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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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seinem Partner tot auf dem Felsboden Gesellschaft leistete.
    Pitt wusste, dass dies kein Akt göttlicher Vorsehung war, und so wirbelte er herum, um festzustellen, wer oder was dahintersteckte. Auf der Anhöhe nahm er im Gras eine Bewegung wahr und ging ein paar Schritte darauf zu, um nachzuschauen. Ein kleiner, schlanker Mann tauchte aus einem Gebüsch auf und kam ihm entgegen.
    Zhou trug Tarnkleidung und Kampfstiefel und hatte einen Buschhut tief ins Gesicht gezogen. In der Hand hielt er ein AK-47-Sturmgewehr, aus dessen Mündung sich die letzten Schwaden eines dünnen Rauchfadens hervorkräuselten. Er musterte Pitt mit steinerner Miene, dann ging er an ihm vorbei zu einem der Hunde. »Schnell in die Schlucht damit«, sagte er in gebrochenem Englisch.
    Er packte den Dobermann am Halsband und schleifte ihn über die Anhöhe. Auf der anderen Seite fiel der Berg steil in eine tiefe Schlucht ab. Ein kleiner Bach floss plätschernd auf dem Grund der Schlucht und verschwand stellenweise unter dichtem Farn. Zhou zog den Hundekadaver zum Rand des Abgrunds und rollte ihn über die Kante. Der Kadaver purzelte über den Abhang und wurde von einem dichten Farnteppich schnell verschluckt.
    Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, schnappte sich Pitt den zweiten Dobermann und wiederholte Zhous Entsorgungsaktion. Dann folgte er dem chinesischen Agenten zu einem provisorischen Lager, das zwischen den Büschen auf dem Berghang versteckt war.
    »Was tun Sie hier?«, fragte Pitt und horchte auf das Bellen der restlichen Hunde.
    »Sagen wir einfach, ich gehe Geschäften nach«, erwiderte Zhou, nahm einen Laptop von einem Baumstumpf, klappte ihn zu und verstaute ihn in einem Rucksack. Aber ehe der Bildschirm erlosch, konnte Pitt erkennen, was darauf dargestellt wurde: ein Schachmuster aus Videobildern, die Bereiche von Bolckes Industrieanlage zeigten. Der Agent hatte winzige drahtlose Überwachungskameras rund um die Anlage installiert, um sämtliche Aktivitäten und alle Bewegungen der Wachmannschaften aufzuzeichnen.
    »Sie müssen verschwinden«, sagte Zhou. Er beeilte sich, sein Lager abzubrechen, rollte die Matratze zusammen und stopfte sie mitsamt Moskitonetz in den Rucksack.
    Ein zweiter großer Rucksack stand offen neben Pitts Füßen. Darin konnte er mehrere Pakete elektronischer Zündkapseln neben den Paketen eines rötlichen lehmartigen Materials erkennen, das in Klarsichtfolie eingewickelt war. Pitt war an genug Unterwassersprengungen beteiligt gewesen, um zu wissen, dass es sich bei dem rötlichen Material um Semtex-Plastiksprengstoff handelte.
    Zhou reichte Pitt einen Proteinriegel und eine Feldflasche aus seinem Rucksack, ehe er ihn sich auf den Rücken schwang. Dann verstreute er Laub auf dem zusammengedrückten Gras, in dem er in der vorangegangenen Nacht geschlafen hatte. Schließlich schulterte er auch den zweiten Rucksack und musterte Pitt wachsam, als er bemerkte, dass der Rucksack offen stand.
    »Gehen Sie«, sagte er zu Pitt. »Sie sind weniger als zehn Minuten hinter Ihnen.«
    »Wann sprengen Sie den Betrieb?«, fragte Pitt.
    Zhou starrte Pitt ausdruckslos an. Die Amerikaner wurden von jeher als Feinde betrachtet. Aber er empfand Bewunderung für diesen Mann, nachdem er den größten Teil seiner Flucht mit Hilfe sei ner versteckten Videokameras beobachtet hatte. Auch wenn er in China Arbeitslager kannte, fühlte er sich von Bolckes verstecktem Sklavenbetrieb abgestoßen.
    »In genau vierundzwanzig Stunden«, sagte er.
    »Und die Gefangenen?«
    Zhou zuckte die Achseln und richtete dann seine Kalaschnikow wie zufällig auf Pitt.
    »Es wird Zeit zu gehen. Sie nach Westen, ich nach Osten.« Er deutete in den Dschungel. »Folgen Sie mir nicht.«
    Pitt blickte in Zhous ausdrucksloses Gesicht und seine schwarzen Augen, in denen eine versteckte Intelligenz und Barmherzigkeit nur vage zu erahnen waren.
    »Danke«, sagte Pitt.
    Zhou nickte, machte kehrt und verschwand zwischen den Büschen.

60
    Yaeger hockte noch immer vor seinem XXL -Videoschirm, als Gunn zu einem Update hereinkam. Im Gegensatz zu Yaegers lässiger Aufmachung trug der Stellvertretende Direktor der NUMA Sportsakko und Krawatte.
    »Was spricht man denn im Kreis der Anzugträger?«, fragte Yaeger.
    »Ich wurde zu einem Meeting mit dem Vizepräsidenten gerufen. Er möchte wissen, wie weit die Suche nach Pitt und Giordino gediehen ist.«
    Yaeger schüttelte den Kopf. »Sämtliche Such- und Rettungsaktionen sind bisher vergeblich gewesen. Außerdem hat uns die

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