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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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müssen, die in ihm aufstieg, als Bilder aus seiner Vergangenheit vor seinem geistigen Auge vorbeizuziehen begannen. Reiß dich zusammen, befahl er sich und blinzelte ein paarmal heftig, um sie zu verscheuchen. Sie ist nicht LaDonna, Vince. Verdammt noch mal, du kennst diese Frau doch gar nicht, was geht es dich an, was eine völlig Fremde in ihrer Freizeit treibt? Es kann dir egal sein. Völlig egal. Nur … was stimmte bloß nicht mit ihm, dass die wenigen Frauen, von denen er sich körperlich angezogen fühlte, immer Flittchen waren?
    Der letzte Rest des Begehrens verschwand ebenso schnell, wie es ihn überkommen hatte.
    Ivy hatte in ihrem Leben genug männliche Aufmerksamkeit erfahren, um zu bemerken, dass sie das Interesse ihres Nachbarn weckte und dass der feindselige Ausdruck in seinen schwarzen Augen schwächer wurde. Ihr erging es allerdings nicht anders, und sie verspürte selbst eine leichte Erregung. In gewisser Weise war sie ihm dankbar dafür, weil sie sich kaum noch daran erinnern konnte, wann sie ihre eigene Sexualität das letzte Mal bewusst wahrgenommen hatte, und er diese lange vergessenen Empfindungen jetzt wieder in ihr wachrief. Das alles fing ja sehr vielversprechend an: eine neue Wohnung und dazu ein attraktiver neuer Nachbar.
    Deshalb war es ein richtiger Schock, als er ihr wieder in die Augen blickte. Sein aufkeimendes Interesse war so vollständig verschwunden, als wäre nie vorhanden gewesen und hätte lediglich in ihrer Fantasie existiert. Seine Augen waren genauso dunkel und kalt wie zuvor und funkelten sogar noch feindseliger. In Anbetracht dessen, dass sie diesen Mann vor zwei Minuten zum ersten Mal gesehen hatte, war Ivy von der Stärke ihrer Gefühle überrascht. Sie waren der Situation ganz und gar nicht angemessen.
    »Danke für die Einladung«, sagte er kühl. Sein Blick wanderte zu der Kristallschale voller Kondome, streifte kurz Ivys Cousins und Cousinen im Wohnzimmer und richtete sich dann wieder auf ihr Gesicht. »Aber ich möchte ihre Gruppenübungen nicht stören.«
    Ivy folgte seinem Blick zu ihren Verwandten und dann auf deren Geschenk, und sie wünschte, sie hätte daran gedacht, es abzustellen. Die Schale hatte noch auf ihrem Schoß gestanden, als das Hämmern an der Tür begann, und sie hatte sie automatisch mitgenommen, als sie aufgestanden war, um zu öffnen. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie die Anspielung ihres neuen Nachbarn gerade richtig verstanden hatte, doch als sie ihn erneut ansah, war auch aus ihren Augen alle Wärme verschwunden.
    »Wie bitte?«, sagte sie mit eisiger Höflichkeit. Sie zog indigniert eine Augenbraue in die Höhe. »Hätten Sie vielleicht die Güte, mir zu erklären, was für Übungen hier ihrer Meinung nach stattfinden?«
    »Hören Sie, Lady, ich würde sagen, das Ding da in Ihrer Hand spricht für sich. Was Sie in Ihrer Wohnung tun, ist Ihre Angelegenheit -«
    »Freut mich, dass Sie das so sehen.«
    »- ich bin nur einfach nicht daran interessiert, reinzukommen und mitzumachen, okay?« Vincent trat wieder hinaus auf den Hausflur, und Ivy ließ alle Höflichkeit fallen und folgte ihm wütend.
    »Ich glaube, Sie haben hier etwas durcheinander gebracht, Freundchen«, blaffte sie ihn an und fuhr dann in unterkühltem Ton fort: »Ich bin schließlich nicht diejenige, die in Unterwäsche vor Ihrer Tür aufgekreuzt ist.« Was für ein selbstgerechter, anmaßender, arroganter Kerl! Sie hätte den Irrtum mit wenigen Worten aufklären können, sicher, aber dazu verspürte sie nicht die geringste Lust – sie war diesem Blödmann keine Erklärungen schuldig. Für wen zum Teufel hielt er sich eigentlich – für den Hüter der Moral im dritten Stock? »Offen gestanden, mein Guter«, sagte sie mit einer Ruhe, die sie nicht empfand, »fürchte ich, dass Sie an Wahnvorstellungen leiden. Trotzdem, ich gebe Ihnen einen freundschaftlichen Rat.« Sie sah ihn von Kopf bis Fuß an. »Wenn Sie das nächste Mal das Bedürfnis verspüren, jemandem einen Vortrag zu halten, dann ziehen Sie sich zuerst an. Das verleiht einem solchen Auftritt wesentlich mehr Wirkung.«
    Es kostete Vincent mehr Mühe, sich zu beherrschen, als er für möglich gehalten hätte. »Ich bin rübergekommen, weil ich Sie bitten wollte, etwas leiser zu sein«, sagte er steif. »Ich habe bis spät in die Nacht gearbeitet, und bei dem Lärm, den Sie heute Morgen veranstaltet haben, konnte ich nicht schlafen.«
    Dann platzte ihm doch noch der Kragen. »Und wenn es Ihnen nicht passt, was ich

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