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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Arbeit gewohnt, sofort nach dem Aufwachen hellwach zu sein, dass ihr das heute Morgen überhaupt nicht gelang, bedeutete, dass sie in der vergangenen Nacht wie eine Tote geschlafen haben musste. Sie schlug die Decke zurück und tappte auf bloßen Füßen ins Badezimmer. Sie ging aufs Klo, spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und putzte sich die Zähne. Als sie schließlich das Gefühl hatte, dass ein Teil ihrer gewohnten Energie zurückgekehrt war, ging sie wieder ins Schlafzimmer.
    Sie zog ihre Shorts und ihr T-Shirt über den Teddy, in dem sie geschlafen hatte, dann stand sie einen Augenblick lang einfach nur da und bohrte die Zehen in den Teppich, während sie sich darüber klar zu werden versuchte, was sie als Nächstes tun sollte. Ihr Blick fiel auf Vincents zerwühltes Bett, und sie machte es, sorgsam darauf bedacht, die Decke genauso exakt darüberzubreiten, wie sie es gestern gesehen hatte.
    Als sie die Wohnung kurze Zeit später verlassen wollte, entdeckte sie einen Notizzettel, der in Augenhöhe an der Wohnungstür klebte. Darauf stand in kaum leserlicher Handschrift: Habe die Absicht, heute Nachmittag mit deiner Tante und deinem Onkel in ihrer Bar zu sprechen. Wenn du dabei sein willst, komm gegen drei hin. Unterschrieben hatte er mit einem hastig hingekritzelten »V«.
     
    Es war bereits kurz vor vier, als Vincent dort eintraf. Ivy saß am Tresen und unterhielt sich mit Mack und Babe, und beim Öffnen der Tür drehten sich alle drei nervös um. Sie beobachteten schweigend, wie er am Eingang kurz stehen blieb, um seine Augen an das dämmrige Licht in der Bar zu gewöhnen. Er brachte den Geruch des nachmittäglichen Gewitters mit, eine Mischung aus sauberem Regen und aufgewirbeltem Staub.
    Als er den Raum durchquerte, erhellte ein Blitz das Fenster, gegen das heftig der Regen prasselte, und für einen Augenblick war die Neonreklame für eine Biermarke, die dort hing, fast unsichtbar. Vincent hatte die drei beinahe erreicht, als der dazugehörige Donner folgte. Mack kam hinter seinem Tresen hervor, um ihn zu begrüßen.
    »Mr. Merrick?« Vincent musterte ihn mit ausgestreckter Hand. »Ich bin Detective Vincent D’Ambruzzi. Hat Ivy Ihnen schon erzählt, warum ich hier bin?«
    Babe war sofort hellhörig, als er seinen Namen nannte, ihre Besorgnis wegen der unerwarteten bedrohlichen Ereignisse in Ivys Leben wurde für einen kurzen Moment von Überlegungen ganz anderer Art verdrängt. Den Vornamen des Polizisten hatte Ivy nicht erwähnt, als sie ihnen von dem Geschehen berichtet hatte. Merkwürdig.
    Sie hatte ihnen erzählt, dass ein Detective D’Ambruzzi für den Fall zuständig sei und dass er ihr Nachbar sei, aber sie hatte es versäumt zu sagen, dass er mit Vornamen Vincent hieß. Babe erinnerte sich an das Gespräch mit ihrer Nichte in ebendieser Bar zwei Tage zuvor und wandte ihre Aufmerksamkeit gerade lange genug von dem Polizisten ab, um sie mit einem nachdenklichen Blick zu betrachten. Die verräterische Röte, die Ivys Gesicht überzog, und dass sie es vermied, ihren Blick zu erwidern, bestätigte Babes Verdacht, und sie drehte sich mit gewachsenem Interesse wieder dem Detective zu.
    Dieses Interesse beruhte auf Gegenseitigkeit. Nach dem, was Ivy ihm erzählt hatte, war Vincent neugierig auf die Merricks. Ihre Tante Babe erhob sich, um ihn mit einem festen Händedruck zu begrüßen. Sie war eine große, kräftig gebaute Frau, mit braunen, von einzelnen grauen Strähnen durchzogenen Haaren und Ivys intelligenten grünen Augen. Diese Augen schienen direkt in seine Seele zu blicken, als seien sie auf der Suche nach einer verborgenen Wahrheit.
    Mack Merrick war ein paar Zentimeter kleiner als seine Frau und seine Nichte, ein stämmiger Mann mit einem breiten Brustkorb und kurzen, muskulösen Beinen. Seine kurz geschnittenen grauen Haare bildeten einen Kranz um eine gebräunte, von Altersflecken übersäte Glatze, und seine großen braunen Augen lagen unter buschigen grauen Augenbrauen. Während seines kurzen Gesprächs mit dem Mann hatte Vincent bereits den Eindruck gewonnen, dass Mack nicht viele Worte machte. Sowohl er als auch seine Frau strahlten jedoch eine natürliche Herzlichkeit aus, und sie konnten nicht verbergen, dass sie sich Sorgen um das Wohlergehen ihrer Nichte machten.
    Sie setzten sich. Vincent und die beiden Frauen nahmen auf den gepolsterten Barhockern Platz, während Mack dort Stellung bezog, wo er sich am wohlsten fühlte: hinter dem Tresen. Ohne zu fragen zapfte er ein Bier,

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