Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
mit deiner Familie auch kämest. Es gibt ein Spanferkel.“
„ Sehr gerne“, nimmt Bärbel die Einladung an, „dann überlasse ich Daniel und Robert jetzt Michel und fahre erst einmal nach Hause.“
„ Meine Güte, Fernando kommt und kommt nicht“, schimpft Juliette, die schon seit geraumer Zeit voller Ungeduld mit Georg in dessen Auto sitzt.
„ Der wollte doch noch Pläne raussuchen. Und eigentlich habe ich gar nichts gegen ein paar Minuten mit dir allein“, sagt Georg und fährt langsam mit der Hand auf ihrem heilen Knie den Oberschenkel hinauf unter ihre weiten Shorts.
„ Sag mal, wir haben hier das absolute Chaos und du denkst schon wieder an Sex?, rügt sie kopfschüttelnd.
„ Dafür bin ich eigentlich hierhergekommen, man hat ja sonst nichts vom Leben! Verbrecher hin oder her, woran soll ich denn sonst denken, mit so einer Wahnsinnsfrau neben mir?“, mault er und weigert sich, seine Hand wegzunehmen, während Juliette bemüht ist, ihn am weiteren Vordringen zu hindern. Die momentane Situation löst Wut und Angst in ihr aus und sie gehört nicht zu den Menschen, die in der Lage sind, ohne Weiteres zugunsten sinnlicher Sensationen alles andere um sich herum auszublenden. Sie hat das Wort „Übersprungshandlung“ im Kopf, denn eigentlich hat sie nicht den Eindruck, dass Georg zu Gefühllosigkeit neigt. Während sie noch überlegt, wie sie ihm das, möglichst ohne ihn zu verletzen, beibringen kann, kommt ihr schon Fernando zur Hilfe.
„ Na das kann ja heiter werden“, lässt er seine sonore Stimme hören, „Verbrecherjagd mit einem brünstigen Hirschen! Kannst du vielleicht wenigstens jetzt mal ernst bleiben?“
„ Ja, hast recht!“, gibt er zu und ärgert sich, dem souveränen Freund wieder einmal Gelegenheit zu Kritik gegeben zu haben.
„ Dann sieh mal zu, wie du uns jetzt mit deinem tiefergelegten Horch über unsere holperigen Feldwegen chauffiert bekommst! Der setzt ja bei jeder Briefmarke auf!“
„ Damit wirst du wohl Vorlieb nehmen müssen! Du hieltest es ja unbedingt für notwendig, deine Geländekiste am Bindfaden die Klippe runter zu ziehen“, kontert Georg schlagfertig. Er ist froh, aus der etwas unangenehmen Situation noch halbwegs gut herausgekommen zu sein und startet den Audi.
„ Die alten Zeichnungen habe ich übrigens gefunden“, wird Fernando wieder sachlich, „schon etwas zerfleddert und teilweise schlecht zu erkennen, aber ein Keller ist zumindest unter der wasserabgewandten Seite der Torhaustürme zu sehen. Der Gang zum Meer ist sehr dünn skizziert. Ob da eine direkte Verbindung sein kann, ist etwas unklar, denn diese Stelle liegt genau im Knick der Karte.“
Nach kurzer Fahrt erreichen sie ihr Ziel.
Das Torhaus besteht aus zwei steinernen Türmen, verbunden mit einem gemauerten Torbogen. Über das obere der beiden Stockwerke verläuft auf der Südseite eine überdachte hölzerne Balustrade, die durch Türen Zugang zu beiden Turmteilen gewährt. Die Durchfahrt ist hoch und breit genug, um einem gut beladenen Heuwagen Platz bieten zu können.
Im Schatten des Torbogens, geschützt vor der beinahe im Zenit stehenden brütenden Sonne, breitet Fernando die Karte auf der Motorhaube aus.
„ Schaut mal, früher lief die Einfahrt zum Gutshaus direkt hier durch, also fast parallel zur Küste. Da hinten sieht man sogar noch Reste der Mauer, die das gesamte Anwesen früher komplett umschlossen hat.“ Trotz genauer Inspektion ist die Verbindung zwischen Haus und Gang nicht ersichtlich.
„ Lasst uns mal hineingehen“, schlägt Georg vor. „Ist das Haus abgeschlossen, Fernando?“
„ Nicht dass ich wüsste. Hierher kommt doch sowieso kein Mensch“, antwortet er, die Klinke bereits in der Hand.
„ Komisch“, erwidert Georg mit einem Grinsen, „hab ich den Spruch nicht gerade gestern gehört, als es um fliegende Autos ging?“
Der Teil, den sie nun betreten, besteht aus einem einzigen kühlen hohen, vollkommen leeren Raum. An der Wand entlang führt eine schmale Treppe in den oberen Stock hinauf. Direkt unter dieser befindet sich eine hölzerne Luke im Boden, die beide Männer zusammen leicht öffnen können. Auf ausgetretenen Steinstufen gelangt man in einen dunklen Keller.
„ Zappenduster da unten“, bemerkt Georg, „wartet mal, ich habe eine gute Taschenlampe im Auto.“
Schnell ist er mit der Lampe zurück und die Untersuchung kann beginnen. Das Ergebnis ist ernüchternd, denn der aus Feldsteinen gemauerte Keller, bestehend aus nur einem Raum,
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