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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sich auch das Hirn zermarterte, fiel ihr nicht ein, wo sie es schon einmal gesehen haben könnte, aber es hatte etwas an sich, das ein unbehagliches Gefühl in ihr weckte.
    Wahrscheinlich war es lächerlich, etwas Geheimnisvolles darin sehen zu wollen – es war sicher einfach nur die Initiale von jemandem. Aber von wem? Der Ehemann einer kürzlich entlassenen Patientin? Warum hatte er dann nicht mit seinem vollen Namen unterschrieben, und was meinte er damit, dass sie sich jetzt an ihn erinnern könnte? Den ganzen Tag über dachte sie darüber nach.
    Sie nahm die Karte und den Strauß mit nach Hause. Als es kurz nach sieben an der Tür läutete, saß sie gerade an dem Tisch in der winzigen Essecke, drehte die Karte hin und her und versuchte herauszufinden, was genau es war, das ihr jedes Mal, wenn sie die Botschaft las, ein merkwürdiges Gefühl in der Magengrube verursachte. Dankbar für die Unterbrechung, die sie von etwas ablenkte, was wahrscheinlich nur eine kleine, ganz alltägliche Ungereimtheit war, warf sie die Karte auf den Tisch und ging zur Tür.
    »Terry!«
    »Hallo, Ive.« Er lehnte am Türrahmen und lächelte sie an. »Eine kleine alte Dame hat mich unten reingelassen. So viel zu den Sicherheitsvorkehrungen hier im Haus, was?«
    »Das muss an deinem treuherzigen Blick liegen.« Sie machte die Tür weit auf, um ihn einzulassen. »Komm rein.«
    »Komm lieber du mit mir runter zum Wagen«, erwiderte er. »Ich habe dir etwas mitgebracht.«
    »Was? Etwa den Sessel? Bist du damit fertig?« Sie flitzte in die Küche, schnappte sich ihre Schlüssel von der Arbeitsplatte und eilte zu ihm zurück. »Ich kann es kaum erwarten. Wie ist er geworden?«
    »Echt klasse, wenn ich das in aller Unbescheidenheit sagen darf.« Er grinste sie an und trat zur Seite, um sie vorbeizulassen. »Wahrscheinlich hätte ich ihn auch allein hier hochwuchten können, aber dann sagte ich mir, warum soll ich mir so viel Mühe machen, wo ich doch eine große, starke Cousine habe, die das an meiner Stelle erledigen kann.«
    Ivy zeigte ihm ihren Bizeps, damit er ihn bewundern konnte, während sie auf den Aufzug warteten.
    Er ließ nicht zu, dass sie das Tuch entfernte, mit dem der Sessel verhüllt war, bevor sie ihn in die Wohnung geschafft hatten. Jedes Mal, wenn sie im Aufzug versuchte, es ein wenig anzuheben, um einen Blick darunter zu werfen, schlug er ihr auf die Finger. Nachdem sie den Sessel durch die Tür manövriert und an dem ihm zugedachten Platz abgestellt hatten, befahl ihr Terry, die Augen zu schließen. »Tataratam!«, trompetete er und zog das Tuch mit einer raschen Bewegung weg. »Okay. Jetzt darfst du schauen.«
    Sie öffnete die Augen und starrte ungläubig ihren Sessel an. Der alte, schäbige Sessel sah aus, als käme er geradewegs aus einem Designerladen. Sie war natürlich davon ausgegangen, dass er hinterher schöner sein würde, aber das hier …!
    »Er sieht toll aus!« Ihr Gesicht strahlte vor Begeisterung, als sie ihren Cousin ansah. »Mein Gott, Terry, das ist einfach fantastisch!« Sie ging um den frisch bezogenen Sessel herum und blieb immer wieder stehen, um jede Naht in Augenschein zu nehmen. Dann sah sie zu Terry hoch und gestand: »Ich hätte nicht einmal zu träumen gewagt, dass du das so gut hinkriegst. Es sieht überhaupt nicht mehr aus wie der gleiche Sessel.« Sie trat einen Schritt zurück, um seine Gesamtwirkung mit dem neuen Sofa zu bewundern, und schüttelte den Kopf. »Wow. Das ist unglaublich. Mein Wohnzimmer sieht jetzt richtig edel aus.«
    »Soll das heißen, dass du nun von Zeit zu Zeit hier Staub wischen wirst?« Terry fuhr mit dem Finger über die Stereoanlage und hinterließ einen dunklen Streifen.
    »Werde ich wohl müssen.«
    »Nein, im Ernst, Ive, ist doch richtig ordentlich hier. Normalerweise muss man immer knöcheltief durch deinen Krempel waten, aber heute kann man tatsächlich den Fußboden sehen.«
    Sie stieß ihn mit dem Ellbogen in die Seite. »Danke für den freundlichen Hinweis, Terry. Lass dir gesagt sein, dass ich ein neues Kapitel in meinem Leben begonnen habe.« Sie sah sich zufrieden um. »Wie du vielleicht bemerkst, habe ich mir gestern meine zarten Finger wund geputzt. Und wer weiß, vielleicht werde ich heute Abend sogar noch Staub wischen, um die Verwandlung komplett zu machen.«
    »Und Blumen gibt’s auch.« Er stieß einen leisen Pfiff aus und ging durchs Zimmer, um den üppigen Strauß zu bewundern, den sie auf das Bücherregal gestellt hatte. »Lilien, Rosen –

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