Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
entdecken kann.
„ Du weißt genau, wie ich auf dein besonderes Verhältnis zu Fernando reagiere“, flüstert er, „und du kannst sicher sein, dass ich da Antennen habe, die extrem fein getuned sind. Du wirst mir die Wahrheit sagen, und zwar gleich! Komm, steh auf.“
Er nimmt sie beim Ellenbogen und schiebt sie in Richtung Sattelkammer. Juliette ist es ein bisschen mulmig. Andererseits ist ihr Zustand durchaus dazu angetan, sich inquisitorischen Fragen auszusetzen. Und sie weiß, dass Georg mehr erfahren muss, um sie zu verstehen. Sein Wink an Robert ist ihr allerdings entgangen.
Alle Laternen brennen an den Wänden, und Juliette fällt auf, dass sie keine echten Kerzen enthalten, obwohl sie genau so flackern, sondern elektrisch gespeist sind.
Der Raum ist in mildes Licht getaucht.
Während sie sich umsieht, sich ihre Augen langsam an die dämmerige Beleuchtung gewöhnen, spürt sie plötzlich einen kühlen Luftzug.
Die schwere Tür fällt hinter ihr ins Schloss. Sie ist allein.
Zunächst gebietet sie sich, Ruhe zu bewahren, aber als lange Zeit nichts geschieht, kein Laut zu hören ist, wird sie unruhig, versucht vergeblich, die Tür zu öffnen, beginnt zu rufen. Nichts geschieht.
Frustriert setzt sie sich auf eine der großen Eichentruhen neben der Tür, wartet.
Wartet so lange, bis sie, mit dem Rücken an die rohe Wand hinter ihr gelehnt, einnickt. Der Rotwein hat seine Wirkung getan.
Zu spät reagiert sie, als die Tür sich nun öffnet und zwei Gestalten unter Lederkapuzen, mit nackten Oberkörpern, den Raum betreten und sie ergreifen.
Sie hat keine Zeit zur Gegenwehr, in Windeseile hat man sie geknebelt, ihre Augen verbunden, das Kleid vom Leib gerissen, sie gefesselt und rittlings auf das hölzerne Pferd der Inquisition gebunden.
Hoch über ihrem Kopf krampfen sich ihre gefesselten Hände in die Ketten, die Füße berühren nur noch mit den Zehenspitzen den Boden, deutlich spürt sie den schmalen Grat, der in ihre Schamspalte beißt.
Juliette ist überwältigt. Nicht nur körperlich, auch ihr Innerstes weiß, dass sie keine Chance hat zu entkommen. Der Sprache beraubt, nicht in der Lage, zu sehen, was vorgeht, fühlt sie vollkommene Hilflosigkeit. Obwohl sie sich sagt, dass sie sicher ist, weil nur Georg es sein kann, der diesen Überfall geplant und mit einem der anderen Männer ausgeführt hat, um ihr keine Möglichkeit zum Entkommen zu bieten, zittert sie mit jeder Faser. Unwillen kommt in ihr auf, denn so anders als im Kabinett, als sie Georg gebeten hatte, sie an das Andreaskreuz zu fesseln, fühlt sie sich nun überwältigt, jeder eigenen Entscheidungsfreiheit beraubt.
Juliette atmet tief durch und erinnert sich an Georgs Worte: „ Ja, du kannst es, du kannst deine Grenzen überschreiten, das ist wunderbar. Ich werde sie aufspüren, deine Grenzen, und ic h werde dir die Wege darüber hinweg zeigen.“
Sie will sehen, wo ihre Grenzen sind, herausfinden, was ihr gut tut.
Das vollkommen unpersönliche Wort „Versuchsreihe“ kommt ihr in den Sinn und sie muss kurz lächeln; rettet sich innerlich auf eine sachliche Insel, wo sie versuchen wird, diese Situation für sich einzuordnen.
Wieder geschieht eine Weile lang gar nichts. Schon fürchtet sie, wieder allein gelassen worden zu sein, als sie streichelnde Hände über ihren gespannten Körper fahren fühlt. Die Sanftheit der Berührungen, die Wärme, die von diesen Händen ausgeht, und Georgs Duft, den sie deutlich wahrnehmen kann, lassen sie beginnen, sich zu entspannen und ihre Lage nun zu genießen. Deutlich bemerkt sie das zunehmende Pochen zwischen ihren Beinen, fühlt, dass Nässe aus ihr herausdringt, die bei jeder ihrer Bewegungen, die sie in ihrer eingeschränkten Haltung noch machen kann, ein leise schmatzendes Geräusch verursacht.
Äußerst unangenehm ist ihr, dass sie den eigenen Speichel unter dem Ballknebel nicht halten kann, dass er ihr ungehindert tropfend übers Kinn läuft.
Ein leises Knarzen ist vernehmbar, das in direktem Zusammenhang stehen muss mit dem Heben des Sitzbalkens, das sie nun wahrnimmt. Noch höher versucht sie, sich auf die Zehenspitzen zu stellen, um dem Druck zu entgehen.
„ Sehr süß, ein kleiner Reiter im leichten Trabe“, kommt spöttisch Georgs Bemerkung, für die sie ihn normalerweise gescholten hätte, die ihr aber jetzt sehr willkommen ist, zeigt sie doch deutlich, dass er es ist, der sie da in der Gewalt hat, und durchbricht endlich die sprachlose Stille.
„ Dann will ich meinem
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