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Unter rauschenden Palmen

Unter rauschenden Palmen

Titel: Unter rauschenden Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Armstrong
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Liebespaar.
    Clarissa schreckte aus ihren Träumen hoch und legte unwillkürlich die Hand auf den Ba uch.
    Sechs Monate waren Jerome und sie jetzt schon zusammen, sechs Monate, in denen sie so glücklich wie noch nie gewesen war. Ein halbes Jahr, und er faszinierte sie noch stärker als am ersten Tag.
    Jerome nannte sie immer noch kleine Fee, aber er benutzte diesen Kosenamen jetzt nur noch in intimen Momenten, wenn er von ihrer zarten Haut und ihrer zierlichen Figur wie verzaubert war. Clarissa lernte sich in Jeromes Armen neu kennen, denn dort wurde sie zu einer hingebungsvollen und leidenschaftlichen Geliebten.
    Aber ihre Beziehung war nicht nur von Erotik geprägt. Clarissa und Jerome verstanden sich, konnten sich stets einigen und unternahmen viele Dinge gemeinsam. So kletterten sie auf den Gipfel von Lennox Head, um die Drachenflieger beim Start zu beobachten. Trotz der vielen Gemeinsamkeiten fühlte sich keiner von beiden gebunden, und beide arbeiteten genauso viel wie vorher. Jerome respektierte, wenn Clarissa sich wegen terminlicher Verpflichtungen nicht mit ihm treffen konnte, und für sie galt das Gleiche.
    Jerome hatte Clarissa auch schon mit nach Rosemont, dem Familiensitz, genommen, wo sie Sean kennen gelernt hatte und May Hewitt, Jeromes Tante, die ihm den Haushalt führte.
    Mittlerweile wusste Clarissa auch aus eigener Anschauung, dass Paddy und Flynn wirklich fast so groß wie Kälber waren, aber ansonsten harmlos und anhänglich.
    Obwohl sie nie darüber gesprochen hatten, übernachtete Clarissa nie auf Rosemont - sie hätte es für unpassend gehalten. Die gemeinsamen Nächte verbrachten sie ausschließlich in ihrer Wohnung.
    Dennoch hatte Clarissa manchmal unter der Situation gelitten. Um das einzusehen, hatte sie allerdings erst schwanger werden müssen. Ruckartig setzte sie sich auf und griff nach einem Kugelschreiber, um geistesabwesend Männchen auf ihren Notizb lock zu kritzeln.
    Endlich stellte sich Clarissa die Frage, die sie sich schon längst hätte stellen sollen. Was erwartete sie eigentlich von ihrer Beziehung zu Jerome? Rührte ihre bisher uneingestandene Unzufriedenheit vielleicht daher, dass sie - paradoxerweise - mehr wollte als diese unverbindliche Partnerschaft, die sich mit ihrer Karriere so perfekt vereinbaren ließ? Wie würde sie reagieren, wenn Jerome ihre Affäre beenden würde?
    War sie für Jerome vielleicht nur eine Übergangslösung? Brauchte er sie nur, um seine Trennung von Serena emotional besser verarbeiten zu können?
    Und, die Frage aller Fragen, weshalb war Jeromes Ehe eigentlich gescheitert? Clarissa legte den Stift beiseite. Nie hätte sie gedacht, dass sie je in eine solche Lage kommen könnte. Sie hatte sich einfach nicht vorstellen können, dass sie der Typ für komplizierte und widersprüchliche Gefühle war.
    Doch ihre Gefühle für Jerome Hewitt waren kompliziert und widersprüchlich. Das Schlimmste war, dass sie nicht wusste, was sie Jerome bedeutete. Sie brauchte unbedingt Zeit, um in Ruhe darüber nachzudenken. Von daher war es ein glücklicher Zufall, dass Jerome die Woche über auf Geschäftsreise in Sydney war.
    Das Telefon klingelte, und Clarissa rieb sich die Augen. Ihre halbe Stunde Schonzeit war vorbei, und die Arbeit forderte wieder ihr Recht. Energisch griff sie zum Hörer.
    Es war jedoch kein Mandant. Es war Jerome. "Clarissa, kann ich morgen zu dir zum Essen kommen? Ich habe meine Pläne geändert und komme früher zurück."
    "Ja", antwortete sie nur.
    "Clarissa, ist alles in Ordnung?" Er schien an ihrer Stimme gemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmte.
    "Doch, doch, es ist alles in Ordnung", versicherte sie schnell. "Ich stecke nur bis zum Hals in Arbeit."
    "Gut, dann bis morgen. Wäre dir halb acht recht?"
    "Ja. Ich ... ich freue mich schon. Bis dann." Sie legte auf und schloss die Augen. Anstatt eine Woche hatte sie jetzt nur noch eine Nacht, um mit sich ins Reine zu kommen und einen Entschluss zu fassen.
    Wieder klingelte das Telefon, und Clarissa wusste, dass es den ganzen Nachmittag so weitergehen würde.

2. KAPITEL
    Am nächsten Tag um Viertel nach sieben war Clarissa mit den Vorbereitungen fertig.
    Sie hatte den Tisch auf der Veranda ihrer Wohnung gedeckt, die sich im ersten Stock befand.
    Das zweigeschossige Apartmenthaus lag etwas außerhalb des kleinen Ferienortes mit seinem bunten Treiben und den vielen Straßencafes. Die Sonne ging gerade unter und tauchte den weißen Sand der Bucht zwischen Lennox Head und Broken Head in

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