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Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition)

Titel: Unterdruck: Ein Dirk-Pitt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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besiedelte Stadt Baotou erreichten und nach Osten schwenkten, wurde er jedoch eines Besseren belehrt.
    Der Konvoi fuhr auf den verkehrsreichen Jingzhang Expressway auf, der nach Peking führte. Außerhalb der Hauptstadt hielten sie im Vorort Changpin an, während die Abenddämmerung hereinbrach. Ein leichter Wind war aufgekommen und wehte ihnen Sand aus der Wüste Gobi entgegen. Zhou wickelte sich einen Schal, den er in Jiangs Jackentasche gefunden hatte, um den Kopf, wandte den anderen Fahrern den Rücken zu und streckte die Beine aus, während die Lastwagen aufgetankt wurden.
    Langsam setzten die Trucks ihre Fahrt fort und kämpften sich durch den zunehmenden Stadtverkehr. Sie rollten durch die westlichen Bezirke Pekings, um den schlimmsten Staus auszuweichen, und folgten dann einer südöstlichen Route. Sie brauchten fast zwei Stunden bis zur Hafenstadt Tianjin. Dort leitete Xao den Konvoi durch ein Straßenlabyrinth ins Zentrum des Frachthafens.
    Schließlich gelangten sie zu einem alten Lagerhaus und bogen in eine Nebengasse ein. Zwei Männer tauchten aus dem Dunkel auf und nahmen einen mit Geld gefüllten Stoffsack entgegen, den Xao aus dem Seitenfenster reichte. Ein Tor schwang am Ende der Gasse auf, und die Lastwagen rumpelten hindurch und in ein höhlenartiges Lagerhaus hinein, das sich am anderen Ende zu einem Pier öffnete. Die Trucks rollten durch das Gebäude und stoppten neben einem mittelgroßen Frachter, dessen Lampen den Pier erhellten.
    Ein Förderbandsystem erstreckte sich vom Pier aus zu einem offenen Laderaum auf dem Schiff, und Xao setzte seinen Lastwagen rückwärts an das Ende des Förderbands. Arbeiter erschienen und begannen, die Erzladung vom Lastwagen auf das Förderband zu schaufeln. Zhou, der die Aktivitäten vom Ende der Lastwagenschlange aus beobachtete, entschied, dass er nun genug gesehen hatte. Er schlüpfte aus dem Führerhaus und schlich zum Heck seines Lastwagens.
    Ein Offizier des Frachters, der auf dem Pier die Schiffsleinen kontrollierte, schaute zu Zhou hinüber. Indem Zhou blitzschnell in die Rolle eines müden, erschöpften Lkw-Fahrers schlüpfte, streckte er sich und reckte gähnend die Arme, während er zu dem Schiffsoffizier hinüberging.
    »Guten Abend«, sagte er und deutete eine Verbeugung an. »Wirklich ein schönes Schiff.«
    »Die Graz ist alt und müde, aber sie dampft immer noch wie ein kräftiger Ochse über den Ozean.«
    »Wohin geht die Fahrt?«
    »Wir tauschen unsere Ladung in Shanghai, dann dampfen wir weiter nach Singapur.«
    Er betrachtete Zhou eingehend im Licht der Schiffslampen und bemerkte einen roten Streifen an seinem Jackenärmel.
    »Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«
    Zhou warf einen kurzen Blick auf den Blutfleck und grinste.
    »Getriebeöl. Ich habe beim Nachgießen ein wenig verschüttet.«
    Zhou sah, dass Xaos Truck vollständig entladen war und der nächste Lastwagen in der Warteschlange anfuhr, um seinen Platz einzunehmen. Er nickte dem Offizier zu und lächelte. »Gute Reise«, sagte er, wandte dem Pier und dem Schiff den Rücken zu und entfernte sich.
    Der Schiffsoffizier musterte ihn misstrauisch. »Was ist mit Ihrem Lastwagen?«
    Zhou ignorierte die Frage und schlenderte weiter über den Pier, bis ihn die nächtliche Dunkelheit verschluckt hatte.

34
    Der Antriebsmotor der Sea Arrow sah aus wie eine Stretchlimousine, die in einem überdimensionierten Lkw-Reifen steckengeblieben war. Der Teil, der Ähnlichkeiten mit einer Limousine hatte, war eigentlich ein rechteckiges Gehäuse, das Wasser ansaugte und durch drei kardanisch aufgehängte Düsen im hinteren Abschnitt wieder ausstieß. Dicht davor, in der Mitte des Motors, enthielt ein ringförmiges Gebilde, das an einen übergroßen Donut erinnerte, die ausgeklügelte Druckstrahlwasserpumpe, die dem U-Boot zu seiner hohen Geschwindigkeit verhalf. Der gesamte Motor war mit einer extrem glatten schwarzen Substanz beschichtet, die eine wasserabweisende Wirkung hatte und dem gesamten Apparat ein kaltes, futuristisches Aussehen verlieh.
    Das Licht hoher Deckenlampen brach sich grell an dem Prototyp des Antriebsmotors, als ihn der Kran von den Bodenstützen anhob und auf einen großen Flachbettauflieger abließ. Eine Kompanie Arbeiter sicherte ihn mit Stahlseilen und bedeckte ihn mit einer Segeltuchplane. Die Zugmaschine einer Firma, die auf Schwertransporte spezialisiert war, wurde rückwärts in die Halle dirigiert und an den Auflieger gekuppelt.
    Es war halb sechs Uhr morgens, als der

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