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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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fallen. »Es war genauso wie beschrieben.«
    Sie schloss die Tür auf, trat ein und suchte einen Schalter. Pitt folgte ihr, während sie eine Reihe Deckenspotlights anknipste, die das Innere des Hauses erhellten. Die altmodische Inneneinrichtung war im Laufe der Jahre geschmackvoll modernisiert worden. In der Küche funkelten Edelstahlarmaturen und Arbeitsplatten aus Granit, während das Wohnzimmer mit einem großen Flachbildfernseher aufwartete. Ein Paar ausgestopfter Forellen hing neben einer alten Fliegenrute über dem aus Natursteinen gemauerten Kamin, einer Ode an eine der langjährigen Liebhabereien des Eigentümers.
    Sich voller Unbehagen im Refugium des Toten bewegend, humpelte Ann Bennett auf der Suche nach einem Büro oder einer Werk statt eilig durch das Haus. Alles, was sie fand, waren vier große Schlafzimmer.
    »Bleibt nur zu hoffen, dass uns die Garage weiterhilft.« Sie blickte zu einer Tür am Ende des Korridors.
    Pitt folgte Ann, nachdem sie die Tür geöffnet und das Licht eingeschaltet hatte. Der Anblick, der sich ihnen bot, war für beide eine Überraschung.
    Obgleich sie erwartet hatten, so etwas wie eine Werkstatt zu finden, hätten sie niemals damit gerechnet, mitten in den Wäldern Idahos auf ein hochmodernes Forschungslabor zu stoßen. Die Garage sah aus, als sei sie direkt aus dem Herzen des Silicon Valley an diesen See verlegt worden. Die hellen Leuchtkörper an der Decke erhellten einen fleckenlos weißen Raum mit Arbeitstischen aus Edelstahl. Regale voller elektronischer Testgeräte standen an einer Wand; eine Ecke des Raums war als Fertigungsstation eingerichtet. Ein lan ges, schmales mit Wasser gefülltes Becken zur Untersuchung des Strömungsverhaltens verschiedener Schiffsrumpfformen und zum Testen von Antriebssystemen erstreckte sich fast über die gesamte Länge des Gebäudes. Doch der Raum war nicht nur für die Arbeit reserviert worden, stellte Pitt fest. In einer Ecke stand ein Flipperautomat aus den 1950er Jahren neben einer kompliziert erscheinenden Espressomaschine.
    »Volltreffer«, sagte er.
    Ann humpelte quer durch den Raum zu einem großen Schreibtisch, neben dem zwei Polstersessel standen. Zwei Laptop-Computer lagen aufgeklappt neben mehreren Notizbüchern und Stapeln von Konstruktionszeichnungen. Ann griff nach einem der Notizbücher und las ein paar Zeilen der handschriftlichen Einträge.
    »Dies hier wurde erst vor ein paar Tagen notiert«, sagte sie. »Er beschreibt eine Serie erfolgreicher Tests des ›SM‹ im See sowie seine Pläne für einen letzten Probelauf im Meer vor San Diego.«
    »SM. Damit dürfte die Slippery Mumm gemeint sein.«
    »Gott sei Dank. Offenbar sind seine Notizen und Arbeitsunterlagen vollständig. Die Pläne sind nicht verschüttgegangen.«
    Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sämtliches Licht im Haus erlosch und durch absolute Schwärze ersetzt wurde.

23
    Die beiden Männer hatten kurz vor dem Ferienhaus angehalten, als sie einen Wagen in der Zufahrt hatten stehen sehen. Der Fahrer öffnete den Kofferraum, und jeder von ihnen nahm eine Glock Halbautomatik sowie eine Nachtsichtbrille heraus. Die Dunkelheit hüllte den Bergsee mittlerweile vollkommen ein, und die mondlose Nacht bot wenig Licht.
    Mit routinierter Heimlichkeit untersuchten sie die Außenwände der Ferienhütte und lokalisierten den elektrischen Sicherungskasten. Nachdem sie seinen Deckel aufgehebelt hatten, identifizierte einer der beiden den Hauptschalter, legte ihn um und trennte damit das Haus vom Stromnetz.
    Innerhalb des fensterlosen Labors wurde es so dunkel wie in einem Grubenschacht um Mitternacht. Ann Bennett atmete zischend ein. »Wie toll, dass ausgerechnet jetzt, wo wir hier sind, der Strom ausfällt«, sagte sie mit einem nervösen Kieksen in der Stimme.
    »Vielleicht ist es nur eine kleine Schwankung im Netz«, sagte Pitt. »Bleiben Sie einen Moment lang stehen, damit Sie nicht stolpern und hinfallen.«
    Während sie abwarteten, wurde Pitt plötzlich von einer unguten Vorahnung heimgesucht. »Versuchen Sie doch mal, den Laptop einzuschalten, damit wir ein bisschen Licht haben«, sagte er. »Sein Akku dürfte noch halbwegs geladen sein.«
    »Gute Idee.« Ann legte das Notizbuch beiseite und tastete den Schreibtisch auf der Suche nach einem der Laptops ab. Sie fand einen, tippte auf mehrere Tasten und hoffte, auf diese Weise den Ein- und Ausschalter zu finden.
    Im Haus hörte Pitt die Bodenbretter in der Eingangshalle knarren. Sie waren nicht allein. Er

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