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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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wird von der staatlichen Firma durchgeführt, die Yaos und meinen Lohn bezahlt«, sagte er. »Erst nach dem Zertrümmern greifen dann auch noch andere Hände in den Topf und sichern sich ihren Anteil.«
    »Wessen Hände sind das?«
    Yao setzte das Glas hart auf den Tisch. »Du stellst eine Menge Fragen, Tsen.«
    Zhou deutete eine Verbeugung an. »Ich suche nur einen Job.«
    »Yao ist in diesem Punkt ein wenig empfindlich, weil sein Cousin einen Lastwagen für diese Leute fährt.«
    »Und wie läuft das Ganze ab?«
    »Ich vermute, sie haben einige Lkw-Fahrer der Mine auf der Lohnliste«, sagte Wen. »Nachts holen sich ein paar von den Lastwagen, die das Roherz zum Zerkleinerer schaffen, eine Ladung des zerkleinerten Gesteins und deponieren sie in einem abgelegenen Teil des Minengeländes. Dann kommen Jiang und seine private Lkw-Flotte und transportieren alles ab. Hey, da ist er ja.« Wen winkte einem untersetzten, graugesichtigen Mann, der soeben die Bar betreten hatte. Er stolzierte mit betont arroganter Haltung durch den Gastraum.
    »Jiang, ich erzähle gerade meinem Freund, wie du das heiße Erz aus der Mine holst.«
    Jiang schmetterte eine Hand seitlich gegen Wens Kopf, so dass der junge Mann beinahe von seinem Stuhl kippte. »Du musst endlich mal mit deinem Gequatsche aufhören, Wen, sonst reißen sie dir am Ende noch die Zunge heraus. Du bist schlimmer als ein altes Waschweib.« Er musterte Zhou von Kopf bis Fuß, dann schaute er seinen Cousin Yao an. Der große Mann schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    Jiang kam um den Tisch herum und blieb dicht vor Zhou stehen. Plötzlich griff er nach unten, packte Zhous Kragen und hievte den Spion auf die Füße.
    Zhou ließ die Arme an den Seiten herabhängen und lächelte unschuldig.
    »Wer bist du?«, fragte Jiang, während sein Gesicht nur wenige Millimeter von Zhous entfernt war.
    »Ich heiße Tsen und bin ein Bauer aus Baotou. Und jetzt nenn mir deinen Namen.«
    In Jiangs Augen loderte der Zorn über diese Dreistigkeit auf. »Hör gut zu, Bauer.« Er packte Zhous Kragen fester. »Wenn du jemals wieder aus eigener Kraft nach Bayan Obo zurückkehren willst, dann empfehle ich dir, so zu tun, als seiest du niemals hier gewesen. Du hast niemanden gesehen und mit niemandem geredet. Hast du verstanden?«
    Jiangs Atem roch nach Rauch und Knoblauch, aber Zhou zuckte nicht zurück. Mit einem freundlichen Grinsen nickte er Jiang zu. »Natürlich. Aber wenn ich niemals hier war, dann habe ich auch keine achtzig Yuan für Getränke mit deinen Freunden ausgegeben.« Er hielt die Hand auf, als warte er auf eine Rückzahlung.
    Jiangs Gesicht rötete sich. »Betritt diese Bar nie wieder. Und jetzt verschwinde.«
    Er ließ Zhous Kragen los, damit er seine Drohung mit der Faust unterstreichen konnte, aber er stand zu dicht vor seinem Gegner, um zuzuschlagen, daher machte er einen Schritt zurück.
    Zhou hatte diese Aktion vorausgesehen und hakte einen Fuß hinter Jiangs und stellte dem Lkw-Fahrer auf diese Art und Weise ein Bein. Jiang stolperte, schlug jedoch trotzdem mit der Rechten zu, während er nach hinten kippte. Zhou pendelte nach links, fing den Schlag mit der Schulter auf und revanchierte sich, indem er Jiangs Oberkörper einen Stoß versetzte. Jiang verlor seinen sicheren Stand und fiel nach hinten.
    Zhou packte ihn, schob ihn zum Tisch zurück, mit dessen Kante Jiangs Kopf unsanft Bekanntschaft machte. Der Mann sackte wie ein gefällter Baum zu Boden und blieb reglos liegen.
    Als er sah, wie sein Cousin außer Gefecht gesetzt wurde, sprang Yao auf und versuchte Zhou mit seinen Armen zu umschlingen.
    Der kleinere und weitaus nüchternere Zhou schlängelte sich geschickt weg, dann versetzte er Yaos Knie einen harten Tritt. Der große Mann geriet ins Wanken, so dass Zhou weitere blitzschnelle Treffer an seinem Kopf landen konnte. Ein letzter Schlag traf seine Kehle. Yao drehte sich halb weg, sackte auf die Knie und umklammerte seinen Hals, weil er fälschlicherweise glaubte, jeden Moment zu ersticken.
    In der Bar wurde es totenstill, alle Blicke richteten sich auf Zhou. Sich derart in den Vordergrund zu spielen mochte zwar töricht sein, aber es gab eben Situationen, in denen er sich nicht zurückhalten konnte.
    »Keine Schlägerei!«, rief der Barkeeper. Allerdings war er viel zu sehr damit beschäftigt, seine Gäste mit Getränken zu versorgen, um einen der Streithähne hinauszuwerfen.
    Zhou nickte ihm zu, dann nahm er sein Glas baijiu lässig vom Tisch und trank einen

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