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Unter goldenen Schwingen

Unter goldenen Schwingen

Titel: Unter goldenen Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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der einen so kraftvollen Schild erschaffen kann, dass er sie und ihn vollkommen vor mir abschirmen kann.‹ «
    Ich blickte erstarrt aus dem Fenster und sah, dass Ramiel ihm antwortete.
    »› Wir kennen seine Macht, und wir kennen seinen Namen. Trotzdem wird es nicht leicht werden, ihn zu finden .‹«
    Dann wiederholte Kaster wieder Nathaniels Worte. »› Es gibt nur einen einzigen Weg. Wir müssen den Schild zerstören, der ihn schützt .‹«
    Ich fühlte, wie sich meine Kehle bei seinen Worten zuschnürte. Dann sah ich, dass sich Seraphela einmischte.
    »› Wir wissen noch nicht, mit wem wir es hier zu tun haben. Wir sollten zuerst so viel wie möglich über diesen Lazarus in Erfahrung bringen, bevor wir ihn angreifen .‹«
    Selbst aus der Entfernung konnte ich sehen, wie Nathaniels Körper zu glühen begann.
    »› Sera, er hat mich als Druckmittel verwendet!‹ «
    Ramiel hob schlichtend die Hände. »› Sie hat Recht, Nathaniel. Lass uns zuerst herausfinden, mit wem wir es zu tun haben.‹
    »› Ramiel, Victoria hat Angst um mich.‹«
    Ich sah, wie Ramiel seine Hand auf Nathaniels Schulter legte. »›Wir werden uns beeilen.‹«
    Ich fühlte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich. Mein Mund war plötzlich staubtrocken. »Ich muss verhindern, dass sie den Schild zerstören«, flüsterte ich.
    Durch das Fenster sah ich, dass Nathaniel zum Haus zurückkehrte. Uns blieben nur noch Sekunden.
    »Lenken Sie ihn ab«, flüsterte ich hastig. »Bitte …«
    »Nutze den Schild«, zischte Kaster zurück.
    »Was?«, fragte ich verwirrt.
    Bevor Kaster antworten konnte, erschien Nathaniel in der Tür. »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat«, sagte er und versicherte sich, dass es mir gut ging.
    »Kein Problem.« Ich zwang mich, sein Lächeln zu erwidern.
    »Das Bad ist dort hinten«, brummte Kaster, als würde er auf meine Frage antworten, und deutete auf die Tür neben dem Treppenaufgang.
    »Richtig«, sagte ich nach einer endlosen Sekunde. »Danke. Bin gleich wieder da.«
    Während ich im Bad verschwand, hörte ich, wie Kaster ein Gespräch über das vermehrte Auftreten von Inferni in Friedhofsnähe anfing, und was er Nathaniels Meinung nach dagegen tun sollte.
    Ich versperrte die Badezimmertür und lauschte den beiden für einen Moment. Wie sollte ich nur verhindern, dass Nathaniel meine Absicht in meinen Gedanken hörte?
    Dann traf es mich wie ein Schlag, und ich begriff plötzlich, was Kaster gemeint hatte.
    Ich liebe ihn , dachte ich. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn …
    Rasch blickte ich mich im Bad um. Neben der Dusche war ein Fenster, durch das ich problemlos klettern konnte.
    Draußen hörte ich die beiden sprechen. Nathaniel machte noch keine Anstalten, mir zu folgen.
    Ich stieg durch das Fenster, sprang auf den Rasen und rannte hinter das Haus.
    Ich liebe ihn. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn.
    Plötzlich murmelte ich Ramiels Namen.
    Einen Augenblick später erschien der bronzene Engel vor mir, mit einem verwunderten Ausdruck im Gesicht. »Warum rufst du mich hier …«
    »Ich liebe Nathaniel«, platzte ich heraus.
    Ramiel starrte mich entgeistert an.
    Ich wartete ein, zwei, drei Sekunden – nichts geschah.
    »Oh, gut«, sagte ich. »Der Schild funktioniert.«
    »Was in aller …«, murmelte Ramiel schwach.
    »Wir haben keine Zeit«, unterbrach ich ihn. »Nathaniel darf den Schild auf keinen Fall zerstören, verstehst du? Du musst verhindern, dass irgendjemand diesen Schild zerstört.«
    »Du weißt von …?«, fragte Ramiel vollkommen verwirrt.
    »Ja«, erwiderte ich ungeduldig. »Lazarus hat es mir gesagt. Aber der Schild schützt nicht Lazarus, sondern Nathaniel.«
    Ramiel sah mich verständnislos an.
    »Er schirmt anscheinend alles, was mit meinen Gefühlen für ihn zu tun hat, vor ihm ab.« Ich sprach leise und sehr schnell.
    Entsetzen und Bestürzung erschienen auf Ramiels Gesicht, als er begriff. »Bist du sicher?«, flüsterte er.
    »Siehst du ihn etwa hier? Der Schild hält unsere Unterhaltung von ihm fern. Er darf unter keinen Umständen zerstört werden! Es geht um eure … unverzeihliche irgendwas.«
    »Tat«, sagte Ramiel knapp. »Unverzeihliche Tat. Ich verstehe.« Sein Gesicht war unbeweglich wie das einer Statue.
    »Und er darf es nie erfahren.«
    »Natürlich nicht.«
    Ich hätte Ramiel um den Hals fallen können dafür, dass er mir keine Vorwürfe machte oder unangenehme Fragen stellte.
    »Wenn der Schild aufrecht bleibt, wird es schwerer für uns, Lazarus zu finden und

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