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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wir ungestört sind. Wir müssen miteinander reden.«
    »Ich denke, du hast alles gesagt, was du zu sagen hast, D’Ambruzzi.«
    »Oh nein, ich habe noch nicht einmal einen Bruchteil dessen gesagt, was ich zu sagen habe, Pennington«, gab er zurück und bedachte sie mit einem sardonischen Lächeln, das zugleich etwas Zärtliches an sich hatte. Er war selbst überrascht, dass all seine Zweifel plötzlich wie weggewischt waren, und strich ihr mit der Hand sanft über die Wange. »Wenn es dir lieber ist, dass ich es in aller Öffentlichkeit sage, dann tue ich es eben. Ich liebe dich, Ivy Jayne.«
    Sie hatte das Gefühl, als würde jemand nach ihrem Herzen greifen und zudrücken. Es schnürte ihr die Kehle zu, und um sie herum begann sich alles zu drehen – vor Verzweiflung, Verwirrung, wegen des Alkohols, vor Hoffnung -, und sie bekam kaum noch Luft.
    Plötzlich merkte sie, dass der Gesang in der Bar verstummt war, und als sie sich umsah, stellte sie fest, dass alle Augen auf sie gerichtet waren. Wütend sprang sie auf. Vincent rührte sich nicht vom Fleck, und als sie sich zu ihrer vollen Größe aufgerichtet hatte, standen sie sich Auge in Auge gegenüber. Wegen ihres Schwipses und der raschen Bewegung geriet sie ins Schwanken und wäre beinahe aus dem Gleichgewicht geraten, wenn Vincent sie nicht an den Armen festgehalten hätte. Sie schüttelte seine Hände ab.
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte sie. »Findest du es vielleicht komisch, mich hier lächerlich zu machen?«
    »Wie bitte? Denkst du etwa, ich mache mich lustig über dich?«, gab er ungläubig zurück. »Das ist kein Witz, Ivy.«
    »Natürlich nicht! Ich finde das jedenfalls überhaupt nicht witzig. Vor drei Stunden -«
    »- habe ich mich wie ein Vollidiot verhalten«, unterbrach Vincent sie und schlug einen gemäßigteren Ton an, während er betete, dass sie nicht die gesamte Bar davon in Kenntnis setzen würde – insbesondere ihren Onkel, der ihn schon jetzt nicht mochte -, wie bescheuert er sich verhalten hatte. Selbst wenn er es verdiente, hoffte er, dass sie es nicht täte. »Und ich wünschte, ich könnte alles zurücknehmen, Ivy. Ich wünschte, ich hätte dir nicht so wehgetan.«
    »Du liebst mich nicht«, sagte sie stur. »Also spar es dir, das Gegenteil zu behaupten.«
    »Und wie ich das tue, verdammt noch mal!« Plötzlich war er ebenso wütend wie sie, packte sie an den Ellbogen und zog sie in die Höhe, bis sie auf den Zehenspitzen stand. »Glaubst du vielleicht, das ist leicht für mich? Es tut mir Leid, was ich vorhin gesagt habe, Ivy, mehr, als du dir vorstellen kannst. Verdammt, ich dachte, ich hätte Recht – ich dachte, ich hätte dich durchschaut. Aber als du dann gesagt hast, was du eben gesagt hast, bevor du gegangen bist, na ja, da wusste ich, dass ich vollkommen falsch lag. Du hast mehr Integrität als ich und alle hier zusammen, und ich habe mich schlichtweg idiotisch verhalten.«
    Als Vincent den leicht verschwommenen, trotzig verschlossenen Blick in ihren grünen Augen sah, wurde ihm klar, dass er nicht zu ihr durchgedrungen war. Sie war noch immer wütend und einfach nicht bereit, ihm zuzuhören. Mit einem Seufzer ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. »Das war wohl ein Fehler«, sagte er leise. »Ich, äh, warte zu Hause auf dich.« Er drehte sich um und erblickte Terry, der sie mit den Händen in den Hosentaschen aus geringer Entfernung beobachtete. »Sie hat viel zu viel getrunken«, sagte er. »Sorgen Sie bitte dafür, dass sie gut nach Hause kommt, okay?«
    »Klar.«
    »Danke. Und begleiten Sie sie bis zu ihrer Wohnungstür. Seit einiger Zeit bringt ihr irgendein Perverser etwas zu viel Aufmerksamkeit entgegen.« Als er sich daran erinnerte, dass Terry das bereits wusste, schüttelte er den Kopf über seine Vergesslichkeit und wandte sich wieder Ivy zu. Er wollte ihr noch einmal über die Wange streichen, ließ es dann aber bleiben, als sie den Kopf wegdrehte. »Ich liebe dich«, sagte er leise.
    Dann drehte er sich um und ging.
     
    Ein Perverser? Tyler war wie vom Donner gerührt, als er sah, wie sich Ivy mit gesenktem Kopf wieder auf ihren Platz auf der anderen Seite des Tisches sinken ließ. Sie hielt ihn für einen Perversen? Wut stieg in ihm auf, kaum zu zügeln dieses Mal, und drohte ihn zu überwältigen, seine Fassade zum Einsturz zu bringen. Zu seinem Glück stimmte in dieser Sekunde jemand ein Lied an, rau und kehlig, in das nach und nach alle anderen Gäste in der Bar einfielen. Es übertönte den

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