Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)
schüttelte den Kopf. »Das waren doch nur geringfügige Änderungen, die schon längst hätten vorgenommen werden müssen. Aber mal ernsthaft, falls es irgendwelche Ketten gibt, mit denen ich bei der Homeland Security rasseln kann, um Ihnen bei Ihrem Fall zu helfen, dann geben Sie bitte Laut.«
»Vielen Dank. Wir haben die Unterstützung des Vizepräsidenten und auch des Weißen Hauses, daher denke ich, dass unsere Hilfsquellen ausreichen. Wir brauchen nur einen entscheidenden Durchbruch, um dahinterzukommen, wer diese Leute sind.«
Ein Kellner erschien an ihrem Tisch, und jeder von ihnen bestellte ein Currygericht. Pitt fügte noch eine Flasche Saint Clair Sauvignon Blanc aus Neuseeland hinzu.
»Wie lange sind Sie schon verheiratet?«, fragte Ann Bennett.
»Erst ein paar Jahre«, antwortete Loren. »Da wir beide ziemlich häufig auf Reisen sind, kommen wir uns häufig wie Schiffe vor, die einander während der Nacht passieren. Aber wir tun alles, damit es funktioniert.«
»Der Trick«, sagte Pitt, »besteht darin, darauf zu achten, dass die Schiffe nicht regelmäßig kollidieren.«
Loren schaute Ann fragend an. »Gibt es jemanden in Ihrem Leben?«
»Nein, ich habe zurzeit das große Glück, ungebunden zu sein.«
Die Vorspeisen wurden gebracht, alle stark genug gewürzt, um eine zweite Flasche Wein kommen zu lassen.
»Das Krabbencurry ätzt mir glatt die Zunge weg, aber ich kann nicht genug davon bekommen«, sagte Ann. »Es ist absolut köstlich.«
Später entschuldigte sich Ann, um die Toilette aufzusuchen. Sobald sie sich außer Hörweite befand, beugte sich Loren zu Pitt hinüber. »Die Kleine hat eine Menge für dich übrig.«
»Kann ich etwas dafür, dass sie, was Männer betrifft, einen guten Geschmack hat?«, fragte er mit einem Grinsen.
»Nein, aber wenn du auf irgendwelche dummen Gedanken kommen solltest, schneide ich dir die Milz mit einem rostigen Buttermesser heraus.«
Pitt lachte und gab Loren einen langen Kuss.
»Keine Sorge. Ich hänge an meiner Milz – und möchte, dass sie mir auf ewig erhalten bleibt.«
Als Ann Bennett zurückkehrte, bestellten sie zum Nachtisch ein Sorbet. Sie ließen es sich genussvoll auf der Zunge zergehen, dann holte Pitt einen silberfarbenen Stein aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch.
»Nur ein Klunker und keine zwei?«, fragte Loren.
»Es ist ein Souvenir aus Chile«, sagte Pitt. »Ich glaube, es könnte etwas mit Heilands Fall zu tun haben.«
»Was genau ist das?«, wollte Ann Bennett wissen.
»Einer unserer NUMA -Geologen identifizierte es als ein Mineral namens Monazit. Ich fand es an Bord eines verlassenen Frachters, der mit hoher Fahrt Kurs auf Valparaiso nahm.«
»Ich habe davon gehört«, sagte Ann. »Sie haben den Frachter abgelenkt und verhindert, dass er mit einem Kreuzfahrtschiff zusammenstieß, das mit Passagieren voll besetzt war.«
»Mehr oder weniger«, sagte Dirk Pitt. »Das Rätsel ist jedoch: Was geschah mit der Schiffsbesatzung? Und warum ist das Schiff tausende Meilen vom Kurs abgekommen?«
»Wurde es entführt?«
»Es war ein Schüttgutfrachter und hatte vermutlich Bauxit aus einer Mine in Australien geladen. Allem Anschein nach war die Ladung nur von bescheidenem Wert. Wir haben festgestellt, dass von den fünf Laderäumen des Schiffes drei Bauxit enthielten und die beiden hinteren leer waren.« Pitt nahm den Stein vom Tisch hoch. »Dieser Brocken lag in einem der leeren Frachträume.«
»Meinen Sie, das Monazit wurde aus dem Schiff gestohlen?«, fragte Ann.
»Genau das meine ich.«
»Weshalb sollte jemand daran interessiert sein und nicht am Bauxit?«, wollte Loren wissen.
»Ich habe die Gesteinsprobe analysieren lassen, und das Ergebnis war ziemlich interessant. Dieses Monazit enthält eine hohe Konzentration Neodym und Lanthan.«
Loren lächelte. »Das klingt ja fast wie eine gefährliche Krankheit.«
»Es handelt sich dabei um zwei von insgesamt siebzehn Elementen, die man auch als Metalle Seltener Erden kennt. Mehrere davon werden industriell verarbeitet und sind außerordentlich gefragt.«
»Natürlich«, erinnerte sich Loren. »Wir haben mal im Kongress eine Anhörung über den begrenzten Vorrat an Seltenerdelementen veranstaltet. Sie kommen in einer großen Anzahl von Hightech- Produkten zur Anwendung, unter anderem in Hybridautos und Windkraftanlagen.«
»Und in einigen wichtigen Verteidigungstechnologien auch«, fügte Pitt hinzu.
»Soweit ich mich erinnere«, sagte Loren Pitt, »ist China der
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