haben jedes kleinste Stückchen Glas sorgfältig rekonstruiert, ersetzt, was verschwunden oder zerstört war, und alles in Doppelverglasung eingelegt, um einerseits modernen Anforderungen zu entsprechen, aber andererseits keine Änderung im Gesamtbild zu verursachen.“
    Juliette bewundert die kleinen Türmchen mit ihren kupfernen, leicht patinierten Kugeln auf der Spitze und die eleganten Erker.
    Der Garten um sie herum ist das Meisterstück eines ambitionierten erfahrenen Gärtners.
    „ Das Gut hat zu DDR-Zeiten als LPG gedient“, erklärt Fernando, „ich hatte oft den Eindruck, dass man sich besondere Mühe gab, Gebäude herunterkommen zu lassen, die in hohem Maße Repräsentanten des verhassten kapitalistischen Systems waren, das man krampfhaft hinter sich lassen wollte. Ich kannte das Haus von Bildern meiner Großeltern, die es um die Jahrhundertwende gebaut haben. Die Bilder waren sehr vergilbt, trotzdem ging es mir nie aus dem Kopf. Eigentlich war es immer ein Synonym für meine Wurzeln, und ich bin froh, dass es mir möglich war, es zu erwerben und den alten Glanz zurückzubring en.“
    „ Es ist wundervoll, Fernando, und ich danke euch, dass ich euer Gast sein darf“, erwidert Juliette lächelnd und sieht ihn von der Seite an. Seit gestern, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hat, wird sie das Gefühl nicht los, ihn schon einmal gesehen zu haben. Gut! Er ist schwer übersehbar, sehr groß, breitschultrig, ein beeindruckender Mann mit enorm souveräner Ausstrahlung. Aber das ist es nicht allein. Juliette fühlt in seiner Gegenwart ein leises Unbehagen, ein gewisses Ziehen im Innern, das nicht angenehm ist, obwohl er sich ihr gegenüber überwältigend freundlich benimmt und ganz offenbar von allen besonders geschätzt wird. Sie wird es herausfinden.
    Juliette spürt seinen Blick auf sich ruhen und beeilt sich, die Gedanken schnell beiseite zu schieben um das Gespräch fortzuführen. „ Wie groß ist dein Besitz hier?“
    „ Oh, verglichen mit den knapp zwölftausend Hektar, die wir in Argentinien bewirtschaften, ist es winzig. Es sind knapp neunzig hier, wobei ich einen sehr vernünftigen Pächter aus Schleswig-Holstein habe, der sich sowohl mit der Landwirtschaft als auch mit dem Forstbetrieb bestens auskennt, denn gut ein Drittel besteht aus Wald. Er wohnt mit seiner Familie am äußersten Rand des Besitzes auf dem renovierten alten Vorwerk.“
    Juliette weiß mit den Größenangaben sehr wohl etwas anzufangen und ist relativ beeindruckt. Die Böden hier sind nicht schlecht und sie kann sich eine Vorstellung davon machen, dass der Betrieb mehr als kosten deckend laufen muss.
    „ Fernando, mein Freund“, Georg drängt sich zwischen sie, “das Weib muss erst mal verarztet werden, es hat einen fürchterlichen Sonnenbrand. Ich werde es dir jetzt entführen.“
    Galant antwortet der Argentinier: „Nimm hin! Mein eigen Weib wird sowieso schon nach mir verlangen, wir sehen uns zum Essen. Und vergiss nicht, heute Abe nd!“
    Sein geheimniskrämerischer Tonfall lässt Juliette

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