Unter funkelnden Sternen
hinzu.
„Ach, wer ist hier komisch?“ Er zog die Augenbrauen hoch, während er die hintere Tür für Daisy öffnete.
Caira lächelte zuckersüß. „Das ist doch bekannt, Rafe.“
Nun verzog er das Gesicht. „Ein Sexsymbol?“
Sie zuckte die Schultern, bevor sie zur Beifahrerseite ging. „Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass du letztes Jahr zum schönsten Mann Amerikas gewählt wurdest.“
Und er war nicht besonders stolz auf diesen Titel, was sie offenbar wusste.
„Erstaunlich, dass du die Zeit hattest, Artikel über mich zu lesen. Schließlich warst du in diesem Jahr sehr beschäftigt“, spottete Rafe, woraufhin sie sofort ernst wurde.
„Es war eine nette Abwechslung zu den anderen Lügen, die zu der Zeit gedruckt wurden!“
Schnell ging er zu ihr. „Caira …“
„Lass uns fahren“, verkündete sie ein wenig schrill, bevor sie einstieg und demonstrativ die Tür zuknallte.
Sofort bekam er Gewissensbisse. Daisy zuliebe hatten sie am vergangenen Abend einen Waffenstillstand geschlossen und es bisher auch geschafft, sich daran zu halten. Der Grund für seinen kleinen Ausrutscher eben war die Tatsache, dass er letzte Nacht schlecht geschlafen hatte und ziemlich übernächtigt war.
Aber wie hätte er schlafen sollen, wenn er wusste, dass Caira nur ein Stück weiter den Flur entlang in ihrem Zimmer im Bett lag und sich womöglich genauso unruhig hin- und herwälzte, wenn auch aus anderen Gründen?
Er hatte nicht vergessen können, wie wundervoll es gewesen war, sie in den Armen zu halten, als er sie küsste.
Das bedeutete allerdings nicht, dass er gern mit ihr unter einem Dach wohnen musste, weil er Jeff das Versprechen gegeben hatte, hierzubleiben und sich um Daisy zu kümmern.
Und ihr ging es mit ihm vermutlich ähnlich.
Allerdings hatte sie wohl während ihrer Unterhaltung nicht daran gedacht, dass Caira sich vermutlich Sorgen um ihre Schwester machte, und sich zu schroff verhalten.
„Tut mir leid“, entschuldigte sich Rafe, als er sich hinters Steuer setzte und den Motor anließ.
Caira warf ihm einen fragenden Blick zu. „Was?“
„Ich habe gesagt, dass es mir leidtut“, wiederholte er, nachdem er tief durchgeatmet hatte. „Das war blöd von mir.“
„Stimmt“, bestätigte Caira heiser, obwohl sie nie damit gerechnet hätte, dass Rafe sich bei ihr entschuldigte.
Er lächelte ironisch. „Das habe ich wohl verdient.“
„Allerdings.“
Nun machte er ein finsteres Gesicht. „Warst du schon immer so … voreingenommen?“
„Ich glaube nicht“, räumte sie leise ein. „Wir verändern uns wohl alle – und nicht immer zum Guten.“ Sie zuckte die Schultern.
Caira wusste, dass sie sich während ihrer Ehe mit Lionel verändert hatte. Zum Beispiel war sie ausgesprochen misstrauisch geworden, vor allem umwerfend attraktiven Männern wie Rafe Montero gegenüber!
Auf der Fahrt ins Dorf blickte Rafe sie immer wieder von der Seite an, während Daisy fröhlich erzählte und ihnen ihre Lieblingsplätze zeigte, die sie von ihren früheren Aufenthalten kannte.
Früher wäre Caira genauso ausgelassen gewesen wie die Kleine, aber jetzt war es nicht der Fall, wie er bemerkte. Er hatte den Eindruck, dass sie ihre Gefühle hinter einer scheinbar gleichgültigen Fassade verbarg.
Aber vielleicht langweilte sie sich auch einfach nur. Nach dem aufregenden Leben, das sie mit Lionel Bond in Hollywood geführt hatte, war dieser Urlaub mit ihrer sechsjährigen Nichte wohl etwas eintönig für sie.
Er hingegen hatte den Rummel immer gemieden. Natürlich musste er auf einige Partys gehen oder an Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Filmfestival in Cannes teilnehmen. Aber wenn er die Wahl hatte, verbrachte er seine Zeit lieber in seinem Strandhaus am Pazifik und mied die Szene in Hollywood, die für ihn nichts mit dem wirklichen Leben zu tun hatte.
Caira hingegen hatte dieses Leben offenbar in vollen Zügen genossen, wie die vielen Fotos bewiesen, die von ihr erschienen waren.
„Was haltet ihr davon, wenn wir nicht in Grasse, sondern in Cannes Mittag essen?“, schlug Rafe vor, als Caira und er neben dem Auto auf Daisy warteten, die gerade den Einkaufswagen zurückbrachte.
„In Cannes?“, wiederholte sie argwöhnisch.
Er nickte. „Es sind nur neunzehn Kilometer …“
„Ich weiß, wie weit es ist, Rafe. Ich war schon mal dort“, unterbrach sie ihn und schüttelte dann den Kopf. „Ich glaube nur nicht, dass es für eine Sechsjährige interessant ist.“
Natürlich war sie schon mal
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