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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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zufrieden.
    „Wie geht es Sabrina?“, fragte Kevin ungeduldig.
    „Gut, sehr gut, aber das kannst du sie ja selbst fragen. Nur momentan ist das nicht möglich, sie sind gerade nach Brisbane aufgebrochen.“
    „Wer sie?“
    „Na Franziska, Sabrina und Peter.“
    Kevin machte ein langes Gesicht. „Ach so, Peter“, erwiderte er nachdenklich. „Alina, kann ich mit dir reden?“
    „Klar red schon.“
    „Nein nicht hier. Wo wir ungestört sind.“
    Sie lief mit ihm ein Stück. An der Koppel blieb sie stehen. „Was ist, Kevin?“
    Er antwortete nicht gleich. Nach einer Weile sagte er stockend, als suchte er während der Unterhaltung nach richtigen Worten. „Alina, versteh mich bitte nicht falsch, aber ich muss kündigen.“
    „Was!“, schrie sie „bist du denn nun ganz von Sinnen? Mach die Augen endlich auf, damit du die Welt um dich herum richtig erkennst. Außerdem brauche ich dich zur Schur, schon aus diesem Grunde kann ich dich auf keinen Fall gehen lassen.“
    „Alina, bitte. Glaube mir, ich gehe nur sehr ungern. Das Leben hier auf der Farm war der schönste Teil in meinem Leben. Bitte, lass mich gehen, gleich morgen, bitte.“
    Sie hatte leider versprochen, ihm nichts zu sagen, also sagte sie nur: „Wie du willst, Kevin, aber es wird dein größter Fehler sein. Wo willst du hin?“
    „Westwärts.“
    „Aber da ist doch nichts mehr!“
    „Eben, ich habe genug von den Menschen, ich will bei denen sein, die auch die Einsamkeit suchen. Ich dachte dabei an Minen, mal sehen, welche mir dabei zuerst den Weg kreuzt.“
    „Du bist verrückt Kevin, einfach verrückt. Wenn du unbedingt willst, kannst du dir morgen früh deinen Lohn abholen, mit den Papieren, dem Zeugnis und natürlich einer ordentlichen Marschverpflegung. Soll ich irgendwelche Grüße ausrichten?“
    „Nein, nicht nötig“, er knautschte verlegen den Hut in seinen Händen „oder doch.“ Er griff in seine Jacke und holte einen ganz jungen Dingo heraus. „Gib ihn Sabrina. Er heißt Stromer und trinkt noch Schafsmilch. Ich habe ihn halbverhungert in einem Bau gefunden. Ein anderes Junges war schon tot.“ Er gab Alina den Dingo.
    „Ich werde es ihr sagen, aber ich glaube, sie würde sich mehr freuen, wenn du ihr ihn selbst gibst.“
    „Nein, auf gar keinen Fall.“
    Alina legte ihre Hand auf Kevins Brust. „Kevin, manchmal sehen die Dinge anders aus, als sie erscheinen. Wo ist dein Vertrauen zu anderen Menschen geblieben?!“
    „Lass gut sein, Alina, aber ich weiß deinen Versuch zu schätzen. Trotzdem ändert es nichts an meinem Entschluss.“ Er drehte sich um und ging.
    Am nächsten Morgen zahlte Alina Kevin aus. Sie konnte ihm nichts sagen. Sie hatte es versprochen. Aber einen letzten Versuch wollte sie noch wagen.
    Als Kevin sich bereits zum Gehen abgewandt hatte, sagte sie:„Ich soll dich von ihr ganz lieb grüßen.“
    Kevin hielt einen kurzen Moment in seinem Schritt inne, drehte sich kurz zu ihr um.
    „Schade um dich, Kevin, und um euch“, rief sie ihm hinterher.
    Aber, er ging achselzuckend weiter.

    Ein wunderschönes Auto

    Sabrina lag schon im Bett, als endlich Franziska nach Hause kam. Melinda saß an ihrem Bett und erzählte ihr eine Geschichte zum Einschlafen.
    Als Sabrina schlief, unterhielten sich die beiden Frauen noch etwas.
    „Melinda, wie freue ich mich, dich zu sehen. Du bist zu einer hübschen Frau geworden!“
    Melinda blickte beschämt nach unten.
    „Doch“, bestätigte Franziska „diese Frisur steht dir sehr gut, und auch dein Kleid betont vorteilhaft deine Figur.“ Sie plauderten noch eine Weile, und als Melinda bemerkte, dass ihrem Gegenüber die Augenlider schwer wurden, verabschiedete sie sich.
    „Schlafen Sie gut, Missy, komme früh wieder.“
    Wenig später schlief Franziska zufrieden ein.
    Es wurde gerade hell, als Sabrina rief: „Mum, bist du endlich da?“
    „Ja, schlaf noch ein bisschen. Es ist noch sehr früh, aber ich muss gleich wieder weg. Ich versuche, heute Abend etwas früher zu kommen.“
    So ging das ganze vier Tage. Beim ersten Sonnenstrahl stand sie auf, ging in die Stadt und kam erst sehr spät zurück. Natürlich wunderten sich Bill und Marie sehr über ihr Verhalten.
    „Sie wird schon wissen, was sie tut“, meinte Peter, der eigentlich im Inneren am wenigsten Verständnis für ihr Verhalten zeigte.
    Achselzuckend ging Marie in die Küche.
    Bill folgte ihr. „Ich finde das sehr merkwürdig.“
    „Ich auch, Bill, aber Peter hat Recht, wenn er sagt, dass sie alt genug ist.

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