Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
schöne Tage an die See eingeladen?“
„ Genau so wird es sein“, freut sich Juliette, „und wenn sie wirklich verliebt ist, will sie vermutlich einfach nicht gestört werden. Da fällt mir erst mal ein Stein vom Herzen!“
„ Trotzdem wird weiter ermittelt“, berichtet Robert, „die Vermisstenmeldung ist nun mal raus und sie müssen der Sache so lange nachgehen, bis sie sie gefunden haben.“
„ Nun erzählt doch mal, Daniel, Robert, habt ihr denn bei Friedrich etwas herausfinden können?“, möchte Georg erfahren.
„ Volltreffer! Der Alte hat Jonathan ohne Zögern als einen der Reporter erkannt, die ihn an seinem Geburtstag interviewt haben. Die Kanzlei hatte uns ein recht aktuelles Bild mailen können. Wäre gar nicht nötig gewesen, es so groß auszudrucken, Friedrichs Augen sind wirklich noch enorm gut in Schuss“, teilt Robert mit und hält mit seiner Bewunderung des Hundertjährigen nicht hinterm Berg.
„ Dann will ich mal alle Erkenntnisse zusammenfassen“, beschließt Fernando. „Wir können sicher sein, dass Jonathan auf freiem Fuß ist. Wir können weiterhin gewiss sein, dass er nicht zufällig hier ist, sondern dass sein Auftauchen mit uns, respektive mit einem von uns in Zusammenhang steht. Ich sehe Sarah in akuter Gefahr. Wir werden sehr gut auf sie achtgeben müssen! Uns ist eben im Torhaus ein Mann entwischt, der offenbar etwas zu verbergen hat und nicht entdeckt werden will. Ich gehe davon aus, dass er für die Sache in der Steilküste verantwortlich ist, denn wir sind direkt am Torhaus vorbeigefahren; er wird uns von dort aus gesehen haben. Juliette und Georg haben einen Tag zuvor vom Strand aus Licht an der Unfallstelle gesehen. Wir fanden bei der Untersuchung des Ganges die Taschenlampe. Alles spricht dafür, dass er sich dort schon seit einiger Zeit aufhält. Völlig unklar ist mir allerdings noch, wohin er uns entwischen konnte und wie der Gang mit dem Torhaus verbunden ist. Der Keller, den wir fanden, hat jedenfalls damit nichts zu tun.“
„ Friedrich hat noch einmal beteuert, es gäbe eine Verbindung, und empfohlen, wir sollten uns den Gang noch einmal genau ansehen“, wirft Daniel überlegend ein, „vielleicht sollten wir morgen doch noch einmal losgehen und suchen.“
„ Ich weiß ja nicht, wie ihr über Träume denkt“, schaltet sich Juliette nachdenklich ein, „aber ich habe im Traum gesehen, wie eine bedrohliche Gestalt am Ende des Tunnels von oben kam. Von oben! Muss ja nicht stimmen, mein Traum, aber es könnte doch sein, dass es einen Zugang von oben gibt, oder?!“
„ Das ist nicht unrealistisch. Platz genug wäre da, denn der Eingang liegt sicher um die acht Meter unter der Erde. Wäre ja auch keine schlechte Idee der Piraten gewesen, sozusagen einen blinden Gang vorzutäuschen“, teilt Georg seine Gedanken mit.
„ Dann ist die Marschrichtung klar. Morgen gehen wir erneut an die Steilküste. Wir werden uns gut sichern, Handys mitnehmen und wenigstens zwei von uns als Wachen aufstellen.“ Fernando wendet sich zum Gehen. „Ich muss meine Hunde füttern. Juliette, hast du Lust, mich zu begleiten und bei der Gelegenheit mal wieder nach den Pferden zu sehen?“
„ Mit dem größten Vergnügen“, strahlt Juliette und springt auf.
„ Esperanza war übrigens am nächsten Tag mit ihrer Rosse fertig“, erzählt Fernando auf dem Weg zum Stall, „du hattest einen guten Riecher, sie genau an dem Tag zu decken.“
„ Dann gehört sie zu den wenigen Stuten, die sich wirklich nur passend zum Eisprung decken lassen und nicht tagelang stehen“, stellt Juliette fest und erntet wieder, wie schon so oft, wenn es um Pferdedinge geht, einen seltsamen Blick von Fernando, der sich seit Tagen erfolglos den Kopf darüber zerbricht, wo er ihr schon einmal begegnet sein mag.
„ Juliette, kannst du mir nicht wenigstens einen Tipp geben? Es lässt mich einfach nicht los. Wo sind wir uns begegnet? Es muss etwas mit den Pferden zu tun gehabt haben.“
Sein zerknirschter Ausdruck tut ihr leid, und sie entschließt sich, etwas preiszugeben, was sie eigentlich für sich behalten wollte, um eine alte Wunde, die sich in ihr seit Jahren nicht recht schließen will, nicht wieder aufzureißen.
„ Es ist so lange her und deine Rolle war nicht sehr rühmlich, Fernando. Eigentlich gehört es zu den Dingen, an die ich mich nur mit Bauchschmerzen erinnere. Aber gut, ich gebe dir einen Tipp. Frankreich!“
Lange sieht er sie an. Unübersehbar arbeitet es in seinem Kopf. Dann
Weitere Kostenlose Bücher