Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
unverputzten Natursteinwänden.
Große eichene Truhen bieten Platz für Decken und sonstige unentbehrliche Utensilien. Rundherum an den Wänden sind schmiedeeiserne Laternen aufgehängt, abwechselnd mit allen erdenklichen eisernen und hölzernen Vorrichtungen zur Befestigung. Ketten und schwere Ringe hängen auch von den Decken, teils mit Flaschenzügen versehen. Die winzigen Fenster sind mit soliden, kunstvoll geschmiedeten eisernen Gittern versehen.
Georg stößt einen anerkennenden Pfiff aus. „ Mein lieber Mann, da bekommt man ja wirklich Lust!“
Juliette fällt eine Konstruktion auf, die mitten im Raum zwischen einer mittelalterlich anmutenden Streckbank und einem im Steinboden verankerten Pranger steht. „ Was ist das?“
„ Oh, das ist das sogenannte 'spanische Pferd'. Ein hundsgemeines Folterinstrument aus den Zeiten der Inquisition. Allerdings eine eher harmlose Ausführung, denn im Mittelalter war der extrem schmale Rücken dieses besonderen hölzernen Ponys nicht so schön glatt gehobelt und splitterfrei poliert wie bei diesem“, erklärt Fernando.
Juliettes Ausdruck ist interessiert und gleichzeitig entsetzt. „Und wie funktioniert das dann?“
„ Nun, der Delinquent, egal, ob Männlein oder Weiblein, wurde auf den Rücken des Ponys gesetzt, nackt, versteht sich, die Hände wurden hoch über den Kopf gebunden, die Füße am Boden befestigt und dann wurde der Rücken langsam, aber sicher so hochgekurbelt, dass der Körper völlig gestrafft nur noch zwischen den Zehenspitzen und den Handgelenken balancierte. Die Einstellung des Pferderückens übte dann einen mehr oder weniger heftigen Druck auf die Geschlechtsteile aus, sodass in den allermeisten Fällen im Nu ein noch so unglaubliches Geständnis erpresst werden konnte. Bei zähen Zeitgenossen hob man die Füße ganz vom Boden und hängte eiserne Kugeln als Gewichte dran. Im Mittelalter fanden die Befragungen öffentlich vor dem ganzen Mob statt, der dann womöglich noch mit faulen Eiern warf. Zum Tode Verurteilte hat man auf spanischen Pferden, die bestückt waren mit groben Rädern, sogar durch die holprigen Straßen gezogen, bis sie mit gebrochenem Becken einen qualvollen Tod starben.“
Juliette kann sich in Fernandos lebendige Ausführungen so gut hineinversetzen, dass sie bereits ein schmerzhaftes Ziehen zwischen ihren Beinen fühlt. „ Fernando, mich schaudert's, außerdem kann ich gleich nicht mehr stehen vor Hunger“, zieht sie sich vorsichtshalber aus der Affäre, denn Georgs begeistertes Interesse an der Sattelkammer, die eigentlich eine Folterkammer ist, macht ihr ungemütliche Gefühle. Ganz deutlich hat sie sein hartes Geschlecht an ihrer Hüfte gespürt, als er sie während Fernandos Vortrags an sich presste.
Sie ist froh, wieder draußen in der gleißenden Mittagssonne zu stehen.
noch ein Schnürchen
und dann weg damit
Heute ist der Mittagstisch auf der windgeschützten Terrasse gedeckt. Auf einer langen Platte stehen große, rustikale Kessel in Warmhaltevorrichtungen, Körbe mit verschiedenen frisch gebackenen duftenden Brotsorten und etliche Schüsseln mit unterschiedlichsten Salaten.
Die drei Reiter sind über den Rasen gekommen, der ganz kurz zuvor gemäht worden sein muss. Der Geruch des frisch geschnittenen Grases hängt noch in der Luft. Sarah, im üblichen formlosen Gewand, heute in Dunkelrot, entdeckt sie zuerst.
„ Um Himmels willen, Georg, Fernando, was habt ihr miserablen Kerle denn mit meinem Gesamtkunstwerk gemacht?“ Mit theatralisch über dem Kopf zusammengeschlagenen Händen betrachtet sie entsetzt Juliette.
Es ist unübersehbar: die umwerfende Schönheit des vergangenen Abends stellt sich heute doch etwas verändert dar. Quer über Juliettes Stirn, auf dem nun kräftig sonnengebräunten Gesicht, zieht sich ein deutlicher Schmutzstreifen, der wohl entstanden ist, als sie sich mit den nicht mehr ganz sauberen Händen den Schweiß aus dem Gesicht gewischt hat.
Der Pferdeschwanz ist halb aufgelöst, wirre Locken fallen auf die Schultern.
Der Hemdknoten hat sich selbstständig gemacht, die Schöße hängen herunter. Die Jeans hat um Knie und Oberschenkel herum behandlungswürdige Flecken aufzuweisen.
Betreten, mit hängenden Schultern sieht Juliette an sich herunter. „ Oh“, mehr bringt sie nicht heraus, doch Fernando sieht die Sache ganz anders: „Ganz ehrlich, Sarah: Ich bin dir wirklich außerordentlich dankbar dafür, wie viel Mühe du dir machst, unseren Frauen zu helfen,
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