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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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streckte die Hand nach der Werkbank neben ihm aus, fuhr damit über ihre Oberfläche und hoffte, eine Waffe zu finden. Er ignorierte einige lose Drähte, stieß mit den Fingern gegen ein Werkzeug – eine kleine Nadelzange – und ließ es in seiner Hand verschwinden.
    »Ich glaube, ich hab’s geschafft«, sagte Ann. Der Computer fuhr hoch, und sie drehte den Bildschirm zu Pitt hinüber, so dass der Raum in einen grünlichen Schimmer getaucht wurde. Der matte Lichtschein reichte gerade bis zur Tür, die in diesem Moment aufgestoßen wurde. Zwei Eindringlinge platzten herein und blieben abrupt stehen, um sich zu orientieren.
    Pitt sah, dass beide zwar ziemlich klein, aber muskulös waren. Sie trugen schwarze Kleidung, und ihre Augen versteckten sich hinter Nachtsichtbrillen. Sie hielten Glocks auf Armeslänge vor sich und schwenkten sie gewohnheitsmäßig herum, bis sie ihre Aufmerksamkeit auf Ann Bennett und Pitt konzentrierten.
    »Nicht bewegen!«, rief der Erste der beiden mit spanischem Akzent, offenbar der Anführer.
    Er holte eine Taschenlampe hervor und richtete sie auf sie. Ann musste blinzeln, als der Lichtstrahl auf ihrem Gesicht verharrte.
    Der Mann kam näher und hielt die Waffe auf Pitt gerichtet. »Zurück an die Wand«, befahl er und leuchtete ihm den Weg.
    Ann griff nach ihren Krücken und humpelte zu Pitt hinüber, dann zogen sich beide zur Wand zurück. Eine Tür in der Wand führte in den Garten hinter dem Haus. Pitt schob Ann sanft näher an sie heran, während der Mann mit der Pistole seinen Partner rief. Der zweite Mann kam herbei, baute sich vor Ann und Pitt auf und hielt sie mit seiner Pistole in Schach. Der andere Mann steckte seine Glock in ein Holster, schob die Nachtsichtbrille hoch und benutzte die Taschenlampe, um das Labor zu durchsuchen.
    Pitt erkannte, dass er dabei gründlich vorging und offenbar genau wusste, wonach er Ausschau hielt. Er begann damit, die Laptops und die Notizbücher, die Ann gefunden hatte, zu inspizieren und kämmte danach das restliche Labor durch. Es dauerte fast zehn Minuten, ehe er zum Schreibtisch zurückkehrte und die Gegenstände aussortierte, die er mitnehmen wollte. Er fand eine leere Plastiktonne, die er mit Heilands Aufzeichnungen und Notizbüchern vollstopfte.
    Ann drängte sich dicht an Pitt heran und konnte kaum fassen, dass sie schon zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen in eine Pistolenmündung blickte. Zorn verdrängte ihre Angst, als sie mit ansehen musste, wie Heilands Arbeit vor ihren Augen gestohlen wurde. Der Dieb leerte die Schreibtischschubladen, kippte ihren Inhalt in die Tonne und packte die beiden Laptops obenauf.
    »Bist du fertig?«, fragte der Mann, der Pitt und Ann bewachte.
    »Fast.« Der andere Mann musterte Ann und Pitt verärgert. »Behalt sie im Auge, bis ich wieder zurück bin.«
    Er lud sich die Tonne auf die Schulter und durchquerte mit Hilfe seiner Taschenlampe das Labor.
    Ein paar Sekunden nachdem er das Labor verlassen hatte, rief der Wächter nach ihm, erhielt jedoch keine Antwort.
    Pitt konnte hören, wie der Eindringling durch das Haus ging und es durch die Vordertür verließ. Er brauchte keine hellseherischen Fähigkeiten, um zu wissen, dass seine Rückkehr nichts Gutes bedeuten würde.
    Ohne das Licht der Taschenlampe und der Computer war es in der Garage wieder stockdunkel. Zu dunkel, erkannte Pitt plötzlich, und Hoffnung keimte in ihm auf. Die Nachtsichtbrille ihres Bewachers brauchte irgendeine Form von Licht, um ihre Wirkung überhaupt zu entfalten, selbst wenn es nur ein mattes Sternefunkeln war. Deshalb hatte der Wächter auch nach seinem Partner gerufen – weil er nichts mehr sehen konnte.
    Pitts Theorie fand ihre Bestätigung, als er hörte, wie der Reißverschluss an der Jacke des Wächters aufgezogen wurde. Er wollte seine eigene Taschenlampe hervorholen. Dazu ließ Pitt es jedoch nicht kommen.
    Er entriss Ann eine ihrer Krücken, verwandelte sie in einen Rammbock, indem er sie umdrehte, und griff an. Er konnte nur hoffen, dass der Wächter dort stehen geblieben war, wo sein Partner ihn verlassen hatte, nämlich keine zwei Meter direkt vor Pitt.
    Während er nach der Lampe angelte, hatte der Wächter die Pistolenhand sinken lassen und wurde völlig überrumpelt, als der mit einem Gummistopfen überzogene Fuß der Krücke gegen sein Brustbein prallte. Die unerwartete Attacke schleuderte ihn nach hinten und ließ ihn auf Heilands Schreibtisch fallen. Er schwang die Pistole herum und feuerte mehrere

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