Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
Bauer zum Furzen aufs Feld gehen und hernach sagen: 'Habe gedüngt!'“
„ Ach weißt du, ich erwarte keine Wunder“, erklärt Juliette, „aber ich habe da mit bestimmten Dingen einfach immer wieder so gute Erfahrungen gemacht, dass es sich lohnt, es zu versuchen. Außerdem weiß ich ganz gut, wo die Grenzen der Machbarkeit liegen, und gehe nicht davon aus, dass wir es mit Allheilmitteln zu tun haben.“
„ Apropos 'Grenzen der Machbarkeit', denkt ihr, man kann aus mir heute Abend noch ein halbwegs ansehnliches Weib machen, so verheult, wie ich aussehe?“, fragt Sarah skeptisch.
„ Klar, erst mal hinlegen und Augen zumachen“, weist Juliette im Kommandoton an und greift sich zwei erkaltete Teebeutel von einem kleinen Tellerchen, um sie Sarah auf die geröteten, geschwollenen Augen zu legen. „Heute machen wir mal Schönheitspflege mit dir!“
Immer wieder erntet Juliette kopfschüttelnde ungläubige Blicke von Susanna über Sarahs fast schon ausgelassene Albernheit.
Zum Spanferkel-Essen erscheinen kaum zwei Stunden später zum Erstaunen aller drei bestens gelaunte elegante Damen im langsam dunkel werdenden Park.
11. Kapitel
Michel kommt ihnen entgegengeflitzt, springt um Juliette herum, greift sie bei den Händen und dreht sie, bis ihr schwindelig wird.
„ Mensch, du siehst aber wunderschön aus, so habe ich dich ja noch nie gesehen“, übt er sich als kleiner Charmeur.
„ Oh, danke, Michel“, lacht sie, „na, bisher kennst du mich ja auch nur in Jeans. Heute Abend wusste ich, dass du kommen würdest, da habe ich mir mal ein bisschen Mühe gegeben.“
„ Ich hoffe doch, nicht nur für Michel“, mischt sich Georg ein und begrüßt sie mit einem Kuss. „Aber ich finde, der junge Mann hat recht.“
Juliette hat im Hinblick auf ihren unattraktiven Knieverband ein langes rotes Baumwollkleid in ländlichem Stil gewählt, das mit einem kleinen schwarzen Mieder gegürtet ist.
„ Ihr seid wirklich reizend, meine Herren“, verneigt sie sich lachend mit dramatischer Geste, „nun möchte ich aber gern wissen, ob das wohlriechende Schweinchen schon essbar ist.“
Am Grill steht heute der Küchenchef, den die Gäste bisher nur im Hintergrund erlebt haben, und begießt sorgsam die knusprige Kruste, während die beiden jungen Küchenhilfen in kurzen Röcken und weißen Schürzen ihm helfend zur Seite stehen und die vollen Teller mit der köstlichen Leckerei an den mit karierten Tüchern gedeckten Tisch tragen. Überschwängliches Lob ist ihm ob seiner erneuten Meisterleistung von allen Seiten sicher.
Der Abend senkt sich langsam über den Garten, und die orangefarbenen Lampions, die vielen Kerzen in den Windlichtern beginnen nun erst richtig zu strahlen. Für den kommenden Tag ist ein kleines gewittriges Tief angekündigt, noch aber ist es ruhig und sehr lau.
Hinrich berichtet, den Großteil des Weizens bereits trocken eingebracht zu haben, und lobt seine neuen Maschinen, die das, was früher einmal wochenlang gedauert hat, in so geringer Zeit erledigen. Er macht einen sehr entspannten Eindruck, bekundet, auch ein kleiner Gewitterguss würde den Erfolg der diesjährigen Ernte nun nicht mehr schmälern können.
Juliette bemerkt, dass die Stimmung heute Abend trotz der vorangegangenen Ereignisse sehr locker ist, und fühlt sich ausgesprochen wohl. Ihr Knie scheint gut zu heilen und sie hat beschlossen, sich den Termin morgen in der Stadt zum Verbandswechsel zu sparen. Bärbel hatte vorgeschlagen, mit ihr bei Friedrichs pensioniertem „Leibarzt“ im Dorf vorstellig zu werden. Das würde ihr die lange, zeitraubende Autofahrt in die Stadt ersparen.
Schmerzmittel hat sie schon den ganzen Tag lang nicht mehr benötigt, also kann sie sich etwas von dem wunderbar trockenen und doch so fruchtigen Rotwein gönnen, der alsbald eine Wirkung in ihr hervorruft, die sie öfter schon bemerkt hat. Wohl gesättigt, das Weinglas in der Hand, eine Zigarette in der anderen, schmiegt sie sich an Georgs Schulter.
„ Na, mein Schmusekätzchen, hast du wieder mal zu deinem Herrchen zurückgefunden?“, frozzelt Georg. „Eigentlich muss ich mit dir ja wirklich noch ein Hühnchen rupfen, denn deine Geschichte mit dem umgeknickten Knie vorhin war ja wohl schlichtweg gelogen, nicht wahr?“
„ Gar nicht“, schmollt Juliette, „es tat wirklich sehr weh.“
Georg greift ihr unters Kinn, hebt ihren Kopf so, dass sein Gesicht dicht vor ihrem ist, sieht sie mit grünen Augen an, in denen sie Zweifel und Mutwillen
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