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Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen

Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen

Titel: Unter dunklen Schwingen - Unter dunklen Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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an mich, ich helfe dir zum Auto.« Die drei Freundinnen verloren keine Zeit.
    Das schwule Pärchen rannte wortlos zu seinem Rover.
    Wilma und Harold liefen zu einem roten Ford Cortina und zogen den jaulenden Pudel, der von seinem Halsband gewürgt wurde, an der Leine hinter sich her.
    Die Geschäftsleute fuhren davon, immer noch schockiert, konnten nicht fassen, was gerade geschehen war.
    * * *
    Nachdem Roger die Gaststätte abgeschlossen hatte, schenkte er Whiskey in zwei große Gläser. »Ich kann das noch nicht glauben, Isabelle – was für ein Albtraum.«
    »Ich auch nicht. Mortimers Fluch ist wirklich real! Wer, glaubst du, ist der Mörder? Ich denke, es war dieser alte Sack mit der Pudelfrau – er war so ein Widerling.«
    »Ja, vielleicht. Aber du weißt, was man sagt: Es ist immer derjenige, von dem man es am wenigsten erwartet«, meinte er sarkastisch.
    Sie nahm seine Hand. »Komm, lass uns versuchen, noch ein wenig Schlaf zu finden. Wir werden die Schatulle morgen öffnen – und dann werden wir es wissen. Komm schon, ich mach die Lichter aus.«
    * * *
    Am folgenden Nachmittag saßen Isabelle und Roger am Küchentisch, reckten wie zwei Reiher die Hälse über der kleinen Metallschatulle. Der Wirt hielt den goldenen, desinfizierten Schlüssel nervös zwischen den Fingern. »Okay, das wär’s dann, nehme ich an.«
    Isabelle konnte die Spannung nicht länger ertragen. Sie stand auf, kochte Kaffee und klapperte hektisch auf der Spüle.
    Er öffnete die Schatulle, schüttete den Inhalt in eine große Schüssel und begann, jeden Zettel auseinanderzufalten. Vorsichtig legte er sie nebeneinander auf den Tisch.
    Die ganze Zeit über schwieg er.
    »Nun, Roger? Sag mir – wer, in aller Welt, war der Mörder?«, fragte Isabelle und trat neben ihn.
    Der Gastwirt schaute seine Frau mit einem verstörten Gesichtsausdruck an, halb lächelnd, halb verzweifelt. Seine Lippen zitterten, seine Hände bebten. Dann gab er den Blick auf die Zettel frei, die säuberlich auf der Tischplatte aufgereiht lagen.
    Ja , stand deutlich auf jedem geschrieben.

Marc-Alastor E.-E.
    Ich wurde auf Marc-Alastor E.-E. vor einigen Jahren aufmerksam, als ich den ersten Band seines »De Joco Suae Moechae« Zyklus: »Kriecher« lektorierte.
    Die Erzählungen um den Geisterdrachen M’Zaarox und die Urgöttin Medoreigtulb nahmen mich ebenso gefangen wie der besondere Stil des Autors, der es vermochte, »Kopfkino« in mir zu erzeugen. Seine Texte bewirkten das, was für mich gute Literatur ausmacht: Ich vergaß oft, dass sie fiktiv waren, und fühlte mich schon bald in der Welt des »Geisterdrachen« heimisch. Das war einer der Gründe, warum ich Marc-Alastor E.-E. anbot, zusammen mit mir die Serie »Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik« zu starten, in der er den Band »Die Kinder der fünften Sonne« bestritt, der bei den Kritikern als einer der besten der Serie abschnitt.
    2006 erschien im Verlag Lindenstruth das Buch »Maliziöse Märchen«, eine Märchensammlung für Erwachsene in einem aufwendigen, bibliophilen Sonderband.
    Derzeit arbeitet der Autor an den nächsten »Geisterdrache«-Werken, von denen zwei Bände im Oktober diesen Jahres im Sieben Verlag erscheinen.
    Es ist mir immer eine große Ehre, Marc-Alastor E.-E. auch hin und wieder in meinen Anthologien präsentieren zu können, da er nicht inflationär schreibt und Kurzgeschichten von ihm auch aus dem Grund etwas Besonderes sind.
    Wer mehr über die Welt Praegaia sowie die Dark-Fantasy-Serie »Geisterdrache« und ihre Zyklen und den Autor wissen möchte, wird hier fündig: www.geisterdrache.de oder www.praegaia.de
    www.marc-alastor.de



Unter dunklen Schwingen –
gehen Wunder ihren Gang
    Marc-Alastor E.-E.
    »... So when the last and dreadful hour
This crumbling pageant shall devour,
The trumpet shall be heard on high,
The dead shall live, the living die,
And music shall untune the sky.«
    John Dryden, 1631-1700
    A song for St. Cecilia’s Day, 1687
    Erster Gang
    Der kleine Sonderling Firm war es gewohnt, sein Haupt zu erheben. Von Natur aus war ihm kein hohes und gerades Körpermaß gegeben, sodass er zu jedwedem Menschen aufzusehen hatte. Doch er tat dies beherzt und gern, obschon man ihn oft für ein Kind hielt und herablassend behandelte oder gar schnitt. Firm trotzte allem Spott, der ihm begegnete, mit der ihm eigenen Freude und einem Lächeln wie ein Schulterzucken. Er schätzte das Leben als solches und hätte es darum als schmälernd empfunden, einem Makel wie der geringen

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