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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Opfer sexueller Übergriffe hatten im Allgemeinen das Gefühl, dass der Täter mit seinen Handlungen etwas in ihnen zerstört oder zumindest schwer geschädigt hatte, indem er sie ihres Rechts beraubte, selbst über ihr Leben zu bestimmen.
    Sexualdelikte verletzten die Empfindungen fast jedes Menschen, und wenn man bei Special Assaults arbeitete und tagtäglich die Folgen sah und mit den Traumata der Opfer konfrontiert wurde, blieb man von den zurückbleibenden seelischen Wunden nicht unberührt. Also ließen sie auf die Art und Weise Dampf ab, die ihnen am besten erschien. Sie waren alle erwachsen: Sie hüteten sich, unpassende Bemerkungen in Gegenwart von jemandem zu machen, den sie damit verletzen oder beleidigen konnten, aber das brauchten sie nicht zu befürchten, wenn sie unter sich waren.
    »Vince!«
    Als er seinen Namen hörte, sah er grinsend hoch. Plötzlich hatte sich Schweigen um ihn herum ausgebreitet.
    Vincent drehte den Kopf und sah auf der anderen Seite des Zimmers eine Frau neben dem Detective stehen, der seinen Namen gerufen hatte. Es war Ivy Pennington.

5
     
    Der Anblick der Blumen hob Ivys Laune schlagartig und vertrieb die düstere Verzweiflung, mit der sie diesen Tag begonnen hatte. Der Strauß wartete im Krankenhaus auf sie, als sie am Sonntag wieder zur Arbeit kam, und wie selbstverständlich ging sie zunächst davon aus, dass er von Vincent stammte.
    In dem Augenblick, in dem sie durch die Tür trat, rief eine aufgeregte Schwester: »Dr. Pennington!«, und winkte sie ins Schwesternzimmer. »Sehen sie nur! Die sind gestern für sie abgegeben worden. Sind sie nicht toll?«
    Es war ein perfekt gebundener Strauß, aber im Gegensatz zu den meisten Sträußen, die ins Krankenhaus geliefert wurden, war dieser hier nicht in eine schützende Folie gehüllt und in einen Karton gesteckt worden. Er stand in unverhüllter Pracht auf dem Tresen, ein teures Gebinde aus exotischen Blüten, Rosen, Schleierkraut und Grün.
    »Für mich?« Ivy lächelte entzückt und beugte sich nach vorne, um den betörend süßen Duft einzuatmen. Ihre Finger tasteten zwischen den Blüten nach einer Karte. »Wer hat ihn ausgewickelt?«
    »Niemand. Er ist so hier angekommen.« Die Schwester zuckte mit den Schultern. »Aber da hier einige übereifrige Hilfsschwestern herumschwirren, kann man natürlich nicht wissen, wer daran herumgefingert hat, bevor er bei mir gelandet ist. Sagen Sie bloß nicht, es ist keine Karte dabei.«
    »Nein, hier ist sie. Sie war nur etwas versteckt.« Ivy zog den kleinen weißen Umschlag zwischen den Blumen hervor und riss ihn freudig auf.
    Das Lächeln verschwand von ihrem Gesicht, als sie die Karte las. Ihre Augenbrauen zogen sich überrascht zusammen. Die Blumen waren nicht von Vincent. In Anbetracht des Zeitpunkts, der wunderbaren Nacht, war sie sicher gewesen … Oh verdammt, sie hätte es besser wissen müssen. Die kurzzeitig wieder erwachten Hoffnungen, die sie schon heute Morgen völlig zerstört geglaubt hatte, brachen erneut in sich zusammen. Sie las die Karte noch einmal. »Sind Sie sicher, dass die für mich sind?«
    Die Krankenschwester sah sie verblüfft an. »Die Hilfsschwester, die sie mir gebracht hat, sagte, der Strauß sei für Dr. Pennington. Was steht denn auf dem Umschlag?«
    Ivy drehte ihn um. »I. Pennington M.D.« Sie zuckte die Achseln und lächelte. »Tja, dann sind es wohl tatsächlich meine. Es ist nur … Sie sind von jemand anderem, als ich dachte.«
    Die Schwester schnaubte. »Sie Ärmste«, spöttelte sie. »So viele Verehrer, so wenig Zeit.«
    Ivy lachte. »Ja, was soll ich sagen? Wie schön, geliebt zu werden.« Sie schob die Karte zurück in den Umschlag und steckte ihn in die Tasche ihres Kittels. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich sie hier lasse, bis ich gehe?«
    »Keineswegs, ich finde sie wunderschön.« Die Schwester zwinkerte ihr zu. »Ich werde einfach behaupten, dass es meine sind.«
    Wann immer Ivy an diesem Tag einen Moment Zeit fand, zog sie die Karte aus dem Umschlag und las sie erneut. Danke, dass Sie sie wieder hingekriegt haben , stand da. Es hätte alles zunichte gemacht, wenn sie gestorben wäre, aber jetzt kann sie sich an mich erinnern. Unterschrieben mit »C.« Zumindest hielt sie es für ein C. Statt in einer Rundung lief das C vom oberen Schwung in einer geraden, nach rechts gerichteten Linie aus. Es war das stilisierteste C, das sie jemals gesehen hatte. Aber was sollte es sonst sein? Das Zeichen kam ihr irgendwie bekannt vor. Sosehr sie

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