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Unter uns Pastorentoechtern

Unter uns Pastorentoechtern

Titel: Unter uns Pastorentoechtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Secombe
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gesehen.“
    „Lügen Sie mich nicht an“, rief er. „Jetzt nehmen Sie sich Papier und schreiben Sie’s auf.“
    Ich beschloß, Zeit zu gewinnen, in der Hoffnung, Mrs. Richards würde bald mit handfester Unterstützung zurück sein.
    „Hören Sie, Mr. Thomas“, sagte ich. „Ich muß nach oben, um Papier zu holen. Hier unten habe ich alles verbraucht.“
    „Versuchen Sie das nicht bei mir“, zischte er. Er zog einen Kugelschreiber aus seiner Tasche. „Also“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. „Dann schreiben Sie es auf diese Zeitung.“
    Er brachte mir die Times, die auf dem Tisch lag.
    Ich nahm den Kugelschreiber und starrte die erste Seite an. Der drohenden Gestalt, die über mir aufragte, schmerzlich bewußt, legte ich den Kugelschreiber ab.
    „Ich muß einen freien Platz suchen, auf dem ich schreiben kann“, sagte ich. „Diese Seite ist zu voll mit Text.“
    Mit zitternden Händen schlug ich die Zeitung auf. Während ich es tat, hörte ich eilige Schritte auf der Straße. Im Nu kam Will Notizbuchs stämmige Gestalt die Stufen von Nummer dreizehn emporgeeilt, ein helmbewehrter Engel des Herrn.
    „Sie haben die Polizei holen lassen, Sie Ratte“, rief der ehemalige Gardist. Er schoß aus dem Zimmer und rannte zur Hintertür. Ich ging nach vorn.
    „Er ist zur Hintertür hinaus“, sagte ich mit zitternder Stimme.
    „Alles in Ordnung mit Ihnen?“ fragte der Polizist.
    „Mir geht es gut, Gott sei Dank“, sagte ich. „Sie wissen ja, wer es ist: Thomas, Williams Terrace Nummer dreizehn.“
    „Ich weiß“, erwiderte er. „Mrs. Richards hat es mir gesagt. Ich gehe gleich hin.“
    Ein paar Minuten später erschien meine Wirtin, weiß wie ein Laken.
    „Alles in Ordnung mit Ihnen, mein Lieber?“ fragte sie, nach Atem ringend.
    „Mir geht es gut“, sagte ich und nahm sie in die Arme.
    „Mr. Secombe!“ hauchte sie. „Wir stehen auf der Türschwelle. Was sollen die Nachbarn denken?“
    In meinem Zimmer erklärte sie mir, daß sie Will Notizbuch auf dem Weg zur Polizeistation getroffen hatte.
    „Das traf sich günstig“, sagte sie. „Er war unterwegs, ehe ich mich umsah.“
    Ich erzählte ihr die ganze Geschichte von Eleanors Besuch über meinen Besuch in der Williams Terrace bis zu der Szene in meinem Zimmer.
    „Nun“, sagte meine Wirtin, „das habe ich schon immer gesagt. Mischen Sie sich niemals in einen Ehezwist ein. Das wird Ihre junge Dame auch sehr bald herausfinden.“
    Später am Abend machte ich mich auf den Weg zur Telefonzelle auf dem Marktplatz. Nachdem ich eine halbe Stunde gewartet hatte, kam ich zu meiner „jungen Dame“ durch.
    „Was ist passiert?“ fragte sie.
    „Das ist eine berechtigte Frage“, sagte ich mit einiger Heftigkeit.
    „Warum?“ fragte Eleanor gedämpft.
    „Nun, weil meine barmherzige Mission beinahe zu einem tätlichen Angriff gegen mich geführt hätte“, sagte ich.
    Am anderen Ende herrschte Schweigen.
    „Das tut mir leid“, murmelte sie. „Ich glaube, das sollten Sie mir besser erklären.“
    Als ich fertig war, rief sie: „Der Mann gehört in psychiatrische Behandlung. Und seine Frau auch, falls sie wirklich so eine Anschuldigung gemacht hat. Aber das stimmt vermutlich nicht.“
    „Wie sollte er sonst zu meinem Namen gekommen sein?“ rief ich.
    „Nun beruhigen Sie sich, mein Lieber“, sagte sie leise. „Vielleicht hat ihm eine dumme Nachbarin erzählt, daß sie Sie hat ins Haus gehen sehen; das würde für einen Mann in seinem Geisteszustand schon ausreichen.“
    „Jetzt, wo Sie es sagen“, sagte ich, „fällt mir ein, daß da zwei alte Damen waren, die mich aus dem Haus kommen sahen.“
    „Das könnte es sein“, erwiderte sie. „Hören Sie, ich bin entsetzt, daß ich Sie da hineinmanövriert habe. Ich mache es nächsten Dienstag wieder gut.“
    Ich hörte die Nachtigallen singen.
    „Ich kann es kaum erwarten“, sagte ich.
    „Bis dann“, hauchte sie und legte auf.
    Ich trat aus der Zelle und schwebte auf Wolke neun davon. Als ich die Mount Pleasant View Nummer dreizehn erreichte, befand ich mich immer noch auf derselben Himmelssphäre.
    „Sie haben wieder Farbe im Gesicht“, sagte Mrs. Richards. „Will Notizbuch war hier. Er kommt in einer halben Stunde wieder.“
    Der Wachtmeister war voller Sorge um mein Wohlergehen, als er eintraf.
    „Tut mir leid, daß Sie solchen Ärger hatten, Mr. Secombe“, dröhnte er. „Es ist nicht sehr angenehm, von einem solchen riesenhaften Schläger bedroht zu werden. Freilich glaube

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