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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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dachte, von hier aus sollte es nach Mozambique gehen.«
    Der Arzt rief, sie sollten die Luke der Kammer jetzt endlich schließen.
    »Schlechte Neuigkeiten, fürchte ich«, sagte Dahlgren. »Ihr Dad und Al werden im Pazifik vermisst.«
    Ehe die Worte richtig ankamen, wurde die schwere stählerne Luke geschlossen, und die Insassen der Kammer wurden luftdruckmäßig wieder in die Tiefen des Ozeans zurückbefördert.

50
    Dirk Pitt senior kam sich wie in einem Gruselkabinett vor.
    Von Stunde zu Stunde empfand er das stickige Gefängnis, das er mit seinen Leidensgenossen teilte, als bedrückender. Ein täglicher Anstieg der Außentemperatur hatte den Raum in einen erstickend heißen Backofen verwandelt. Um das Ganze noch zu verschlimmern, intensivierte die Hitze den fauligen Gestank, der von den eingekerkerten Männern und den beiden Leichen erzeugt wurde.
    Pitt verspürte einen nagenden Hunger, war jedoch gleichzeitig dankbar, dass man sie reichlich mit Trinkwasser versorgte. In regelmäßigen Abständen wurde die Lukentür geöffnet, und zwei bewaffnete Männer schoben Kartons mit Brot und anderen getrockneten Lebensmitteln aus der Bordküche herein. Die Gefangenen waren für den kurzen Frischluftnachschub mindestens ebenso dankbar wie für die Verpflegung.
    Pitt und das SWAT -Team hatten sich wegen eines Fluchtplans die Köpfe zerbrochen, aber Möglichkeiten dazu hatten sie praktisch keine. Der Lagerraum war vollkommen leergeräumt worden, so dass es nichts gab, womit sie sich aus ihrem Gefängnis hätten befreien können. Sie hatten schnell feststellen müssen, dass die verriegelte Lukentür rund um die Uhr bewacht wurde. Mehrfache Versuche, den Türgriff oder die Türangeln zu testen, hatten ein warnendes Klopfen mit einem Gewehrlauf auf der anderen Seite zur Folge. Immer wenn die Luke geöffnet wurde, um Lebensmittel und Wasser abzuliefern, hielten sich mindestens zwei mit Sturmgewehren bewaffnete Männer bereit, im Fall des Falles einzugreifen.
    Als er bemerkte, dass die trockenen Brötchen, die man ihnen als Verpflegung zuteilte, die Konsistenz von Granit hatten, schlug Giordino vor, sie zu benutzen, um die Wachen auszuschalten.
    Pitts Freund erholte sich schnell von seiner Schussverletzung, die aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen auch nicht die Spur einer Infektion zeigte. Nachdem er fast drei Tage lang so gut wie ununterbrochen durchgeschlafen hatte, war Giordino unternehmungslustig aufgewacht und gewann trotz der mageren Diät schon bald seine früheren Kräfte zurück.
    Während sich die meisten Männer widerspruchslos in ihr Gefangenenschicksal ergaben, verloren einige die Kontrolle über sich. Streitigkeiten brachen zwischen den Mannschaftsangehörigen der Adelaide aus, während ein anderer Mann einen hysterischen Anfall hatte. Pitt verspürte eine zwiespältige Dankbarkeit, als er bemerkte, dass die Maschinen des Schiffes gedrosselt wurden, weil man offenbar in geschützten Gewässern angekommen war.
    Seit seiner Gefangennahme hatte er die verstreichenden Stunden gezählt. Bei einer Reisegeschwindigkeit von sechzehn Knoten konnte die Adelaide nach seinen Berechnungen eine Strecke von fast viertausend Meilen zurückgelegt haben, womit sie sich irgendwo zwischen Alaska und Peru befinden mussten. Die hohen Temperaturen deuteten jedoch auf eine äquatornahe Region hin. Wenn das Schiff seinen südöstlichen Kurs beibehalten hatte, könnten sie irgendwo vor Süd-Mexiko oder Mittelamerika angekommen sein.
    Schon bald erhielt er eine Bestätigung für seine Vermutungen, nachdem das Schiff mehrmals angehalten hatte und wieder gestartet war, begleitet von typischen Hafengeräuschen. Es setzte sich wieder in Bewegung und war weitere drei Stunden unterwegs, bis es endgültig still lag. Kurz darauf wurden die Gefangenen aus ihrem Kerker geholt.
    Die Männer traten aus dem heißen und feuchten Lagerraum auf ein ebenso heißes und feuchtes Deck. Das Schiff hatte mit dem Heck zuerst an einem Pier angelegt und war auf drei Seiten von dichtem Dschungel umgeben. Nur ein kleiner blauer Streifen vor dem Bug zeigte, dass sie auf einem größeren Gewässer unterwegs gewesen waren und sich rückwärts in einen Nebenarm geschoben hatten, der kaum breit genug war, um den Frachter aufzunehmen.
    Das helle Licht des Morgens schmerzte ihnen in den Augen, aber Pitt musste feststellen, dass die Sonne nirgendwo zu sehen war.
    »Jemand scheint den Dschungel ganz besonders zu lieben«, sagte Giordino und deutete mit dem Zeigefinger

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