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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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duckte sich unter einen Farnwedel und hielt den Atem an, als ein Golfwagen, besetzt mit mehreren Wächtern, vorbeijagte. Sobald der Wagen außer Sicht war, rannte er über die Straße und suchte im Dickicht auf der gegenüberliegenden Seite Deckung.
    Nach nur wenigen Metern blieb er stehen. Unterhalb einer Felsleiste erschien ein See auf seinem Weg. Pitt erkannte erst jetzt, dass Bolckes Betrieb auf einer schmalen Halbinsel erbaut worden war. Seine Hoffnung auf eine erfolgreiche Flucht würde sich nur dann erfüllen, wenn er es schaffte, die Halbinsel unentdeckt in Richtung Festland zu überwinden und sich anschließend einen Weg durch das Land dahinter zu suchen.
    In der stickigen schwülen Luft mühsam nach Atem ringend, eilte er weiter und wurde nur dann langsamer, als ihm eine der Extraktionsanlagen den Weg versperrte. Während er sich dem einen Ende des Gebäudes näherte, entdeckte er einen Wächter, der das Gebäude umkreiste. Er warf sich auf den Boden und schlich aus dem Gebäude hinaus, dann erhob er sich und sprintete in den Dschungel hinein. Am Fuß eines kleinen Mahagonibaums ließ er sich zu Boden sinken, um sich auszuruhen.
    Aber seine Verschnaufpause wurde durch ein Geräusch beendet, das ihn auf die Füße und zum Weiterrennen trieb. Es war das durchdringende Gekläff von Wachhunden, die unaufhaltsam näher kamen.
    Pitt hatte mehrere Wächter mit Dobermännern und einen mit einem Deutschen Schäferhund gesehen, hatte sie jedoch aus seinem Bewusstsein verdrängt. Nun aber stellten sie außerhalb der Industrieanlage die größte Gefahr dar, die ihm drohte.
    Die Lautstärke ihres Kläffens verriet Pitt, dass sie nicht weiter entfernt waren als die Extraktionsanlage. Also konnte er hoffen, einen ausreichenden Vorsprung zu haben. Er musste einfach darauf vertrauen, dass sie keiner besonderen Witterung folgten.
    Aber seine nassen Fußabdrücke auf dem Kai hatten den Hunden einen ersten sicheren Hinweis gegeben, und sie hatten wahrscheinlich genug Witterung aufgenommen, um eine – seine – Spur verfolgen zu können. Die Hundeführer hatten zwei Tiere von der Leine gelassen, um ihn ungehindert zu jagen. Doch drei andere ließen sie angeleint und folgten deutlich langsamer, um sicherzugehen, dass sie die Spur nicht verloren.
    Pitt raffte sich widerwillig auf und rannte weiter. Stachlige Blätter und starre Äste zerkratzten ihm das Gesicht und zerrten an seiner Kleidung, während er sich seinen Weg suchte. Das ständige Bellen der Hunde scheuchte ihn weiter und vertrieb die Schmerzen aus seinem Bewusstsein. Die unzureichende Verpflegung der letzten Tage forderte ihren Tribut, als seine Kräfte nachließen und sich eine Ermüdung bemerkbar machte, mit der er so frühzeitig gar nicht gerechnet hatte. Aber Pitts mentale Kraft war ein Bollwerk, verhalf ihm zu einem unbeugsamen Willen und ließ ihn für Schmerz und Erschöpfung wenig anfällig werden.
    Doch selbst seine Willenskraft reichte nicht aus, um den Hunden zu entkommen, sie waren einfach zu schnell. Ihr unaufhörliches Gebell wurde stetig lauter und erinnerte ihn an eine Lokomotive, die sich einem Bahnhof nähert. Er hielt an und hob einen Knüppel auf, der an einem Ende eine scharfe Spitze bildete, dann eilte er zu einem freien Felsvorsprung zu seiner Linken, wo er sich dem Kampf stellen wollte. Er fand kaum die Zeit, sich umzudrehen, als plötzlich zwei große Dobermänner in vollem Lauf aus dem Dickicht hervorbrachen und ihn ansprangen.
    Pitt konnte den Knüppel nicht mehr wie einen Speer benutzen, um den ersten Hund aufzuspießen. Stattdessen musste er ihn als Abwehrwaffe einsetzen und schmetterte ihn gegen den Hals des Hundes, als dieser versuchte, ihm ein Ohr abzubeißen. Er schüttelte den Dobermann ab, doch der zweite Hund sprang in diesem Moment von hinten auf seine abgewandte Schulter. Pitt zog den Kopf ein, als eine Reihe scharfer Zähne nach seinem Hals schnappte.
    Pitt erwartete jeden Moment, dass sein Fleisch zerfetzt wurde, aber es kam nur zu einem schwachen Biss in seine Schulter – dann erschlaffte der Hund. Als er ihn vollends abschüttelte und zu Boden fallen ließ, sah Pitt einen leblosen Ausdruck in seinen Augen. Doch der erste Hund hatte sich bereits so weit erholt, dass er es erneut auf Pitts Halsschlagader abgesehen hatte. Als er absprang, hörte Pitt zwei dumpfe Laute und sah, wie auf der Brust des Hundes zwei rote Punkte erschienen. Die offene Schnauze klappte zu, als Pitt ihn mit dem Knüppel beiseitewischte und das Tier

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