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Unterholz: Alpenkrimi (German Edition)

Unterholz: Alpenkrimi (German Edition)

Titel: Unterholz: Alpenkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Maurer
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aus nicht erkennen.«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Nicole, »Ich rufe Ostler an und frage ihn, wer hier mit Hubschraubern rumfliegen darf. So, wie ich den Ort kenne, gibt es eine Menge von Möglichkeiten. Vielleicht können wir den, den wir dort oben sehen, gleich zuordnen.«
    Nicole klappte ihr Handy auf.
    »Oh, Ostler hat mir eine Zeichnung geschickt. Eine Karikatur von der Äbtissin. Aber was soll das? Soll das witzig sein? Ein Bild der Äbtissin haben wir ja schon, und ein wesentlich besseres dazu. Sie hat uns doch freundlicherweise ihr Passfoto zur Verfügung gestellt.«
    Nicole wählte Ostlers Nummer.
    »Psst! Moment mal! Ich höre die Stimme von Stengele«, rief Maria. »Lassen Sie uns aussteigen und sehen, was da los ist!«
    Sie stoppten das quietschende Gefährt und sprangen aus dem vergitterten Karren.

    »Sie ist uns endgültig entkommen«, sagte Hölleisen wütend. »Wir haben uns übertölpeln lassen. Wir stehen hier im dichten Wald, zurück zur Wolzmüller-Alm dauert es bestimmt eine Stunde, nach unten – ich weiß gar nicht, ob es da einen Weg gibt. Und mit einem Polizeihubschrauber können wir uns hier auch nicht abholen lassen.«
    Stengele schüttelte erregt den Kopf.
    »Aber Hölleisen, damit ist sie doch noch nicht entkommen! Die Umklammerung des Talkessels, die wir aufgebaut haben, ist noch intakt. Die Frau kann nicht einfach hinausspazieren! Ich bin der Meinung, dass unsere Hetzjagd durchaus etwas gebracht hat. Sie hatte bestimmt einen festen Plan, jetzt muss sie improvisieren, und beim Improvisieren macht man Fehler. Und die Zeit läuft ihr davon. Wir sind ihr ganz nahe gekommen – noch einmal will sie das sicherlich nicht erleben.«
    Winkend und rufend näherten sich Maria und Nicole. Hölleisen erzählte, warum sie hier festsaßen und auf welche Weise ihnen die Äbtissin entkommen war.
    »Und wie geht es jetzt weiter?«, fragte Maria.
    »Hier sollten wir jedenfalls nicht stehenbleiben«, entschied Jennerwein. »Wir steigen nach unten ab. In einer halben Stunde müssten wir bei diesem Seehotel am Stürfelsee sein. Wie heißt der Schuppen noch mal?«
    » Zum Alten Sägewerk «, sagte Hölleisen.

    Sie stapften los. Die Stimmung war gereizt. Alle waren wütend wegen der misslungenen Aktion.
    »Stengele, ich will Ihre Meinung hören«, sagte Jennerwein. »Die Äbtissin kennt sich vermutlich bezüglich der Lage der einzelnen Holzriesen besser aus als wir. Sie hat sich vorbereitet. Was aber könnte ihr Ziel sein?«
    »Diese Riesen führen immer ans Wasser, deshalb sind sie ja gebaut worden. Allerdings gibt es Dutzende von Möglichkeiten: die Loisach, die Partnach, einige Seen. Die Äbtissin könnte sogar hinüber nach Österreich gelangt sein. Alle Stellen können wir nicht überprüfen, dazu haben wir zu wenig Leute.«
    »Was würden Sie machen, wenn Sie raus aus dem Ort wollten?«
    »Ich würde nach wie vor zum Krankenhaus gehen. Sie wissen schon: großes Gewirr, viele verschiedene Leute, Geschrei, Gefühlsausbrüche, Hektik. Hubschrauber landen und fliegen weg, Krankenwagen kommen und fahren –«
    »Gut«, sagte Jennerwein. »Die Zeit drängt. Wir haben bloß noch einen Mann im Kurort, das ist Ostler. Rufen Sie ihn an, er soll sofort ins Krankenhaus fahren und alle diese Fluchtmöglichkeiten prüfen, von denen Sie geredet haben. Was hat aber Priorität? Auf was soll er Ihrer Meinung nach besonders achten?«
    »Ich tippe auf den Hubschrauber.«
    »Gut, dann sagen Sie ihm das. Er hat alle Freiheiten. Er kann den Hubschrauberverkehr notfalls auch einstellen.«
    Stengele wählte Ostlers Nummer.
    »Die Idee von Ihnen beiden fand ich auch sehr gut«, sagte Jennerwein, zu den Frauen gewandt. »Die Hummel dort oben zum Beispiel gefällt mir ganz und gar nicht.«
    Schon wieder war ein Helikopter über ihnen zu sehen.
    »Ich habe mir von Ostler eine Liste simsen lassen«, sagte Nicole. »Da steht drauf, wer alles einen Hubschrauber haben darf.«

58
Immer bei Föhnlage ist in den Alpen Hochsaison! Das Niederträchtige daran ist, dass ausgerechnet diejenigen Oberwasser bekommen, die ihr Unterholz für das Grillfest schon gesammelt haben.
Eselsbrücke für die nuklear-relevante chemische Verbindung F 3 HN 3 O 2 U (F: Fluor, H: Wasserstoff, N: Stickstoff, O: Sauerstoff und U: Uran)
    Hubschrauber gab es mehr als genug im Kurort. Das Technische Hilfswerk besaß einen, die amerikanische Foreign Ski Patrol, der Bundesgrenzschutz, der Malteser Hilfsdienst, das Bayerische Rote Kreuz – von den

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