Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
Höhle ist, die Georg da bei seinem Sturz in der Steilküste entdeckt hat?“
„ Eine Höhle? Könnte es ein Fuchsbau sein?“, überlegt der Landwirt.
„ Nein, ganz sicher nicht“, schaltet sich Georg ein, „dafür ist der Eingang viel zu hoch. Man kann darin stehen. Außerdem scheint sie mir durchaus von Menschenhand gemacht. Der Vorsprung, auf dem ich mit Ovido gelandet bin, besteht aus zugewachsenen Steinplatten. Es kann keine natürlich entstandene Höhle sein.“
„ Wenn ihr übermorgen Vormittag nichts Besseres zu tun habt, kommt doch herüber und wir sehen uns die Sache gemeinsam mal genauer an“, schlägt Hinrich vor. „Momentan habe ich etwas Luft. Der Weizen braucht noch etwas und mit der Wartung der Maschinen bin ich heute Abend durch. Morgen will ich nur noch den Gerstenplan umbrechen, über den ihr sicher gekommen seid, dann habe ich übermorgen wirklich Zeit.“
Den Erwachsenen entgeht der aufgeregt verschwörerische Blick, den die Geschwister tauschen. Zu ruhig verlaufen die Sommerferien, ein kleines Abenteuer könnte ihnen gut gefallen.
Michel hat auch schon eine Idee. Die Geschichten um Störtebeker, den Piraten, der im Auftrag Ihrer Majestät, der schwedischen Königin, an der ganzen Küste entlang die Hanseschiffe am Ende des vierzehnten Jahrhunderts geplündert hat, ist sein erklärtes Steckenpferd.
Wenn nun bei uns zu Hause, an unserer eigenen Steilküste womöglich ein Piratenschlupf ist, wer weiß, vielleicht sogar auch noch ein verborgener Schatz liegt? Michel ist elektrisiert, seine Wangen glühen unter dem rotblonden Schopf.
Unbemerkt zieht er seine Schwester fort zu einer geheimen Unterredung. Michel kann sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen, wie gut seine Idee wirklich ist.
Fernando bläst zum Aufbruch. „ Die werden zu Hause schon Vermisstenanzeigen aufgegeben haben. Wenn ich Urlaub habe, nehme ich nicht einmal ein Handy mit. Keiner weiß, wo wir uns so lange rumtreiben.“
Bärbels Einladung, doch noch zum Essen zu bleiben, müssen sie ausschlagen, obwohl Georg meckert, denn der große Kessel mit köstlichem Eintopf, der in der Küche dampfend seinen Duft verbreitet hat, ist ihm nicht entgangen.
„ Bringt übermorgen mehr Zeit mit“, sagt Hinrich, „dann können wir in Ruhe forschen gehen und ihr esst dann mit uns.“ Mit grinsendem Blick auf die erholten Pferde setzt er hinzu: „Aber habt die Güte, kommt mit etwas moderneren Verkehrsmitteln, das spart definitiv Zeit.“
Schnell sind die Sattelgurte nachgezogen und mit fröhlichem Winken verabschieden sich die drei von ihren Gastgebern und reiten zum Tor hinaus.
rotes Licht
kann man so schlecht sehn
ah
gut geworden!
ganz klar zu erkennen
Zurück zum Haus sind es noch eben knappe drei Kilometer zu reiten.
Fernando wählt Feldwege, um in flotterer Gangart vorwärtszukommen, als es auf der Straße möglich wäre.
Die Pferde sind sich mittlerweile völlig einig geworden, auch Diego hält es nicht mehr für nötig, sich aufzublasen, sodass die drei friedlich nebeneinander reiten können. Von Weitem schon ist die lange Eichenallee zu sehen, die zum Haus führt. Rechts des Weges bemerkt Juliette sauber mit Holz eingezäunte gemähte Weiden, die schon neongrün nachwachsen.
Je näher sie dem Herrenhaus kommen, umso saftiger und höher ist der Bewuchs. Offenbar steht das Gras hier, dicht am Stall, den Pferden direkt zur Verfügung und wird nicht zu Heu verarbeitet.
„ Da sind sie endlich !“, ertönt Lydias erleichterter Ruf von drinnen, kaum dass die ersten Hufschläge auf dem gepflasterten Platz vor dem Haus hörbar werden. Begleitet von den begeisterten Hunden springt sie leichtfüßig die Freitreppe hinunter und fliegt in die Arme ihres Mannes.
„ Fernando, wir haben uns schon solche Sorgen um euch gemacht, wo wart ihr bloß, ist euch etwas passiert?“ Lydias Blick fällt auf Georgs zerrissenes, blutiges Hemd.
„ Ach, Georg hat mit Ovido nur ein bisschen Fliegen geübt, bei Schröders fanden wir Hilfe und eine erholsame Pausenmöglichkeit.“
„ Und Schröders haben neuerdings kein Telefon mehr? Wenn du schon im Urlaub immer ohne Handy losziehst, kannst du doch solche Möglichkeiten wirklich wahrnehmen, nicht wahr?“, schimpft Lydia.
„ Weib, es schmeichelt mir ja, dass du Sorge um mich hast, und wenn ich mal gut aufgelegt bin, werde ich das vielleicht sogar würdigen, aber mach mir gefälligst keine Vorschriften darüber, was ich tun und lassen soll. Die Wirkung könnte
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